Als die Delegierten der nordrhein-westfälischen CDU zu ihrem Landesparteitag in Düsseldorf eintrafen, wurden sie bereits von einigen Taxiunternehmern und Fahrern mit „Scheuerwehr“-Protestplakaten erwartet.
Ziel der vom Bundesverband Taxi angestoßenen und von der Taxi Düsseldorf eG am Samstagnachmittag organisierten Mahnwache sollte die direkte Kontaktaufnahme mit den Politikern sein. Wie schon beim bundesweiten Taxiaktionstag wurde dabei noch einmal die Forderung wiederholt, dass Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer seine Eckpunkte zu einer geplanten Änderung des Personenbeförderungsgesetzes zurückziehen solle. Vor allen Dingen die dort formulierte Aufhebung der Rückkehrpflicht für Mietwagen dürfe auf keinen Fall umgesetzt werden. Sie gefährde die Existenz des echten Taxigewerbes und öffne den digitalen Wettbewerbern wie Uber, mytaxi und anderen den Markt in eine deregulierte Personenbeförderung.
Die in Düsseldorf anwesenden Taxiunternehmer und Fahrer hatten vor dem Tagungshotel des CDU-Landesparteitags eine Mülltonne mitgebracht, in der Taxischilder entsorgt wurden. Die Symbolik dieser Aktion wurde parallel dazu nicht nur dem einen oder anderen CDU-Politiker erläutert, sondern auch vielen Passanten. Wie nachhaltig diese Aufklärung wirkt, wird erst die Zukunft zeigen.
Allerdings gab es schon gestern die Zusage einer konkreten Unterstützung: Der CDU-Mann Dr. Mathias Höschel sagte gegenüber den Taxiunternehmern, dass er als ehemaliger Bundestagsabgeordneter vor allem die Uber-Verhältnisse in Berlin kenne. „Ich finde es unglaublich, wie dort gegen geltende Gesetze verstoßen wird“.
Die Mahnwache in Düsseldorf bildete am gestrigen Samstag gemeinsam mit der Mahnwache in Berlin / Schönefeld wenige Stunden vorher den Auftakt für eine Reihe weiterer Nadelstiche, die man als Taxibranche gegenüber der Politik setzen will. Wie in der Fabel vom Hasen und dem Igel werde man immer dann schon vor Ort sein, wenn sich die Politik trifft. Als weitere mögliche Termine nennt der Bundesverband den SPD Landesparteitag Brandenburg am 11. Mai in Potsdam, den Wahlkampfabschluss zur Europawahl der Unionsparteien am 24. Mai in München oder auch den 6. Juni, wenn sich in Berlin die Ministerpräsidenten aller 16 Bundesländer zur Konferenz treffen.
Taxi Times wird über seine Whats-App Gruppe „Aktionstage-Taxi“ (Anmeldung mit dem Stichwort „Aufnahme“ unter 0151 / 27082976) von den geplanten Protesten berichten. jh
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Verehrte Kollegen,
Ich bin begeistert über die weit übers Land reichende Aktivität zum Schutz unserer berechtigten Interessen.
Bitte dabei aber beachten:
Wir müssen, wirklich müssen dafür sorgen, daß die tatsächlich vorhandene Nachfrage nach Ride-sharing/Ride-hailing (siehe Moja in HH) durch unser Gewerbe bedient wird!
Das erfordert die technische Basis zur Vermittlung/Routenplanung/Abrechnung.
Aber noch viel wichtiger :
Diese Angebotsoption muß endlich auch dem Publikum als Möglichkeit durch Taxi bekannt gemacht werden!
Kaum jemand weiß, daß wir das können und dürfen!
Also werben, werben, werben!
Mit herzlichen Grüßen aus München
M. Lange
Keine Frage, ein guter Gedanke, aber die Realität sieht doch so aus, dass sich das Taxigewerbe seit Jahren in Auflösung befindet, absolut keiner mehr Respekt vor den Taxlern hat, weder Politik, Autoindustrie, Amt , Krankenkasse, noch Fahrgast. Ja selbst viele Taxler selbst sind nicht mehr „stolz“ auf ihre Arbeit , sondern machen halt wie sie denken , die Einen, weil die Rente bald ansteht, die Anderen weil sie eh kaum etwas verstehen . An großen Ständen sieht es oft aus, wie auf orientalischen Märkten ……. und das hat nichts mit Globalisierung zu tun, sondern mit wachsender Dummheit ……. , auch dass diese Taxler den automarken, die ihnen das Brot wegnehmen wollen , immer noch die Treue halten , ist schon sehr speziell. Wer also soll da protestierende Taxler ernst nehmen ?
Da hätte ich Ihnen vor einigen Wochen noch Recht gegeben. Wenn man aber heute betrachtet, dass sich plötzlich Politikgrößen zum Taxi bekennen, Parteien und Städte öffentliche Stellungnahmen abgeben, bei Mahnwachen sich Landesparteivorsitzende zum Gespräch stellen und vor laufendene Mikrophonen Unterstützung versprechen, etc., dann hat sich in den letzten Wochen doch sehr viel geändert. Gestern standen wir noch vor dem Abgrund, heute sind wir schon einen Schritt weiter. Zum Glück haben wir aber vorher noch die Kurve bekommen…