Viele Taxifahrer sind besorgt, weil sie in unmittelbarer Nähe zum Fahrgast sitzen. Die Berechtigung, deshalb den Schichtdienst zu quittieren, lässt sich daraus aber nicht ableiten.
Dies geht beispielsweise aus einem Praxisratgeber der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände (BDA) hervor. Dort heißt es: „Die Pflicht zur Arbeitsleistung wird grundsätzlich nicht berührt. Dem nicht erkrankten Arbeitnehmer steht kein generelles Zurückbehaltungsrecht zu, weil sich die Wahrscheinlichkeit einer Ansteckung z. B. auf dem Weg zur Arbeit oder durch Kontakte am Arbeitsplatz erhöht. Er ist weiterhin verpflichtet, die ihm übertragenen Aufgaben zu erfüllen sowie den Anordnungen der Vorgesetzten Folge zu leisten.“
Auch die Angst vor Viren in Bus und Bahn ist kein Grund, nicht zur Arbeit zu kommen. Das Thema ähnelt hier einem Streik. Jeder muss selbst dafür Sorge tragen, wie er zu seinem Arbeitsplatz kommt. Das ließe sich dadurch entschärfen, in dem der Taxifahrer der aktuellen Schicht den Kollegen der nachfolgenden Schicht abholt und sich dann nach Hause oder zum Betriebssitz fahren lässt.
Angestellte Taxifahrerinnen und Taxifahrer mit Vorerkrankungen, die sich begründete Sorgen um ihre Gesundheit machen, sollten das direkte Gespräch mit dem Arbeitgeber suchen. Hier könnte dann auch die Möglichkeit einer Freistellung erörtert werden. In diesem Fall erfolgt allerdings keine Lohnzahlung mehr. Dies trifft auch dann zu, wenn der Taxifahrer zuhause bleibt, weil Kita oder Schule geschlossen ist und das Kind zu Hause betreut werden muss. Auch hier ist wichtig: Es muss zu einvernehmlichen Absprachen kommen, sonst bedeutet ein Nicht-Erscheinen das unentschuldigte Fehlen vom Arbeitsplatz.
Ein weiterer Absatz aus dem oben erwähnten BDA-Ratgeber lässt erahnen, dass der Arbeitgeber für geeignete Schutzmaßnahmen am Arbeitsplatz sorgen muss. Wenn diese unterbleiben, muss der Abgestellte glaubhaft darlegen, dass „die Ausübung der übertragenen Aufgaben tatsächlich eine Gefahr für Gesundheit oder Leben darstellt, die der Arbeitgeber durch Arbeitsschutzmaßnahmen vermeiden kann. Wie diese Arbeitsschutzmaßnahmen aussehen sollten, erläutert Taxi Times in einem eigenen demnächst erscheinenden Beitrag.
An dieser Stelle passt auch noch ein anderer Hinweis: Es gibt keine hinreichende Evidenz dafür, dass das Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes das Risiko einer Ansteckung für eine gesunde Person, die ihn trägt, signifikant verringert. Nach Angaben der WHO kann das Tragen einer Maske in Situationen, in denen dies nicht empfohlen ist, ein falsches Sicherheitsgefühl erzeugen, durch das zentrale Hygienemaßnamen wie eine gute Händehygiene vernachlässigt werden können.
Hinweis der Redaktion: Taxi Times ist als Sprachrohr der Taxibranche bemüht, seine Leser schnell über alle taxispezifischen Infos zum aktuellen Ausnahmezustand wegen des Corona-Virus zu informieren. Diesen Beitrag sowie auch weitere nützliche Links zum Thema werden wir zusätzlich auch in einer Telegram-Gruppe „Corona-Infoticker“ veröffentlichen. Darin werden rechtliche wie auch gesundheitliche und wirtschaftliche Fragen beantwortet und Tipps veröffentlicht. Um in die Gruppe aufgenommen zu werden, genügt eine kurze Telegram-Nachricht mit dem Hinweis „Aufnahme Corona-News“ an 0178 / 4906506.
