Wer am 11.1. zwischen 14.30 und 19 Uhr versuchte, über die Taxi Münster eG ein Taxi zu bestellen, hatte Pech. Die Leitung war tot. Die Umstellung auf Voice over IP klappte nicht so wie von der Telekom versprochen.
Eigentlich hätte der Wechsel auf die neue digitale Kommunikationstechnik für die Taxizentrale Münster nur eine eingeschränkte Verfügbarkeit von 15 bis maximal 30 Minuten bedeuten sollen. So zumindest hatte es die Telekom angekündigt, als sie den Termin für die Umstellung festlegte. Doch als der Tag anbrach, bekam Sven Kessler, Vorstand der Taxi-Zentrale Münster eG, schon um sechs Uhr morgens die ersten Beschwerden: Je nachdem, über welchen Telefonanbieter die reinrufenden Kunden die Taxirufnummer der Zentrale anwählten, kamen die einen durch und andere nicht.
Was folgte, waren zahlreiche Gespräche mit dem Call Center der Telekom, bei denen die dortigen Mitarbeiter nur wenig bis gar nichts zu einer Lösung beitragen konnten. „Als dann ein Techniker um 14.30 Uhr entschied, das System einfach einmal neu zu starten, hatte dies den völligen Zusammenbruch zur Folge“, berichtet Kessler gegenüber Taxi Times. „Bis 19.30 Uhr waren wir dann völlig unerreichbar.“
Per Pressemitteilung und über den lokalen Radiosender informierte Roland Böhm, wie Kessler ebenfalls im Vorstand der Zentrale, die Öffentlichkeit über eine „erhebliche Störung“ bei der Erreichbarkeit. „Die erzwungene Umstellung auf VOIP durch die deutsche Telekom hat aktuell zur Folge, dass die Rufnummer 60011 nicht erreichbar ist“, schrieb Böhm. Man verwies darauf, dass Taxibestellungen über die App taxi.eu bzw. per E-Mail vorgenommen werden können.
Per Handy wurde das Uniklinikum Münster, einer der Hauptkunden der Zentrale, über den Ausfall informiert. „Wir haben dort dann alle halbe Stunde selbst angerufen und Taxibestellungen aufgenommen“, erzählt Kessler. Dagegen konnte ein weiterer großer Kunde, die Münsteraner Stadtwerke, für die bestimmte Buslinien mit Taxis gefahren werden, nicht bedient werden.
Erst ab 19.30 Uhr kamen die ersten Anrufer wieder durch. Bis 23 Uhr hatte sich alles wieder normalisiert. Kessler hatte mittlerweile erfahren, dass die Telefonnummer für alle Anbieter separat freigeschalten werden musste. „Irgendwann hat wohl ein Mitarbeiter des Call-Centers das Problem an einen Techniker weitergegen, der dann endlich die Lösung wusste und über den auch ein direkter Austausch möglich war.“
Die Bilanz eines außergewöhnliches Tages in Münster: Anstatt der versprochenen 30 Minuten „mit Beeinträchtigung“ war man insgesamt 17 Stunden nur eingeschränkt erreichbar und hatte fünf Stunden eine komplett tote Leitung. Im Vergleich zu sonstigen Freitagen konnte man insgesamt 50 Prozent weniger Fahrten vermitteln. Positiv allerdings: Die Anzahl der Bestellungen über die Taxi-App hatte sich an diesem Tag vervierfacht. jh
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Oh je, diese Umstellung steht uns in Nürnberg auch bald bevor. Soweit ich das mitbekommen habe, laufen schon die Vorbereitungen sehr holprig…
Bei unserer gezwungenen Umstellung durch die Telekom auf VoiP hatten wir in Frankfurt einen Ausfall von 36 Stunden. Wir hatten uns für einen anderen Provider entschieden, da wir die Telekom nicht bei Ihren Machenschaften (Zwangsumstellung auf VoiP) unterstützen wollten.
Das Fazit war: die Telekom hatte sich geweigert (verzögerte die Freigabe unseres Anschlusses an den neuen Provider QSC). Nach mehrfachen Anrufen bei Qsc, der Telekom und der Regulierungsbehörde mit jeweiligen Eskalationen wurde dann endlich nach 36 Stunden Nicht-Erreichbarkeit unser Anschluss beim neuen Provider freigeschaltet und wir waren für unsere Kunden wieder erreichbar.
Die Umschaltung wurde bei allen Beteiligten rechtzeitig angekündigt, und auch von jedem als max. 15 Minütigen Ausfall bestätigt. Wir hatten 4 Business-Verträge bei der Telekom, nun haben wir alle Verträge von uns aus gekündigt. Der Missstand lag eindeutig bei der Telekom, da uns die Regulierungsbehörde bestätigte, daß die Telekom unsere Rufnummern nicht bei der Regulierungsbehörde freigegeben hatte.
man könnte behaupten, dass dieses Verhalten Methode zu haben scheint bei unserem ehemaligen Anschlussprovider.