Einen Impftermin zu erhalten, ist regional aufgrund der anhaltenden hohen Nachfrage mit langen Wartezeiten verbunden: Die Taxi-Auto-Zentrale hat zusammen mit einer Schwerpunktpraxis für Suchtmedizin eine Impfaktion für Taxifahrer*innen organisiert.
Laut einem Bericht der Stuttgarter Zeitung haben am letzten Freitag, 25. Juni 2021, 120 Taxifahrer in der Taxi-Auto-Zentrale in der Karlsbader Straße in Bad Cannstatt ihre erste Impfung injiziert bekommen. Los ging es um 10 Uhr und unter den Impflingen hatte sich auch der 61-Jährige Stellios Panagiotidis, der bereits seit 31 Jahren in Stuttgart als Taxifahrer arbeitet, eingereiht. „Gut, dass ich deswegen nicht zu meinem Hausarzt muss, um überhaupt erst einmal einen Impftermin zu bekommen. Da müsste ich insgesamt sehr viel länger warten, bis ich geimpft bin“, sagte der langjährige Taxifahrer der Zeitung. „Ich finde es toll, dass die Taxi-Auto-Zentrale so etwas für uns möglich macht.“
Um mehr Schutz für Fahrer und Kunden zu sorgen, möchte die Genossenschaft neben dem Trennschutz und Mund-Nasen-Schutz alles tun, um in dem vergleichsweise kleinen Innenraum eines Taxis die Ansteckungsgefahr weiter zu minimieren. „Wir wollen, dass unsere Kunden geschützt werden“, sagt Iordanis Georgiadis aus dem Vorstand der Stuttgarter Taxi-Zentrale und freut sich über das rege Interesse seiner Kolleginnen und Kollegen. Erst kürzlich wurden schon 200 Fahrer*innen in einer Kooperation mit dem Dialysezentrum Ostend von einem Facharzt geimpft, um das Infektionsrisiko in der Pandemie von den Dialysepatienten so fern wie möglich zu halten.
In der Baden-Württembergischen Landeshauptstadt gibt es über zweitausend Taxifahrer. „Ich schätze, dass zwischen 70 und 80 Prozent schon durchgeimpft sind“, sagt Iordanis Georgiadis, der davon ausgeht, dass sich „auch viele schon selber darum gekümmert haben“. Aber, es gab auch genügend Taxifahrer, die sich bei ihrer Zentrale beklagt hätten, dass sie bisher noch keine Möglichkeit hatten, sich gegen Corona impfen zu lassen. Aufgrund dessen nahm Nathalie Junker, Vorstandsassistentin in der Taxi-Auto-Zentrale, ihren privaten Kontakt zu Josephine Demba auf, die in der Schwerpunktpraxis für Suchtmedizin tätig ist, um schneller ans Ziel der jüngsten Impfaktion zu gelangen. Bis zur Verwirklichung der Idee habe es gerade mal zwei Wochen gedauert. Demba rückte zusammen mit zwei Ärztinnen, die Beratung und Impfung durchführten, und weiteren Helferinnen für die Abwicklung der Logistik an. In der Zwischenzeit hatte die Genossenschaft die Räumlichkeiten in der Zentrale in ein kleines Impfzentrum umgerüstet.
Im Erdgeschoss wurde der Sitzungssaal zu Impfkabinen, ein Raum als Ruheraum und ein weiterer zum Notfallraum umgewandelt. Eine fürsorgliche und lobenswerte Aktion der Taxi Auto Zentrale zeigt wieder einmal, wie verantwortungsbewusstes Handeln aussieht – Schutz für Fahrer*Innen und Fahrgästen. hs
Beitragsfoto: Anstehen für die Impfung. Foto. T.A.Z: Georgiadis