Türgriffe, Armaturenbrett, Geldscheine. Überall können Corona-Viren sein. Viele Taxifahrer und Fahrgäste fragen sich: Wie lange können Viren auf diesen Oberflächen überleben? Leider lässt sich das nur schwer feststellen.
Um es gleich vorweg zu nehmen, man weiß es nicht so genau. Viren generell überleben von einigen Stunden bis zu mehreren Tagen auf Oberflächen. Es kommt auf die Beschaffenheit der Viren und auf die Beschaffenheit der Flächen an. Die Umgebungsbedingungen spielen auch eine Rolle. Viren sind, einfach gesagt, Erbgutschnipsel, die nur in geeigneter Umgebung (Temperatur, Feuchtigkeit, u. ä.) überleben können und erst nach Eindringen in eine Wirtszelle zu eigentlichem Leben erwachen. Dort veranlassen sie die Wirtszelle, das Viren-Erbgut zu vervielfältigen, anstatt ihre eigentliche Funktion wahrzunehmen. Der Organismus wird krank.
Viren werden grob unterschieden in solche mit Hülle und solche ohne. Das organische Material der Virenhülle ist leichter durch Desinfektionsmittel zu schädigen als das eigentliche Erbgut. Das Coronavirus, oder SARS-CoV-2, wie es neuerdings korrekt heißt, ist ein Virus mit Hülle. Es reagiert also empfindlicher auf Desinfektionsmittel.
Die Beschaffenheit des Coronavirus ist erst seit kurzer Zeit bekannt. Aussagekräftige Studien zu seiner Überlebensfähigkeit auf Flächen gibt es noch nicht. In solchen Studien müssten definierte Oberflächen bei festgelegten Umgebungsbedingungen mit Viren benetzt werden, um dann im Zeitablauf festzustellen, wie lange die Viren in Wirtszellen noch zum Leben erwachen. Das ist aufwändig und wird sicher eher an medizinischen Utensilien und Krankenhauseinrichtungsgegenständen vorgenommen als an der Innenausstattung von Taxis.
Dem Taxigewerbe bleibt nichts weiter übrig, als die allgemeinen Hygieneregeln zu beachten. Coronaviren werden durch Tröpfcheninfektion verbreitet. (Andere Infektionswege werden gerade noch erforscht, betreffen aber vor allem medizinisches Personal.) Also, soweit das möglich ist, Abstand halten zum Fahrgast. Sich nicht anprusten lassen, regelmäßig lüften, den Innenraum öfter reinigen.
Laut einer Studie macht Desinfizieren wenig Sinn. Diese hat ergeben, dass bisher keine Corona-Infektion durch Berührung von Oberflächen nachgewiesen wurde. Man wird ein Taxi nie steril bekommen. Trotzdem hat Taxi Times viele sinnvolle Hygienemaßnahmen bereits in einem früheren Beitrag beschrieben.
Es gibt schlimmere Seuchenherde als das Taxi. Haltegriffe in Bussen und Bahnen, Münzen und Geldscheine werden von viel mehr Menschen angefasst. Die zu desinfizieren ist genauso illusorisch. Als sinnvolle Schutzmaßnahme bleiben regelmäßiges Händewaschen und nicht ins Gesicht fassen. Krankheitserreger können durch Mund, Nase und Augen eindringen, durch die Haut eher nicht. wh
Was ist denn von der Trennung von Fahrgast und Fahrerraum durch eine dünne Plane zu halten. Habe meine gute alte Trennscheibe die sogar kugelsicher war , leider entsorgt.
Taxifahrer dürfen nicht ohne Schutz bleiben. Sie transportieren gesunde und kranke Menschen und die Gefahr für die Taxifahrer ist sehr hoch selber infiziert zu werden. Somit steigt das Risiko für alle, sowohl der Taxifahrer als auch der Fahrgäste.
Ein Abstand von mindestens 1,5 m kann gar nicht eingehalten, nach jeder Fahrt müsste das Taxi desinfiziert werden, und dies zumindest von innen. Die Sicherheitsvorkehrungen der Bundesregierung und der Bundesländer können somit gar nicht greifen. Selbst die Mitarbeiter in den Lebensmittelgeschäften werden geschützt durch Trennscheiben etc.
Mein Aufruf:
Schützt die Taxifahrer/innen, sie sind in der heutigen Zeit sehr wichtige Dienstleister. Jeder Taxiunternehmer sollte dazu verpflichtet werden und die entsprechende Unterstützung vom Staat muss schnellstens erfolgen. Überlasst es nicht den Zufall sondern handelt schnell und bewusst im Sinne für das Leben der menschen.