Der Bundesverband Taxi und Mietwagen e.V. will den Mobilitätswandel innerhalb des Taxigewerbes vorantreiben. Bei der heutigen Auftaktveranstaltung der virtuellen Veranstaltung kamen Experten zu Wort, die den Umstieg auf die E-Mobilität aus verschiedenen Perspektiven beleuchteten. Rund 90 Teilnehmer haben aktiv am Webinar teilgenommen.
Bereits im vergangenen Jahr hatte der Bundesverband Taxi und Mietwagen e.V. mit der als „Fernlicht“ betitelten Veranstaltungreihe „Taxi Driving Innovationen“ auch über die E-Mobilität gesprochen. Mit ‚Taxi Driving Innovation 2020‘ will der BVTM jetzt den kompletten Fokus auf die E-Mobilität legen. Bei der Veranstaltung, die Corona-bedingt als Webinar angelegt ist, kamen heute Referenten aus verschiedenen Disziplinen zu Wort. Den Beginn machte der Geschäftsführer des Bundesverband Taxi und Mietwagen e.V., Michael Oppermann. Mit wenigen Worten zeigte er auf, wie wichtig die Elektromobilität für das Taxigewerbe in Zukunft sein wird und übergab dann die Moderation an Katja Diehl.
Gleich zu Beginn der Vortragsreihe kam Dirk Ritter von der Behörde für Verkehr und Mobilitätswende der Freien und Hansestadt Hamburg zu Wort. Ritter zeigte auf, wie sich das Hamburger Taxigewerbe auf die Zukunft einstellen muss. Das Ziel seiner Stadt, das Taxigewerbe bis 2025 emissionsfrei zu machen, sollte ernst genommen werden, denn bereits jetzt haben die Länder die Möglichkeit, gewisse Vorgaben, was die Emissionswerte von Taxis angeht, durchzusetzen. Allerdings, so ließ Ritter auch durchblicken, ist der Umstieg eben nicht ganz so einfach und der Erfolg ist von vielen Faktoren abhängig.
So ist für Ritter der Hinweis wichtig, dass er sehr wohl die unterschiedlichen Anforderungen des Taxigewerbes in der Großstadt und auf dem Land sieht. „Wir haben schon die Erfahrung gemacht, dass wenn Städte reden, dann ist das nicht unbedingt das was auf dem ‚platten‘ Land diskutiert wird,“ so der Leiter des Sachgebiets Aufsicht und Genehmigungen. Für Ihn, der aus Metropolensicht das Thema E-Taxi beleuchtet, ist klar, dass sich zumindest in Hamburg, langfristig gesehen, die alternativen Antriebe durchsetzen werden.
Anschließend an Ritter kam Christian Meyer von der Telekom zu Wort. Er konnte die Zuhörer mit Details zum E-Mobilitäts Engagement der Telekom überraschen. Neben aktuell über 130 Schnellladesäulen, die von der Telekom betrieben werden, ist das Unternehmen auch beim Aufbau und der Installation von sogenannten Wallboxen für den Ladebedarf zu Hause aktiv.
Justyna Wladarz vom NABU ließ Zahlen sprechen. Ihre Präsentation, die sich auf eine Studie von der NABU Dachorganisation Transport & Environment stützte, sollte aufzeigen, dass sich der Einsatz eines E-Taxis bereits ab einer Jahreskilometerlaufleistung von 60.000 Kilometer aus wirtschaftlicher und ökologischer Sicht rentierte. Besonders das sogenannte Normalladen propagierte sie als das größte Einsparpotential bei einem E-Taxi. Interessant: Im europäischen Vergleich liegt ein E-Taxi, dass zum größten Teil an Schnellladestationen Strom tankt, kostenmäßig mit einem Dieselfahrzeug auf Augenhöhe.
Für das BVMT Vorstandsmitglied Dennis Klusmeier, der ebenfalls im Rahmen des Webinars zu Wort kam, sollten alle Taxiunternehmer die Gelegenheit nutzen, um alle bestehenden Fragen anzusprechen und unter Zuhilfenahme der Experten gemeinschaftlich zu klären.
Nach einer von Moderatorin Katja Diehl finalen Fragerunde hatte dann BVTM-Geschäftsführer Michael Oppermann das letzte Wort. Für ihn war das erste Webinar der Reihe ein gelungener Auftakt. In seinem abschließenden Statement nutzte er noch einmal die Gelegenheit und lud alle Interessierten ein, an den kommenden drei Terminen teilzunehmen. An den nächsten drei Montagen wird sich weiterhin alles rund um E-Fahrzeuge, Ladeinfrastruktur und Fördermittel drehen. sg
Foto: Taxi Times, BVTM