Wann gibt es konkrete Hilfe für unsere Taxibranche, nach und nach gehen wir alle in die Pleite ohne Schuld, kaum einer von uns kann mehr als einen Monat überleben
Lächerlich ! Bussfahrer können die hinteren Sitzreihen sperren, wir nicht! Bargeldloses Zahlen ist in meiner Region auch nicht möglich. Kontakt auf engsten Raum!!!
Es gibt genug gefährdete Taxifahrer, die 70 Jahre oder älter sind. Also als Hochrisikogruppe gelten. Hilft denen nur Urlaub zu nehmen?
Wie im Beitrag geschrieben, ist hier das persönlche Gespräch mit dem Taxichef hilfreich.
Bin 73 Jahre und fahre seit 4 Jahren Taxi.
muss ich jetzt noch fahren ,oder kann ich mich freistellen lassen.
Lieber Herbert, diese Frage müssen sie zwingend Ihrem Chef stellen. Eine Antwort sollte kein Gesetz vorschreiben, sondern die pure Menschlichkeit und das gegenseitige Verständnis für die jeweils schwierige Lage der anderen Seite.
Wenn man Angst hat seine Fahrgäste anzustecken weil man vielleicht Covid-19 hat, hat man nicht nur einen Grund sondern sogar die Verpflichtung die Arbeit zu verweigern. Der Krankheitsverlauf ist für die meisten Patienten nach derzeitigen Kenntnistand eher milde sodass man es vielleicht gar nicht merkt. Nämlich leichtes Fieber und trockener Husten.
Die Unternehmen werden finanziell gefüttert und die Fahrer müssen arbeiten bis sie sich selbst und andere anstecken. Was bringt dann die ganze Quarantäne? Und weshalb soll eine Kreditkarte hygienischer sein als Bargeld? Schiebt die sich von allein in den Kartenleser und die Pineingabe erfolgt auf Zuruf? Es ist auch egal auf welchem Platz ein Infizierter sitzt, das Virus verbreitet sich im kleinen Fahrraum sowieso. Hauptsache die Schlagzeilen lassen sich verkaufen…
es fährt kaum noch jemand mit Taxi, also erst Uber dann Free Now Ride ( Mytaxi ) und jetzt Free Corona und nun ? macht doch gleich dicht, alles was mit Taxi zu tun hat. Unfassbar Der Fahrgast sitzt vorne direkt neben Fahrer. Super ! Der Fahrer hilft die Kranken oder die Älteren beim ein- und aussteigen ungeschützt und bei denen die Gesund aussehen das mit Gepäck ein und aus laden usw letzten drei Tage 8 Stunden Schicht und pro Tag nicht mal 40 Euro aber der Taxifahrer muss weiter machen egal wenn auch Krieg ist irgend jemand muss ja die verletzten durch die Gegend fahren. Außer Kopfschütteln sag ich ……..
Lieber Ahemd, wir müssen nicht weiter machen, aber die Taxifahrer und Unternehmer und Leiter der Taxizentralen haben jetzt die Chance, weitermachen zu können. Und damit zu beweisen, dass verlässlich auch in Corona-Zeiten modern ist, dass es auf der Straße tausende „Taxifahrer des Jahres“ gibt. Das Taxi kann jetzt zeigen, dass es dank seiner bestehenden Struktur in der Lage ist, eine Soforthilfe für alle Hilfsbedürftigen und „Eingesperrten“ zu sein. Mobilität und Beförderung sind weiterhin unverzichtbar, auch wenn durch den ShutDown gerade alles runtergefahren wird. Wir bei Taxi Times bewundern all jene Kollegen, die sich durch Selbstkonstruktionen trennwandmäßig schützen, die Einkaufsfahrten und andere Hilfeleistungen anbieten und sich parallel dazu durch jene Anträge durchkämpfen, die ihnen kurzfristig ein Mindestmaß an Liquidität sichern. Sie alle liefern der Politik gerade all jene Argumente pro Taxi, die in späteren Diskusssion gegen Uber, Free Now und Co vielleicht „kriegsentscheidend“ sein werden.
