Uber ist seit gestern in Hamburg „verfügbar“. Enno Savedriver schickt Berliner Fahrer nach Hamburg. Die Frage, wie das Geschäftsmodell „Uber“ zusammen mit den „Auflagen“ der Hamburger Genehmigungsbehörde auf legalem Wege wirtschaftlich funktionieren soll, bleibt unbeantwortet.
Die Vorgehensweise kennen wir schon. Uber möchte in einer weiteren Stadt antreten und Thomas Mohnke gründet eine neue GmbH, diesmal „SafeDriver ennoo HAM GmbH“. Schon Ende Juni rief das Unternehmen seine Berliner Fahrer unter der Überschrift „Unsere Kollegen in Hamburg benötigen zum Start Deine Unterstützung!“ auf, gegen Übernachtungspauschale und pauschale Vergütung der An- und Abreise, für mindestens eine und maximal vier Wochen in Hamburg tätig zu sein. Geplant war das schon ab dem 2. Juli, möglicherweise verzögerte sich der Start von Uber in Hamburg? In jedem Falle wird es mit der Ortskunde der „Pionier“fahrer in Hamburg nicht weit her sein. „Berliner Unterstützung“ für Uber ist übrigens nicht nur ein Hamburger Phänomen. Auch in anderen Städten wird von Fahrzeugen aus Berlin bzw. dem unmittelbaren Umland berichtet. Ein aktueller Bericht des WDR belegt dies und deckt darüber hinaus auch die Rechtsmissbräuche der Uber-Partner auf.
Hier finden Sie den Link zum WDR Lokalzeit Beitrag.- KLICK.
Auch bei Enno SafeDriver sorgte das schon für Sanktionen. In Düsseldorf wurden die Konzessionen stillgelegt. Das Geschäftskonstrukt der SafeDriver Group GmbH, zu der auch Rocvin und eben Safedriver Ennoo gehören und die 75 %ige Beteiligung der Ceterum Holding und deren Spenden an die FDP wurden in der Taxi Times schon thematisiert. Auf der Internetseite der Ceterum Holding kann man auch erfahren, dass die Luxus-Elektro-Limousinen der Marke Jaguar I-Pace, mit denen Rocvin arbeitet, sowie die 32 Ladestationen, die am Betriebssitz installiert wurden, allesamt vom Bund und vom Land Berlin gefördert wurden.
Die Hamburger FDP monierte vor einigen Tagen, dass es in Hamburg nur ein einziges Elektrotaxi gäbe. Als wäre es abgesprochen, posiert der Chef von Uber in Deutschland, Christoph Weigler, vor einem Elektroauto (so gesehen im Hamburger Abendblatt). Denn in Hamburg soll neben Uber X und UberTaxi auch die Marke UberGreen verfügbar sein. Möglicherweise gesponsert vom Bund und von Hamburg?
Herr Weigler wird jedenfalls nicht müde, abermals zu betonen, dass man sich als Ergänzung sähe und mit dem Taxigewerbe und dem ÖPNV zusammenarbeiten möchte und natürlich die Städte vom Individualverkehr entlasten werde. Dass Mietwagen auch zum Individualverkehr gehören, sei hier nur am Rande erwähnt und auch wie wenig das beispielsweise in Berlin funktioniert: Die Zahl der Autos auf den Straßen steigt quasi in dem Maße, in dem das Bewusstsein dafür wächst, dass die ganzen so genannten “neuen” Marktschlager-Verkehrsformen einzig für mehr Verkehr sorgen.
Die Preise für Fahrten mit Uber sollen, je nachdem welche Zeitung man aufschlägt, 10 – 30 Prozent unterhalb des Taxitarifes liegen. Da schon ca. 41 Prozent des Umsatzes für Provision an Uber und für Umsatzsteuer reserviert sind, bleiben zum wirtschaften noch rund 59 Prozent des Umsatzes. Deshalb verwundert es schon, auf welche Weise die von der Hamburger Behörde geforderte Gründungskalkulation überhaupt zufriedenstellend erbracht werden konnte. (Zitat Merkblatt: „ Dem Antrag ist eine Gründungskalkulation mit Nachweis der verfügbaren Mittel für die erforderlichen Startinvestitionen und eine Ertrags-und Kostenvorschau für den erwarteten laufenden Betrieb beizufügen. Diese sollte aufzeigen, dass ausreichend Umsätze und Einkünfte zu erwarten sind, um die variablen und fixen Kosten (vor allem die Personal-, Fahrzeug-, Betriebssitz-und Vermittlungskosten) zu decken und dass ein Angreifen des Eigenkapitals oder sogar eine Überschuldung ausgeschlossen ist.“)
Auch noch in diesem Monat soll die Vermittlung von Free Now-Mietwagen in Hamburg beginnen. Besonders die Berliner, aber auch alle anderen Taxifahrer und -unternehmer blicken sehr neugierig auf Hamburgs Behörde und hoffen inständig, dass das Merkblatt zur Antragstellung im Mietwagenverkehr nicht nur heiße Luft war, sondern dass Taten folgen werden. ys
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Dieser Thomas Mohnke war doch in den 80er Jahren Taxiunternehmer in Westberlin. Der ist damals schon unangenehm aufgefallen.
Keinen. Berufsstolz und Ehre!
Oder anders: Waldner und Co bereiten Weg für Limousinendienste wie Sixt und Uber
Der hat keine Ehre. Ausser Gier und Rücksichtslosigkeit kennt der nichts. Ziemlich unangenehme Person.
@Aktas: Deine Aussage würde ich ja gerne mal genauer erklärt bekommen.
Verstehe ich auch nicht!