In seiner aktuellen Presseerklärung fordert der Taxi- und Mietwagenverband Deutschland (TMV) die Aufnahme des Taxis in das Deutschland-Ticket und generell mehr Weitblick und fortschrittliches Denken hinsichtlich der ÖPNV-Taxi-Thematik und nimmt dabei Bezug auf das vorgestellte 100-Tage-Programm des Verbands Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV).
Taxi ist wertvoll, unter anderem auch, weil es eine unverzichtbare Ergänzung zum öffentlichen Personennahverkehr ist. Beim Verband der Öffis, dem VDV, scheint dies noch nicht angekommen zu sein, denn die Lektüre des vom VDV kürzlich vorgestellten 100-Tage-Programms für die neue Bundesregierung hat dem Taxiverband TMV nicht gefallen. Der VDV setzte weiterhin auf eine stark liniengebundene Struktur, die vielerorts am Bedarf der Menschen vorbeigehe, kritisert der TMV und fordert stattdessen: „In ländlichen Gebieten, aber auch in urbanen Randlagen, sei es essenziell, dass Fahrgäste flexible, vernetzte und bedarfsgerechte Mobilitätsangebote nutzen können. Der ÖPNV müsse muss vom Fahrgast her gedacht werden, nicht aus der Perspektive einzelner Verkehrsunternehmen.
TMV-Präsident Thomas Kroker betont: „Es geht nicht um Besitzstandswahrung einzelner Akteure, sondern um eine funktionierende Mobilität für alle. Wer den Fahrgast in den Mittelpunkt stellt, kann am ÖPNV-Taxi nicht vorbeigehen.“ Statt mutige, zukunftsfähige Impulse zu setzen, verharre der VDV in einer Denkweise, die den öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) auf einen starren, infrastrukturlastigen Rahmen reduziere und zukunftsfähige flexible Mobilitätslösungen außen vor lasse. Das Deutschland-Ticket habe sich als Meilenstein erwiesen, um den Zugang zum ÖPNV zu erleichtern. Doch Mobilität würde nicht an der Bushaltestelle oder am Bahnhof enden. Patrick Meinhardt, Hauptgeschäftsführer des TMV, fügt hinzu: „Moderne Mobilität erfordert einen Mix aus Linienverkehr, On-Demand-Lösungen und Taxis. Es ist unverständlich, warum der VDV hier immer noch in alten Denkmustern verharrt.‘‘
Millionen von Fahrgästen würden flexible Anschlussverkehre benötigen, insbesondere in ländlichen Regionen. Es sei an der Zeit, dass das Taxi- und Mietwagengewerbe als integraler Bestandteil des ÖPNV anerkannt werde. Der TMV fordert daher die Aufnahme von Taxis in das Deutschland-Ticket. Das geforderte ÖPNV-Taxi sei keine Konkurrenz zum klassischen Linienverkehr, sondern eine unverzichtbare Ergänzung, um den Fahrgast direkt an sein Ziel zu bringen. Sascha Waltemate, TMV-Experte für ÖPNV-Taxi und Mobilitätsdaten, erläutert ergänzend: „Die Mobilitätswende kann nur gelingen, wenn multimodale und flexible Mobilitätsketten auch im ländlichen Raum so bereitgestellt werden, dass der Verzicht auf das eigene Auto eine echte Option wird. Wer das Taxi aus dem ÖPNV ausschließt, verhindert die notwendige Transformation und behindert den Wandel zu einer nachhaltigen und vernetzten Mobilität. Erfolgreiche Modellprojekte, wie in Vechta oder Münster, beweisen: Der Fahrgast will multimodale, komfortable und bedarfsgerechte Mobilität. Wer öffentliche Mobilität wirklich voranbringen will, muss über den Tellerrand des eigenen Fahrplans hinausschauen.“ nu
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