Besonders aufmerksame Taxifahrer konnten vergangene Woche in letzter Sekunde verhindern, dass zwei Seniorinnen Opfer einer ausgesprochen perfiden Betrugsmasche wurden.
Nahezu täglich werden neue Täuschungsmanöver polizeilich aktenkundig, die ältere Menschen um ihr Erspartes bringen sollen. Dabei ist der Einfallsreichtum groß: falsche Polizeibeamte, Enkeltrick, sogenannte Schockanrufe.
Bei diesen Anrufen wird die Notlage eines Familienmitglieds vorgegaukelt. Die prekäre Lage kann angeblich nur gelöst werden, wenn ein gewisser Geldbetrag fließt. Bei den aktuellen beiden Fällen in Krefeld und Hagenow riefen angebliche Polizeibeamte die Seniorinnen an und berichteten von Verkehrsunfällen, in die die (Enkel-)Tochter verwickelt gewesen sei. Dabei hätten die Angehörigen eine schwangere Frau angefahren, die durch das Unfallgeschehen tragischer Weise ihr ungeborenes Kind verloren hätte. Die Unfallverursacherin sei in Haft und eine Kaution im fünfstelligen Bereich nun fällig.
Freundlicherweise sei auch schon ein Taxi bestellt, um das Geld dem Konto zu entnehmen. Doch dabei haben die Trickbetrüger nicht mit den aufmerksamen Taxifahrern gerechnet. Diese wurden bei Fahrtantritt stutzig und baten die alten Frauen um die Telefonnummer ihrer (Enkel-)Tochter. Bei den Telefonaten stellte sich schnell heraus, dass die Damen im Begriff waren, Opfer eines Betrugsversuchs zu werden. Die Taxifahrer änderten kurzerhand das Fahrtziel: Statt zur Bank ging’s zur Polizei. Diese lobte deren Aufmerksamkeit und Courage. Sie bezeichnete das Verhalten der Taxifahrer als vorbildlich. nu
Beitragsbild: Fahrtziel Polizeidienststelle. Symbolfoto Axel Rühle