Die Manifestierung der Einstufung von Gig-Arbeitern als Arbeitnehmer könnte das Uber-Geschäft wirksam unterbinden: „Diese Regeln bedeuten, dass wir uns aus Hunderten von europäischen Städten zurückziehen müssen.“
Eine Uber-Chefin hat in den britischen Medien eindringlich davor „gewarnt“, dass der Vorschlag aus Brüssel, Gig-Arbeiter als De-facto-Angestellte einzustufen, die Aktivitäten des Ridehailing-Betriebs im gesamten EU-Block behindern könnte. Anabel Díaz, Leiterin der europäischen Mobilitätsabteilung von Uber, wird unter anderem von der Financial Times zitiert, die Pläne könnten dazu führen, dass der Fahrdienstriese in „Hunderten“ von europäischen Städten zum Erliegen komme und die Preise in anderen um bis zu 40 Prozent steigen könnten.
Mit diesem Vorstoß startet Uber seine (neue) Offensive gegen die in Brüssel heiß diskutierte EU-Plattformarbeitsrichtlinie. Wahrscheinlich wird diese Medien-Offensive sich nicht auf die Britischen Inseln beschränken.
„Wenn Brüssel Uber dazu zwingt, Fahrer und Kuriere in der gesamten EU neu zu klassifizieren, können wir mit einem Beschäftigungsabbau von 50 bis 70 Prozent rechnen“, sagte Diaz. Sie warnte, dass dies auch die Wartezeiten für Benutzer verlängern würde, die versuchen, eine Mitfahrgelegenheit zu erwischen.
Díaz forderte die an den EU-Debatten über die Plattformarbeitsrichtlinie beteiligten Gesetzgeber auf, Regeln zu verabschieden, die die Flexibilität von Selbstständigen schützen. In ihrer sehr einseitigen Einschätzung des Entwurfs zur Plattformrichtlinie warnte Diaz, nicht ganz korrekt, im Falle eines Inkrafttretens müssten sich Fahrer und Kuriere künftig auf offene Stellen bewerben, sofern verfügbar, müssten dann zu festen Zeiten und an bestimmten Orten erscheinen, jede Fahrt akzeptieren, die sie angeboten bekommen und sich außerdem verpflichten, nicht mit anderen Apps zu arbeiten.
Ihre Kommentare kommen zu einem entscheidenden Zeitpunkt für die EU, da sie in einer Tripartite (die drei Teile der EU: Kommission, Rat und Parlament) über den endgültigen Text der neuen Richtlinie zur Verbesserung der wirtschaftlichen Bedingungen für Gig-Arbeiter verhandelt.
Seit 2021 gelten Uber-Fahrer in Großbritannien als „Worker“, was zwar keinen vollwertigen Arbeitnehmerstatus bedeutet, aber bedeutet, dass sie Lohnfortzahlung im Krankheitsfall und jährliches Urlaubsgeld erhalten. Dieser Status besteht zwischen Arbeitnehmern und selbstständigen Unternehmern. Uber gibt an, dass man hinsichtlich der Beschäftigungsbedingungen weiter gegangen sei als die in Großbritannien tätigen Konkurrenten, darunter Ola und Bolt. Die Zahl der Fahrer auf der britischen Plattform hat sich in den letzten Jahren verdoppelt. wf
Beitragsfoto: Pexels (Clive Kim)
Einen Beschäftigenabbau von 50 bis 70%? Ich dachte immer Uber ist nur Vermittler, und jetzt reden die von Beschäftigtenabbau? Finde den Fehler.
Die SKLAVEN-FIRMA UBER muss weg!!!!!!!
Ich fürchte, das mit dem Rückzug ist keine Warnung, sondern ein leeres Versprechen. Die Wartezeiten auf einen Mietwagen wären schon jetzt inakzeptabel lang, wenn die Fahrer sich an die gesetzlichen Vorgaben halten würden. Wen stört es, wenn Uber sich zurück zieht? Es gibt genug Taxis!