BMW hat mit Oliver Zipse seit Kurzem einen neuen Konzernchef – und der verfolgt eine Strategie zurück zum Kerngeschäft. Analog zum Fluggeschäft sehe man sich nicht als Airline, sondern als Flugzeugbauer. Deshalb will man auch kein Mobilitätsdienstleister mehr sein. Muss Daimler Reach Now jetzt alleine machen?
Wie das Handelsblatt berichtet, suche man derzeit Finanzinvestoren, die das gemeinsam mit Daimler aufgebaute Joint-Venture „Now“ übernehmen sollen. Sowohl für Einzelbereiche als auch für die Dachmarke, schreibt das Handelsblatt. Als Begründung wird unter anderem angeführt, dass es das vollständig selbstfahrende Auto so schnell nicht geben wird. „Und mit den Kosten eines menschlichen Fahrers rechnen sich Chauffeur- und Taxidienste kaum“, heißt es in der Wirtschaftszeitung.
Noch berichten keine anderen Wirtschaftsblätter über diese Pläne, allerdings scheint es doch sehr konkret zu sein, denn mit Daniela Gerd tom Markotten hat aktuell jene Managerin gekündigt, die im Joint Venture für Reach Now zuständig gewesen ist.
Das Portal Vision Mobility, das den Beitrag aus dem Handelsblatt aufgreift, zitiert in diesem Zusammenhang die Weisheit von Erich Sixt. Der hatte mal gesagt, dass sein Leihwagenkonzern „Autohinsteller“ und nicht „Autohersteller“ sei. BMW-Chef Zipse scheint genau das andersrum nun auch zu verinnerlichen. jh
Nachtrag am 3.10.19: Auch Daimler scheint im Bereich seiner Mobilitätsdienste allmählich den Rotstift anzusetzen. Das CarSharing-Produkt Car2Go wird in mehreren US-Städten eingestellt.
Anmerkung der Redaktion: Die Begründung liest sich wie Hohn und leider auch brutal menschenverachtend: Solange hinter dem Steuer doch noch ein Mensch benötigt wird, muss man die Sparte Taxi- und Chauffeurdienste wohl doch anderen Investoren überlassen. Dass Personenbeförderung kein Riesengeschäft ist, stattdessen aber eine hohe soziale Verantwortung mit sich bringt, ist wahrlich keine neue Erkenntnis. Umso schöner, dass sie sich nun auch in BMW´s höchster Etage durchzusetzen scheint. Glaubt man dem Handelsblatt, scheint auch Daimler kein Interesse mehr am Mobilitätsgeschäft und damit an Reach Now zu haben.
Die spannende Frage wird sein, ob sich tatsächlich Investoren finden. Mit der Marke „mytaxi“ hätte man ja noch eine schöne Braut anbieten können. Doch seit dem unglücklichen Wandel zu Free Now und dem Einstieg ins halblegale Mietwagenmetier hat man aus der Braut ein Aschenputtel gemacht.
Im besagten Märchen findet sich tatsächlich ein Prinz für das Aschenputtel. Will man den Investoren-Prinzen nun ebenfalls Märchen erzählen, etwa das von der Taxi-DNA und davon, dass die Zukunft in der taxiähnlichen Mietwagenbeförderung liege? Von den ehemaligen Taxipartnern sind die Free-Now-Märchenerzähler bereits entlarvt worden. Von seriösen Investoren sollte man erwarten, dass sie ebenfalls genau hinsehen und hinhören.
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Na schau, es gibt ja doch noch Leute, die rechnen können! Vielleicht nimmt Daimler auch noch die Rechenmaschine mit den Kugeln zur Hand und beruft sich auf den alten Spruch: „Schuster bleib bei Deinen Leisten!“
Das ist eine gute Nachricht. Bin gespannt wann Mercedes zur Besinnung kommt und sich auf das Kerngeschäft besinnt. Wenn dann noch die Behörden aufwachen und endlich ihre Kontrollaufgaben wahrnehmen, wird sich UBER ebenfalls aus der Personenbeförderung zurückziehen. Das Märchen mit den Fahrerlosen Autos wird sich doch bald erledigt haben.
Am Ende schluckt Uber FreeNow , denn die ganzen Kundendaten sind zu verlockend . Ohne MB und BMW fehlen FreeNow die richtigen Geldgeber . Herr Zispe hat in meinen Augen das einzig richtige getan . VW fährt Moia früher oder später gegen die Wand . Vielleicht entdeckt BMW ja einestages auch noch den Taxler als Kunden …Beste Grüße
Es ist naheliegend dass UBER Freenow schluckt, jedoch ohne Perspektive des Fahrerlosen Autos, wird sich auch UBER aus der Personenbeförderung zurückziehen. Da wurden dann eben mal kurz zig Milliarden verbrannt. Es ist schon bemerkenswert, auf was sich Konzerne wie BMW und Daimler einlassen. Früher hatte man Respekt vor den Wirtschaftslenkern. Das ist vorbei. Nieten in Nadelstreifen.
sixt und waldner = sixt premium services = tschüss taxi..
https://abouttravel.ch/reisebranche/transport-luft-land/sixt-und-die-dorint-gruppe-schliessen-partnerschaft/
wann merkt ihr´s endlich!
Nur mal ein Hinweis: eine andere Hotelkette hat kürzlich einen ähnlichen Deal mit free Now getroffen. Diese Fahrten gehen nun garantiert in den Mietwagensektor.
https://taxi-times.com/free-now-krallt-sich-hotels-und-grosskunden-vom-taxigewerbe/
Bei Dorinth-Hotels landen die Taxibestellungen immer noch im Taxi. Das ist DER Unterschied.