Die Aufarbeitung eines schweren Verkehrsunfalls in Lingen-Brögbern hat begonnen.
Beim ersten Prozesstag vor dem Landgericht in Osnabrück steht für einen 69-jährigen Taxifahrer viel auf dem Spiel. Ihm wird vorgeworden einen Fußgänger angefahren und lebensgefährlich verletzt zu haben. Die Anklage lautet auf Unfallflucht und versuchten Totschlags durch Unterlassen.
Einem Bericht der Osnabrücker Zeitung zu Folge ist das Opfer nach einem Diskobesuch Ende Januar 2017 von einem Auto erfasst und lebensgefährlich verletzt worden. Der Autofahrer ist dann, ohne erste Hilfe zu leisten, vom Tatort verschwunden. Erst Minuten nach dem Unfall wurde der schwer Verletzte entdeckt und der Notarzt alarmiert. Dieser stellte dann lebensgefährliche Verletzungen fest.
Bei den Ermittlungen stieß die Staatsanwaltschaft auf den jetzt angeklagten Taxifahrer. Er war zur entsprechenden Tatzeit auf einer Leerfahrt und soll der Taxizentrale in Lingen einen Unfallschaden an seinem Auto gemeldet haben, der angeblich von der Kollision mit einer Verkehrsinsel stammen soll. Noch in der gleichen Nacht hat der Angeklagte den Unfall bei der Polizei angezeigt.
Für die Staatsanwaltschaft ist offenbar erwiesen, dass der Angeklagte für die schweren Verletzungen verantwortlich ist. Die Schäden am verunfallten VW Caddy sprechen deutliche Zeichen. Ebenso konnte durch die Auswertung der GPS Daten des Taxis ermittelt werden, dass der Angeklagte in der Nacht mit Geschwindigkeiten von bis zu 130 Stundenkilometer unterwegs gewesen ist. Der 69-jährige Taxilenker hat zum Prozessbeginn von seinem Aussageverweigerungsrecht gebrauch gemacht. sg
Symbol-Foto: Landgericht München
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