Bei der Jahreshauptversammlung des Gesamtverbands Verkehrsgewerbe Niedersachsen e.V. (GVN) konnte die dort integrierte Fachvereinigung Taxi und Mietwagen personelle Verstärkung präsentieren. Vom Hauptverband gab es Kritik an manchen Behörden.
Im Rahmen der Hauptversammlung des Gesamtverbands hatten sich auch die Delegierten der Fachvereinigung Taxi und Mietwagen versammelt. Dort fasste die Vorsitzende Gundula Hauenstein die Jahresaktivitäten des Verbands zusammen, die schwerpunktmäßig von Krankenkassenverhandlungen und den zahlreichen Tarifanträge geprägt waren, die man in nahezu allen Kreisen Niedersachsens gestellt hatte. Insgesamt war man mit 53 kommunalen Körperschaften in Verhandlungen getreten. Dass sich dabei einige Verkehrsbehörden Bearbeitungszeiten von bis zu 18 Monaten leisten, bezeichnete GVN-Geschäftsführer Benjamin Sokolovic in seinem Geschäftsbericht während der Hauptversammlung als skandalös. Das grenze an Arbeitsverweigerung und sei nicht mehr hinnehmbar, heißt es dazu auch in einer Pressemitteilung des GVN. Gleiches gelte auch für die Eichämter.
Für die Fachvereinigung sei dies eine inakzeptable Situation, an deren Verbesserung man mit Hochdruck arbeite – ebenso wie an einer Förderung für E-Fahrzeuge und Ladeinfrastruktur. Ausdrücklich gelobt wurde, dass die Politik eine 6-Millionen-Förderrichtlinie für die niedersächsische Taxibranche auf den Weg gebracht habe, mit der ein Teil der coronabedingten Einbußen kompensiert werde konnte.
Der GVN vertritt als Gesamtverband neben den Niedersächsischen Taxiunternehmen auch die privaten Busbetriebe sowie die Speditionen und (Güter-) Transportunternehmen. Diese Branchen würde allesamt unter einer seit über 50 Jahren nicht dagewesene Inflation und dauerhaft hohe Energiepreise leiden. „Für den Wirtschaftsstandort Deutschland ein Desaster, das an der Kraft aller Unternehmer zerrt“, sagte dazu Mathias Krage, der auf der Versammlung als Präsident des GVN wiedergewählt wurde.
Als Wirtschaftsrisiko Nr. 1 bezeichnete Krage den Personalmangel. „Wenn Unternehmer sich gezwungen sehen, sich den Stress mit den Fahrern nicht mehr zu machen und aufgeben, dann ist das eine bedrohliche Tendenz“, so Krage weiter.
Eine erfreuliche Nachricht in Sachen Personalfindung hatte dagegen die Fachvereinigung Taxi. Dort konnte man zum 1. Dezember mit Stephen Schubert die Stelle des stellvertretenden Geschäftsführers der Fachvereinigung Taxi und Mietwagen besetzten. Schubert ist gelernter Kaufmann für Bürokommunikation und weißt trotz seines noch jungen Alters von 30 Jahren bereits ein umfangreiches Wissen sowohl im Bereich der Taxi- und Mietwagenbranche als auch bei den rechtlichen Aspekten auf.
Er war in seinen letzten fünf Jahren als Verkehrsreferent für die Bereiche Verkehr und Logistik bei der Industrie- und Handelskammer Braunschweig verantwortlich und betätigte sich dort unter anderem auch als Mitglied des Prüfungsausschusses Taxi- und Mietwagen sowie anderer Prüfungsausschüsse im Fachbereich Verkehr. „Mit Herrn Schubert haben wir einen jungen Kollegen mit Fachkompetenz und der Erfahrung aus 10 Jahren IHK-Arbeit für uns gewinnen können, heißt es dazu in einer Mitgliederinfo der Fachvereinigung.“ jh
Beitragsfoto: Gundula Hauenstein (3.v.r.) zählt als Vorsitzende der Fachvereinigung Taxi und Mietwagen auch zum Gesamtvorstand des GVN.