Maskenpflicht im ÖPNV inklusive Taxis gilt seit dieser Woche auch in Südkorea. Doch während es in Deutschland und Österreich präventiv eingeführt wurde, ist es in Soul und anderen Regionen die Reaktion auf eine zweite kleine Pandemie-Welle.
Die südkoreanische Regierung hat am Dienstag eine Richtlinie ‘Keine Maske, keine Fahrt’ für Busse und Taxis eingeführt, da ein anhaltender Anstieg der Coronavirus-Infektionen in Seoul und Umgebung die Menschen dazu veranlasste, Gesichtsmasken aufzusetzen. Südkorea meldete am Dienstag 19 neue Fälle, was die Gesamtzahl der COVID-19-Infektionen des Landes auf 11.225 erhöht.
Mit der Verfügung ordnete die Regierung m Rahmen der verschärften Quarantänemaßnahmen gegen den Ausbruch der Pandemie an, dass Busse und Taxifahrer Fahrgäste, die keine Masken tragen, ablehnen dürfen, berichtete die Nachrichtenagentur Yonhap. Die meisten Fahrgäste haben sich bisher an die Vorgaben gehalten.
So wurden beispielsweise in Bussen, die im Zentrum von Seoul und in nahe gelegenen Wohngebieten fahren, nur Reisende mit Masken gesehen – wobei die Arten der Masken von staatlich gelieferten Hygienemasken bis hin zu bunten Baumwollmasken reichten, berichteten lokalen Medien, was somit also dem gleichen Erscheinungsbild wie in Deutschland und Österreich entspricht. Während einige Fahrgäste an Bushaltestellen mit abgesenkten Masken gesehen wurden, um das Atmen zu erleichtern, setzten sie dann allerdings alle vor dem Einsteigen die Masken richtig auf.
„Ich musste keinem Fahrgast sagen, dass er eine Maske tragen muss“, berichtete ein Busfahrer. „Die meisten Menschen haben in letzter Zeit bereits Masken in Bussen aufgesetzt gehabt“, fügte er hinzu.
Auch in Taxis war die Situation ähnlich. Leute, die in Taxis ein- und ausstiegen, trugen alle Masken. „Ich habe darauf geachtet, eine Gesichtsmaske zu tragen, wenn ich in einem Taxi bin, da ich den Fahrer nicht beunruhigen möchte“, sagte ein 34-jähriger Büroangestellter in den lokalen Medien, der jeden Tag mit dem Taxi pendelt. „Gleichzeitig trugen alle Taxifahrer, die ich in den letzten zwei bis drei Monaten getroffen habe, Gesichtsmasken“, sagte er.
Die verschärften Maßnahmen finden inmitten einer Zunahme von Übertragungen statt, die mit Nachtlokalen im zentralen Seouler Viertel von Itaewon verbunden sind. In Bezug auf den Cluster wurden mehr als 200 Fälle gemeldet, darunter ein Taxifahrer in Incheon, westlich von Seoul. Bis Sonntag waren neun Busfahrer und zwölf Taxifahrer mit dem Coronavirus infiziert.
In Deutschland und Österreich gibt es zu infizierten Personen aus der Beförderungsbranche keine offiziellen Angaben. wf