Bereits in zwei Jahren will BMW mit einer autonom fahrenden Fahrzeugflotte die Personenbeförderung erproben.
Noch im vergangenen Jahr betonte der BMW Entwicklungsvorstand Klaus Fröhlich gegenüber dem Handelsplatt Campus: „Ganz klar. Wir werden keine Robo-Taxis anbieten, das ist nicht unser Geschäftsfeld. Wir wenden uns an Premiumkunden und müssen deshalb vom Kundennutzen her denken. Das System ist allerdings ausbaufähig.“
Auch wenn Fröhlich mit dieser Aussage weitere Anwendungsmöglichkeiten des autonomen Fahrens nicht ausgeschlossen hat, so stand im vergangenen Jahr zumindest die autonome Personenbeförderung bei BMW nicht zur Diskussion.
Fast ein Jahr später kommt nun eine andere Aussage aus dem BMW Konzern. In einem Interview mit der Automobilwoche hat der Leiter des Campus für autonomes Fahren bei BMW, Alejandro Vukotich, über Pläne gesprochen, die genau in die gegenläufige Richtung abzielen.
Bereits ab 2021 plant BMW, ähnlich wie der Fahrtdienstleister Waymo, eine Flotte von über 500 autonomen Fahrzeugen zur Erprobung der autonomen Personenbeförderung nach Level 4 auf die Strasse zu bringen. Die Rede ist dabei von sogenannten Robo-Taxis. Diese sollen in der Erprobungsphase bereits weitestgehend autonom fahren können, allerdings immer noch einen Sicherheitsfahrer an Bord haben.
An der technischen Umsetzung arbeitet BMW schon seit längerer Zeit. Bereits 2021 will BMW einen SUV auf den Markt bringen, der in der Lage ist, autonom nach Level 3 fahren zu können. In der Praxis werden die Fahrzeuge in erster Linie auf Autobahnen ihre Fahrer entlasten.
Die Erprobung mit den Robo-Taxis soll im gleichen Jahr beginnen. „Wir werden die Fahrzeuge so einsetzen, wie es andere Firmen auch tun“, zitiert die Automobilwoche Alejandro Vukotich. „Es wird ein Realbetrieb sein, bei dem wir Personen von A nach B bringen.“
Die Ursache für die neuen Bestrebungen in der Personenbeförderung und den damit verbundenen technischen Herausforderung kann natürlich in der kürzlich erklärten Zusammenarbeit mit dem Daimler Konzern begründet sein. Eine hohe Priorität liegt natürlich auch auf der Gewinnung einer umfangreichen Datenbasis. Um nicht an die Grenze der Speicherkapazitäten zu kommen, haben die Münchner erst kürzlich aufgerüstet und in einen Datenspeicher mit 230 Petabyte Kapazität investiert. sg
Foto: BMW
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