Nachdem Branchenriese Hale sein Angebot zur Umsetzung der kommenden TSE-Pflicht für Taxi und Mietwagen öffentlich vorgestellt hat, wollen nun auch die Mainplayer fürs das Gewerbe im Softwarebereich nicht zurückstehen und Ihren Kunden Ihre TSE-Lösungen präsentieren. FMS, seit kurzem eng assoziiert mit Gefos und Seibt & Straub, kündigt nun eine FMS-Cloud-TSE-Road-Show an.
Vor kurzem hat der österreichische Taxameterhersteller Hale, dessen Geräte in einer Vielzahl deutscher Taxis und Mietwagen verbaut sind, sein komplettes TSE-Programm vorgestellt (Taxi Times berichtete). Gleichzeitig hat das Bundesministerium für Finanzen (BMF) festgestellt, dass es zum einen auch weitere TSE-gesicherte Aufzeichnungen neben dem Taxameter akzeptiert und auch für Cloud-Lösungen offen ist, wo die gesammelten Einnahmeursprungsaufzeichnungen eines Unternehmens erst in einer Cloud signiert und gespeichert werden.
Nun steht für viele Unternehmen die Entscheidung an, ob sie ihrer TSE-Pflicht ausschließlich über den Taxameter nachkommen wollen, oder ob sie, in welcher Form auch immer, erweiterte TSE-Aufzeichnungslösungen oder auch dafür einen Service ihrer Zentralen oder Genossenschaften nutzen wollen. Und auch hier geht jetzt ein Branchenriese als einer der ersten in die Offensive und bietet seinen Kunden Vor-Ort-Informationsveranstaltungen an. FMS wird in Kooperation mit Seibt & Straub und Gefos eine Roadshow auf die Straße schicken, die Ende Mai 2024 die Republik von Nord nach Süd abklappern und interessierte Taxler über die FMS-Cloud-TSE informieren soll. Erste Informationen dazu hatte man im Herbst letzten Jahres publiziert.
Die FMS-Cloud-TSE kann Taxameterdaten, Fahrpreisquittungen, Nacherfassungen, Korrekturen und Schichtzettel signieren. Über seine Roadshow will FMS dann seinen Kunden alles wichtige zur FMS-Cloud-TSE in kostenlosen Seminaren mit persönlicher Beratung nahebringen. Termininformationen und Anmeldungen sind auf der Website des Anbeiters verfügbar.
Auch andere Anbieter informieren ihre Kunden aktuell, teilweise auch individuell, per Mail. Hale plant derzeit Webinare zum Thema, um interessierten Unternehmen sinnvolle Entscheidungen im TSE-Dschungel zu erleichtern. Wer sich dabei anbieterübergreifend informieren möchte, ist sicherlich beim Westfälischen Taxitag am kommenden Samstag in Holzwickede bei Dortmund gut aufgehoben. Eine grobe Übersicht lässt sich alternativ sicherlich – auch für Taxiunternehmer, die noch auf den Verbrenner setzen – beim 8. Hamburger E-Taxentag Anfang Mai gewinnen, denn auch hier sind einige Vorträge zum Thema TSE geplant. Vor Ort werden dort Chris Weberpals von der Heedfeld Taxameter GmbH (Semitron), Martin Leitner und Barbara Stering von Hale sowie Robert Abel und Thomas Lohse von fms einen Einblick in ihre spezifischen TSE-Lösungen geben. Alle aktuellen Veranstaltungen sind übrigens auch auf der Taxi-Times-Terminübersicht zu finden.
Auch, wenn der Tag X zur Realisierung dabei vermeintlich erst der 1. Januar 2026 ist, wenn nämlich die Nichtbeanstandungsregelung des BMF ausläuft, raten inzwischen alle mit der Umsetzung der verpflichtenden TSE-Signierung und Datenspeicherung befassten Anbieter der Branche in jedem Fall dringend, sich nun auch zeitnah für eine Lösung zu entscheiden und diese dingfest zu ordern, um kommende Liefer- und Einbauengpässe zu vermeiden. Wie sagte der Mitarbeiter einer Genehmigungsbehörde so schön? „Die nächste Aufforderung wird kostenpflichtig sein“ – sprich, ein Prüfer, der in der Zukunft eine mangelhafte Umsetzung bemängelt, kann dann fast gar nicht anders, als den zu prüfenden Betrieb zu schätzen. Und eine mangelhafte Umsetzung kann dann auch vor dem Jahreswechsel 2025/26 schon eine fehlende Bestellung neuer Technik sein, wenn daraufhin absehbar ist, dass die Umsetzung zum Termin nicht mehr möglich sein wird. rw
Hinweis der Redaktion: Eine Auswahl der bei Taxi Times bisher veröffentlichten Beiträge zum Thema TSE-Pflicht finden Sie hier.
Bilder: Remmer Witte
Hat dieTaxizentrale in München vielleicht eine Lösung für die Münchner taxler ?
Wenn die Münchner Taxizentralen Lösungen haben, werden sie diese sicherlich innerhalb ihrer Mitglieder kommunmizieren. Sollten wir etwas mitbekommen, wird man es auch bei Taxi Times lesen können.
Ich kann natürlich verstehen, dass Teile der Branche hier einen Kaufdruck erzeugen möchten. Als Unternehmer sollte man dem doch erstmal widerstehen. Insbesondere diejenigen Unternehmer, die bisher kein INSIKA einsetzen oder noch Kienzle-Taxameter verwenden oder noch keine nachgelagerte Lösung mit Taxameteranbindung haben. Die Finanzverwaltung möchte die TSE und den Datenexport im DSFinV-TW Format ab 2026 und nicht vorher. Auch wenn es gar keine Rechtsgrundlage für den Nichtbeanstandungserlaß gibt!
Bei allem Bohei um TSE (und deren Platzierung) und DSFinV-TW-Export sollte man sicherlich nur ein System wählen, welches einem ermöglicht seine Einzelaufzeichnungspflicht im Auto nachzukommen ohne im Backoffice regelmäßige Änderungen/Ergänzungen/Korrekturen vornehmen zu müssen.
Von der Verfahrendokumentation und Kassensturzmöglichkeit gibts sicherlich zudem noch ein paar mehr Dinge zu beachten.
Ich sehe keinen Kaufdruck. Ich sehe hier Informationen, was aktuell angeboten wird. Das es Schritt für Schritt weitere Entwicklungen und Anbieter geben wird, sollte einem doch wohl klar sein. Irgendwas muss man aber zu irgendeinem Zeitpunkt tun und sich entscheiden. Wie es halt so ist, entscheidet man sich immer „falsch“. Nach einem Kauf kommen immer andere, die es auch anbieten oder vielleicht sogar besser oder billiger machen. Normaler Lebensalltag.