Junge Menschen bekennen sich zum Taxi! Im Fall von Rahman Tamiz und seinem Team führt das dazu, dass sie bereits diversen Taxizentralen neuen Schwung bei der Akquise so genannter B2B-Kunden verleihen.
Wer sein Unternehmen „Taxi Boost“ nennt und dazu noch als Slogan „make Taxi great again“ verwendet, weckt schon eine gewisse Grundneugier. Was verkörpert solch ein Unternehmen, dessen Gründer und neudeutsch CEO noch unter 30 Jahren alt ist? Wer hier die neueste App-Lösung erwartet, die (mal wieder) den Taximarkt revolutionieren soll, hat sich getäuscht. Rahman Tamiz und sein Team gehen andere Wege. Sie setzen auf persönliche Kontakte, Networking und nachhaltige Kundenbetreuung.
Mit diesem Konzept hat sich Taxi Boost nach rund einem Jahr im Taxibereich bereits etabliert. Als Dienstleister für Taxizentralen gegen Pauschalzahlung sind sie unter anderem in Düsseldorf, Frankfurt und Essen tätig. Ihre Auftraggeber sind bei den letztgenannten Städten die dortigen Genossenschaftszentralen, in Düsseldorf ist es der Taxi-Ruf Düsseldorf. Dort begann das Schaffen von Tamiz, als er mit seinen Kollegen loszog und vornehmlich Hotels davon überzeugte, das Taxi für die Gäste beim Taxiruf zu bestellen.
Tamiz hat sich auf den B2B-Bereich konzentriert (business to business). Er schlägt dort auf, wo regelmäßig Taxis bestellt werden. Diese immer wiederkehrenden Kunden haben genaue Vorstellungen davon, was sie von einem Taxi erwarten und wie ein reibungsloser Bestellvorgang abzulaufen hat.
Tamiz und seine Gruppe gehen in die Entscheider-Ebene und fragen genau diese Vorstellungen ab. Das Ergebnis solcher Gespräche ist dann die Erkenntnis, dass die Summe aller Erwartungen am besten durch eine Bestellung mit einer typischen regionalen Taxizentrale realisiert werden kann. Dort, wo mehr als nur eine App zur Taxibestellung zur Verfügung steht.

Was aber nicht heißen soll, dass bei den Hotels, Restaurants und Firmen jetzt wieder per Telefon das Taxi bestellt wird. Rahman Tamiz und seine Kollegen haben stets auch eine digitale Bestelllösung im Gepäck, wenn Sie beim Kunden auftauchen. Sie arbeiten eng mit dem niederländischen Anbieter Taxibutler zusammen. Das ist jenes System, das über verschiedene Optionen eine Bestellung per Knopfdruck ermöglicht. Entweder über das Personal an der Rezeption oder sogar durch den Kunden selbst.
Wenn Tamiz und seine jungen Mitstreiter den Kunden zum Wechsel zur Taxizentrale überredet haben (meist ist es eine Rückkehr), ist die Arbeit der Akquisiteure noch lange nicht zuende. Sie sind in die Prozesse involviert, mit denen Taxibestellungen in den Zentralen verarbeitet werden. „Wir stehen im engen Austausch mit der Dispo, fragen dort regelmäßig, wie die Bestellungen bei den von uns akquirierten Kunden laufen“, berichtet Tamiz gegenüber Taxi Times.
Diese nachhaltige Betreuung erfolgt auch auf Kundenseite, was dort einen doppelten Nutzen hat: Zum einen kommt es gut bei den Kunden an, wenn man Ihnen regelmäßig zeigt, wie wichtig sie sind, zum anderen kann man schnell gegensteuern, wenn bei der einen oder anderen Taxibestellung doch mal etwas nicht so gut geklappt hat.
„Die große Herausforderung ist es, einen gewonnenen Kunden zu halten“, weiß Rahman Tamiz. Bei ihm und seinem Team scheint das gut zu klappen, denn die Zentralen, für die sie bisher tätig sind, sind allesamt sehr zufrieden. „Die Jungs machen das richtig gut“, sagt beispielsweise Marten Clüver von der Taxi Frankfurt eG. „Sie haben schon viele Hotels dauerhaft zurückgeholt, die wir an Free Now verloren hatten. Mit direkter Ansprache und nachhaltiger Betreuung – und ohne dass wir für Aufträge oder ein Kickback zahlen. Und unsere Fahrer registrieren das Auftragsplus.“
Diese Zufriedenheit spricht sich auch innerhalb der Zentralen herum, vor allen Dingen bei denen, die wie die Frankfurter auch zum Zentralenverbund von Taxi Deutschland gehören. Taxi Boost wird demnächst in noch mehr Städten aktiv sein und die dortigen Taxizentralen werden sich dann hoffentlich auch über viele Rückkehrer im Segment der Vielbesteller freuen. jh
Beitragsfoto: Taxibutler
Dem Artikel entnehme ich, daß für diese Dienstleistung den Genossenschaften noch nicht mal zusätzliche Kosten entstehen sollen. Wenn das so ist, frage ich mich, wie sich die beiden mit ihrer Firma finanzieren.
Andererseits weiß ich, daß dieser B2B Service auch in München von beiden Zentralen geleistet wird. Aber Arbeit macht, damit Geld kostet.
Wenn allerdings diese Dienstleistung mit größerer Effektivität und zuverlässig extern vergeben wird, so wäre das die Art von Zusammenarbeit, wie sie Uber&Co auch leisten könnten. Dabei wichtig ist aber, daß es keine Konkurrenz zu Zentralen sein darf.
Sondern Dienstleistung im Auftrag.
Wenn FreeNow mit seinem Wechsel vom MW- zum Taxi-Vermittler seine selbst akquirierten Taxiunternehmen kündigt und zum zuverlässigen Zulieferer an die Zentralen wird, kann das eine Entlastung und WinWin Situation werden.
Wenn nicht, bleibt FreeNow bedrohlich.
Lieber Taxi-Times-Leser, danke für den Hinweis. Dieser Dienstleister arbeitet auf Pauschale, das haben wir im Beitrag nun noch eingefügt.