Ich bin Taxifahrer und Gott sei dank sage ich da nur,bis 31.03.20 krank geschrieben ( kein Corona ).
Was ist danach,ich habe große Angst mich anzustecken,ich gehöre zur Risikogruppe.
Es ist unverantwortlich das wir so eng dem Fahrgast ausgeliefert sind.
Man sollte die Taxi Branche im Moment still-legen,so leid es mir tut.
Wenn ich weiter Lohn haben will muß ich meine Gesundheit opfern oder wie ?
Müssen wir als taxi fahrer nicht chützen mit handschuhe und mundschütz .das eollen wir eissen wir dind zag und nacht draussen
Ihre Aussage im Text, das es keine Hinweise dafür gäbe, das ein Mundschutz ausreichend schützt ist so nicht korrekt.
siehe:
Verein für Krankenhaushygiene empfiehlt Mundschutz – Feuerwehr Essen veröffentlicht Nähanleitung
[…] „Jede Maske hat mehr Schutzwirkung für Träger und Gegenüber als keine Maske“, meldet die Deutsche Gesellschaft für Krankenhaushygiene e.V. (DGKH) aus Berlin. Dabei bezieht sich der Verein in seiner Presseerklärung auf die Informationen des Robert-Koch-Institutes. […]
siehe: https://www.epochtimes.de/gesundheit/ratgeber/sondertipp-krankenhaushygiene-verein-empfiehlt-mundschutz-feuerwehr-essen-veroeffentlicht-naehanleitung-a3189575.html
Auch als Fahrgast fragt man sich, ob das Taxi nicht der worst-case der Ansteckungsgefahr ist. Niemand außer vielleicht Supermarktkassierern ist so vielen wechselnden Fremden ausgesertzt wie Taxler. Aber die Kassiererin hat immerhin den Vorteil, dass der Kundenkontakt nur wenige Minuten dauert und vor allem nicht unter 90% Luftabschluss in einer engen Fahrgastzelle stattfindet.
Wenn Taxis auch nächste Woche weiter fahren wollen (und wir werden sie brauchen!), dann müsste die Branche dringend darüber nachdenken, welche Mindeststandards an Infektionsschutz auch in Zeiten der Knappheit an Schutzausrüstung und Desinkektionsmitteln gewährleistet werden können.
Einfach weiterfahren bis auc h der letzte Fahrer im Bett liegt und der letzte Fahrgast infiziert sind, scheint mir nicht allzu schlau.
Lieber Fred Fahrgast, danek für ihre absolut korrekten Hinweise, aber bitte lesen Sie doch unter http://www.taxi-times.com nach, wie viele Hygientipps im Taxibereich bereits umgesetzt sind.
Die grössten HeldInnen neben dem Kranken- und Pflegepersonal sind die KassiererInnen. Sie kommen täglich mit Hunderten Leuten in Kontakt und weil sie sitzen wird auf sie heruntergeatmet. Wir wissen doch alle wie schnell sich der Rauch einer Zigarette verbreitet, selbst unter freiem Himmel. Wir Taxifahrer haben auch ein hohes Risiko, aber das der KassiererInnen im Supermarkt ist bestimmt 100 Mal höher.
Unternehmer haben gegenüber ihren Angestellten eine Sorgfaltspflicht, angesichts von Bildern in Italien, wo Millitärtransporter Särge wegtransportieren, ist wohl klar, dass es lebensgefährlich ist, Fahrgäste auf engem Raum zu befördern, zumal nicht nur Alte und Schwache sterben.. Da dürfte auch rechtlich die Unversehrtheit des Fahrers Vorrang gegenüber dem Personenbeförderungsgesetz haben. Unternehmer sind verpflichtet, im Taxi für ausreichend Schutz zu sorgen, ist das nicht gewährleistet, muss der Fahrer meines Erachtens auch nicht fahren, bei voller Lohnfortzahlung..
