Am Tag 8 machte die Scheuerwehr-Tour Station in Erfurt. Gastrednerin war die Verkehrspolitische Sprecherin der dortigen Regierungspartei „Die Linke“. Ein besonderes Lob gab es am Ende noch für die erschienenen Teilnehmer und die örtliche Taxizentrale.
Am 20. Juni war Deutschland zweigeteilt. Während die Einen gesetzlichen Feiertag hatten (Fronleichnam), hieß es für andere: ran an die Arbeit. Auch für die Scheuerwehr-Tour ging es ohne Pause weiter. Am Tag 8 wurde der Protest-Anhänger vor der Thüringischen Staatskanzlei aufgestellt.
Zu Gast war Dr. Gudrun Lukin, die Verkehrspolitische Sprecherin der Linken. Thüringen ist das einzige der 16 Bundesländer, das auch einen Ministerpräsidenten der Linken stellt. Frau Lukin war voll und ganz auf der Solidaritätsschiene, die dem Taxigewerbe seitens der Linken geschlossen von der Bundestagsfraktion entgegengebracht wird. Eine Gesetzesänderung mache weder ökologisch, noch aus Verkehrsgründen, noch aus Sicherheitsaspekten heraus Sinn, hob Frau Lukin hervor.
„Sie befördern gerade diejenigen, die es eilig haben oder aus Altersgründen, wegen eines Handicaps oder für eine Krankenfahrt das Taxi brauchen“ sagt Frau Lukin vor gut 60 Taxiunternehmerinnen und Taxinehmern. Somit erfüllten Taxis den Versorgungsauftrag sowohl in der Stadt als auch im ländlichen Raum. „Sollten sich Uber., Moia, Berlkönig etc. die Rosinen herauspicken, würde das sowohl in gewerblicher Hinsicht als auch für die Mobilität in Thüringen große Probleme geben. Das Taxi bedeutet sichere Arbeitsverhältnisse – im Gegensatz zu den Prekären bei Uber & Co, bei denen die Kommunen noch zuzahlen müssten.“
Für Thüringen sei es wichtig, den ÖPNV auszubauen und dabei Taxi als Teil des ÖPNV zu betrachten, sagte Frau Lukin. Sie hoffe, dass sich dabei auch neue Betätigungsfelder für Taxis erschließen, sei es als AST oder als kommunal bezuschusste Frauennachttaxis.
Als Vorsitzende der Landesverkehrswacht ist Frau Lukin besonders froh, dass Teile des Schülerverkehrs in Thüringen von Taxis durchgeführt, von Fahrern, die technisch geprüfte Fahrzeuge fahren und ein Gesundheitszeugnis besitzen.
„Die Landesregierung steht hinter Ihnen“, versprach Frau Lukin. „Wir wollen den Versorgungsauftrag des Taxis und auch ihre Arbeitsplätze beibehalten.“ Für diese Zusage gab es Applaus von den Teilnehmern, bei denen sich Michael Müller, der zuvor als Präsident die Positionen des Bundesverbands dargelegt hatte, am Ende nochmal ausdrücklich bedankte. Das Taxigewerbe besitze keine Streikkassen, aus der man Lohn- und Verdienstausfälle bezahlen könne. „Jeder der hier Anwesenden erbringt das hier aus Eigenleistung. Der Protest und die Tour lebt von Ihrer Unterstützung vor Ort.“
Und die war diesmal sogar ganz besonders: Die Erfurter City-Taxi AG, eine der beiden Funkzentralen der Landeshauptstadt, hatte für die Dauer der Mahnwache die Auftragsvermittlung eingestellt. Martin Kammer, Geschäftsführer des Landesverbands Thüringen und örtlicher Organisator der Erfurter Mahnwache, bezeichnete dies als „tolles Statement für unsere Aktion“. jh
Warum
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