Gestern verfügte ein israelisches Gericht den Stopp von Ubers Vermittlung von Laien-Taxis. Während dessen wurde bekannt, dass der potenzielle Großinvestor SoftBank das Unternehmen auf nur 48 Milliarden taxiert. Das Angebot soll heute in San Francisco ausgearbeitet werden.
Ab morgen Vormittag, 10 Uhr fällt für Uber in Israel der Hammer. Die von Uber vermittelte Personenbeförderung in Privatwagen ist nicht versichert. „Ohne Versicherung werde ich ihnen nicht einen einzigen Meter Fahrt erlauben,“ wird der Richter Eitan Orenstein vom Nachrichtendienst Haaretz zitiert. Taxis jedoch dürfen weiterhin für Uber Aufträge ausführen. Allerdings ernteten auch die Kläger harsche und polemische Kritik vom Richter: „Sie können den Fortschritt nicht aufhalten. Wir ließen Pferd und Wagen hinter uns, und wir werden weiter voranschreiten.“ Ein Taxifahrerverband und Gett hatten die Klage eingereicht.
Uber hat im letzten Jahr UberNight und UberDay, das wie UberPOP funktioniert, in Tel Aviv gestartet uns ist auf eine vehemente Opposition von Taxifahrern und Behörden getroffen. Das Transportministerium untersagte eine Beförderung von Personen gegen Bezahlung mit Privatwagen. Sie sei grundsätzlich nur Taxis erlaubt. Sowohl Fahrgäste wie auch Fahrer dieser Uber-Dienste würden gesetzwidrig handeln. Das Ministerium hat ebenfalls Klage eingereicht und droht ein hartes Vorgehen an. Uber argumentiert, dass man bei Israels schlecht ausgebauten öffentlichen Nahverkehr besonders nachts und am Sabath zur Verbesserung der Mobilität beitrage.
SoftBank-Deal könnte zum bedrohlichen Schaden werden
Bahnt sich eine Katastrophe für Uber beim SoftBank-Deal an? Heute soll in San Francisco das Angebot zur Übernahme von großen Anteilen ausgearbeitet werden. In der Nacht berichtete allerdings Bloomberg vorab, dass SoftBank einen wesentlich geringeren Preis bieten wird, als es dem oft in der Presse genannten Unternehmenswert entspricht. Die jüngsten Anteile gab Uber Bloomberg zu Folge zu einem Unternehmenswert von rund 70 Milliarden Dollar aus. SoftBank möchte Anteile aber nur zu einem Preis von 33 Dollar je Anteil kaufen, was einem Unternehmenswert von 48 Milliarden Dollar entspricht und strebt eine mindestens 14 prozentige Beteiligung an. Außerdem möchte man nur von akkreditierten Investoren mit größeren Anteilen kaufen. Ubers untere Management-Ebene erhält so keine Chance, auszusteigen.
Zu einem Wert von unter 48 Milliarden Dollar sind nur die früheren Großinvestoren sowie höhere Angestellte und Gründer in das mit rund 13 Milliarden Dollar finanzierte Unternehmen eingestiegen. Darunter sind der Konkurrent Google und Benchmark Capital (17%). Beide befinden sich zudem im Rechtsstreit mit Uber: Waymo versus Uber bzw. Benchmark gegen Travis Kalanick, der selber 10 % der Anteile hält. Es gibt außerdem eine Reihe von Personen, die große Anteile der frühen Finanzierungsrunden besitzen. Steigen sie aus, bedeutet das einen Wertverlust für spätere Investoren und eine Gefährdung des Börsengangs. prh
Symbolfoto: Wim Faber
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