Im Kampf um Marktanteile fällt dem Gig-Unternehmen Uber mal wieder nichts besseres ein, als an der Preisschraube zu drehen. In Amsterdam sorgt das nun für Druck auf die Lokalpolitik – ausgerechnet von den Uber-Fahrern selbst.
Vergangene Woche wurde dem Amsterdamer Stadtrat Egbert de Vries eine Petition “Stopp der Tiefstpreise bei Uber“ vorgelegt. Sie war von mehr als tausend Uber-Fahrern und Sympathisanten unterzeichnet worden. Grund ist ein neuer “Service“ von Uber, der Kunden, die die Plattform nutzen, außerhalb der Stoßzeiten zehn Prozent Rabatt gewährt. Dieser Rabatt geht wiederum zu Lasten des Einkommens der Fahrer. Die mehr als tausend Unterzeichner der Petition sind mit dem Stand der Dinge bei Uber nicht zufrieden und fordern den Stadtrat auf, gegen Uber vorzugehen.
Uber gibt zwar an, dass die Fahrer nicht verpflichtet sind, die Option UberX Saver zu aktivieren, doch die Gewerkschaft FNV hält das für einen Schwindel. Die Fahrer sehen sich gezwungen, aus Wettbewerbsgründen die Option UberX Saver zu aktivieren. Dies der nächste Schritt in einem Wettlauf nach unten und setzt ihr Einkommen und ihre Sicherheit weiter unter Druck.
In den letzten Corona-Monaten hat Uber sein Netz in den Niederlanden erweitert. Mittelgroße Städte wie Arnheim (155.000 Einwohner), Nimwegen (172.000) – wo sich sogar ein lokaler Taxibetrieb für Uber einsetzt – und die Studentenstadt Groningen (210.000 Einwohner) werden jetzt von Uber bedient. In Nimwegen zeigten lokale Taxifahrer Amsterdamer Uber-Fahrern, dass sie in ihrer Stadt nicht gerade willkommen sind.
Im nördlichen Groningen haben die neuen Uber-Aktivitäten in den letzten Tagen zu Auseinandersetzungen zwischen Uber- und Taxifahrern geführt. Uber-Fahrer meldeten sich dort bei der Polizei, weil sie angeblich von Taxifahrer bedroht und angegriffen worden seien. wf
Das Beitragsfoto zeigt die Übergabe der Petition “Stoppt die Tiefstpreise bei Uber” an den Amsterdamer Stadtrat Egbert de Vries. Foto: FNV
Öha ?? Falls ich es richtig sehe (aber mir persönlich NICHT gefallen würde in Deutschland/Bayern /München) arbeitet Uber durch rote Jacken (?) an Corporate Identity. Mußten dies die Fahrer*innen auch selbst bezahlen und ist dies in ganz Holland der Fall ? Fehlen nur noch Gurgelpropeller o.ä.