Die nicht abgetrennten Fahrgasträume sind eine tickende Zeitbombe. Wer wird haftbargemacht wenn ich einen Dialysepatienten anstecke und der verstirbt, denn das sind in der Regel hochgefährdete.Die Abtrennung der Fahrgasträume ist doch hier der minimalste Schutz.
Lieber Leser, danke für ihre absolut korrekten Hinweise, aber bitte lesen Sie doch unter http://taxi.w3.lvit.dev nach, wie viele Hygientipps im Taxibereich bereits umgesetzt sind.
auch ich frage mich als Taxifahrerin wie man im Taxi den vorgeschriebenen
Sicherheitsabstand von 1,50 cm einhalten kann um keine Ansteckungsgefahr für andere zu sein.
Dann werden wir ja nach dem Mindestlohn bezahlt dass wiederum ein Problem darstellt wegen den Umsatzeinbußen von über 60 Prozent.
Da gehen reihenweise Firmen pleite und dann den schon erwähnten Fahrdiensten wie Über & Co.
Da sollten die Arbeitsrechtlichen Vorgaben /Gesetze mal in so einem
vordringlichen Sonderfall wie Koronavirus reformiert werden…
Finde Hilfen sollten auch dem Taxigewerbe zugestanden werden bei den mittlerweile entstandenen großen Umsatzeinbußen auch durch andere fraglichen Fahrdiensten
Solche Aussagen zu diesem Zeitpunkt sind doch sehr verwunderlich. Nahezu täglich werden von der Politik neue Hilfsmaßnahmen beschlossen.
Hallo liebes Taxigewerbe,
auf meinem beruflichen Dienstfahrten durch das Emsland ist mir aufgefallen,
dass die Taxen überfüllt mit Fahrgästen, vor allem mit Kindern sind, die auch auf dem Beifahrersitz platziert sind. Wie steht es da eigentlich um die Sicherheit der Fahrer? In NRW scheint es anders zu laufen, denn da bin ich auch oft beruflich unterwegs und hier ist der Beifahrersitz lt. meiner Beobachtungen immer frei. Somit sind die Fahrer vor dem Corona- Virus deutlich besser geschützt.
Natürlich weiß auch ich, dass es keine absolute Sicherheit gibt, dennoch sollten erst recht in diesen Zeiten die Taxiunternehmen die Fahrer maximal zu schützen.
Es wird immer nur von den Kranken- und Altenpflegern gesprochen, die an vorderster Front stehen.
Wer spricht denn auch mal über die Taxifahrer, die mindestens genau so gefährdet sind und einen ebenso verantwortungsvollen Job machen?
Ich gehöre zu den Menschen die sich strickt an die Abstandsregeln und Verordnungen zur Bekämpfung des C-Virus halten, daher finde ich es unverantwortlich, wie leichtsinnig diese Maßnahmen im Taxigewerbe ignoriert werden.
Bei allem Verständnis für die Taxiunternehmer, aber hier muss die Gesundheit des Personals an erster Stelle stehen, noch vor dem Umsatz. Ein Erkranken, oder sogar das Versterben von Personal sollte rein aus Profitgründen doch bitte nicht in Kauf genommen werden!
Es muss doch Möglichkeiten geben, die Fahrten so umzudisponieren, dass nur zwei Fahrgäste- und zwar auf der hinteren Sitzbank im Taxi Platz nehmen.
Ich persönlich bin in der Baubranche tätig und weiß wie schwierig es ist, die Mitarbeiter vor einer Infektion zu schützen, aber dennoch habe ich Möglichkeiten gefunden, die vom Gesetzgeber vorgegebenen Maßnahmen umzusetzen.
Vielleicht sollte ich mich diesbezüglich mal mit der Landesbehörde Niedersachsen in Verbindung setzen.