Manchmal sagen Bilder mehr als tausend Worte – vor allem, wenn Gesprochenes von der Politik sowieso nicht gehört wird. Deshalb an dieser Stelle ein paar Fotos – versehen mit Weihnachtsgrüßen an die Politik und dem Neujahrswunsch nach einem verbesserten Weitblick im Jahr 2021.
Seit Wochen bereits weist der Bundesverband Taxi und Mietwagen auf die Misere im Taxigewerbe hin. Er schrieb ebenso Brandbriefe an den Wirtschaftsminister Peter Altmaier, wie auch einzelne Unternehmer und diverse Landesverbände an ihre zuständigen Landesminister, zum Beispiel in Bayern.
Die Hoffnung auf schnelle Hilfe zerplatzt mit jedem Tag, an dem sich politisch nichts bewegt. Die Begründungen für diese Untätigkeit sind an Ignoranz und an Hohn kaum noch zu überbieten. „Wir haben uns an das Wirtschaftsministerium in Düsseldorf gewendet“, berichtet Michael Hoog, Geschäftsführer des Taxiverbands NRW, der Wirtschaftswoche: „Doch es kam nur ein Einzeiler zurück, dass man sich nicht um Einzelbranchen kümmern könne.“
Die Folgen sind massiv. Taxiunternehmen müssen ihre Fahrzeuge stilllegen, die angestellten Fahrer*Innen entlassen oder auf Kurzarbeit schicken und sich selbst von Freunden und Verwandten Geld leihen, um sich und die Familie noch ernähren zu können. Das Video einer Hamburger Taxiunternehmerin ist dafür ein beklemmender Beleg.
Das Taxigewerbe wird vergessen – in Deutschland und auch sonst überall auf der Welt. „Feld der geplatzten Träume“ titelt ein britisches Taximagazin und zeigt einen wahren Taxi-Friedhof. Auf Londons Straßen sind aktuell 3.500 Black-Cabs geparkt. Nur noch ein Fünftel der Taxis fahren.
In Deutschlands Hauptstadt unterscheiden sich die Bilder nur anhand der Farbe. Hier parken Hunderte von Taxis in Hellelfenbein (siehe oben). Ob sie jeweils wieder reaktiviert werden? Ohne eine branchenspezifische Hilfe sicherlich nicht. Die Politik ist gerade dabei, eine Branche zu töten, die nicht nur während der Pandemie, sondern auch danach dringend benötigt wird, um die Mobilität sicherzustellen. Die Folgekosten dieses politischen Versagens werden um ein Vielfaches jene Summe übersteigen, die man für eine schnelle branchenspezifische Hilfe ausgeben hätte können – wenn man nur gewollt hätte.
Taxi Times wünscht allen politisch Verantwortlichen frohe Weihnachten und ein gutes neues Jahr – möge sich 2021 der Weitblick für das, was gesellschaftspolitisch relevant ist, noch deutlich verschärfen.
Das Beitragsfoto zeigt abgestellte und stillgelegte Berliner Taxis in der Nähe von Berlin.
So kann man auch die Konkurrenz für UBER und Co. ausschalten, wie sonst ist es zu erklären, das eine Firma mit Milliarden Verlusten in diesem Jahr trotzdem weitermacht, warum kein Aufschrei der Aktionäre von denen? Schalte die Taxis weltweit aus und du hast das Monopol, dafür kann man auch mal Regierungen kaufen…. Es geht ja nicht nur uns in Deutschland so, überall auf der Welt !
Manuela Fischer aus Bayern
Uber macht ja auch Kampfpreise,jetzt 30 % Rabatt vor Weihnachten,wer nimmt noch ein Taxi,
wenn er bei Uber nicht mal die Hälfte zahlt?Und die Jugend nutzt nur das Smartphone und da ist die Uber App allen anderen weit voraus.
Sehr geehrte Frau Fischer,
dann sehen Sie sich einmal die Sendung über Uber auf zdf info Doku 14.09.2020 aufrufbar auch über Google an. So funktioniert Wirtschaft für Alle, die alten teilweise geschützten Zeiten sind vorbei. Zu anderen Themen in diesem Zusammenhang möchte ich mich nicht äussern. was glauben Sie warum und wie viele Mehrwagenunternehmer so gross geworden sind. Ich könnte Ihnen Rechenbeispiele liefern, im grossen sehen Sie das in der zdf doku
Das aktuelle Wirtschaftssystem wird von der Politik bewusst zerstört. Nicht nur in Deutschland. Würde mich nicht wundern, wenn hier bald ein ganz großer Schwindel auffliegt.
Bin selbstfahrender Mietwagenunternehmer und ahnte bei meiner Neugründung vor 4 Jahren schon, wo es wahrscheinlich lang geht.
Die Pandemie hat alles nur noch beschleunigt. Mir geht’s geschäftlich gut und habe jetzt mehr Erfolg, als ich mir erhoffte. Fahre momentan nur Stamm-Fahrgäste und fünf weitere Mietwagen-App-Betreiber und bin damit mehr sehr gut ausgelastet.
Manche Fahrgäste meinen sogar, das man jetzt ganz schwierig Taxis bekommt und die Fahrer sind meisten schlecht drauf und jammern nur rum…!?
… meine Fahrgäste sind gut drauf, freuen sich auf Veränderungen im Markt und geben bereitwillig „Pandemie-Zuschläge und Trinkgelder“…., es kommt im Leben oft darauf an, was Du aus Deiner Situation machst.
Könnte leicht und locker noch weitere Fahrzeuge gut auslasten, doch meine Kalkulation und Geschäftsphilisophie lassen dies leider nicht zu (vielleicht mache ich es doch, wenn die Pandemie vorbei ist…). Bei wieder mehr Fahrtaufkommen könnte ich dann Fahrer einstellen, an einem zukunftsträchtigen Geschäft weiter organisieren und mich mehr wichtigeren Dingen im Leben widmen.
Wünsche allen die richtigen Entscheidungen und die nötige Lebensenergie dafür,…
…. und das Wichtigste: gesund bleiben und Lebensfreude entwickeln.
Da werden sich jetzt manche Leser fragen, welche Art von Stammgästen das sind, die Herr Gruber noch in seinen Reihen hat. Eine weise Erkenntnis steckt allerdings in einer anderen Passage: Jammern vor Kunden schadet dem Geschäft.
Hallo Frau Fischer!
UBER & Co. sind weltweit eben noch in der Investitionsphase für deren digitale Zukunft, …. Tendenz: weiter stark nach oben!
Rechnet man die derzeitigen Verluste in der absteigenden und verkrusteten Taxibranche auch weltweit zusammen, so dürfte das Ergebnis noch viel schlimmer ausfallen, ….Tendenz: weiter stark nach unten!
Finde, im freien Markt regelt sich das von selbst – und auch für diejenigen, die mit der Zeit gehen, „Sonst geht man mit der Zeit:“
Weiterhin alles Gute und gesund bleib’m
Hans aus München
Lieber Herr Gruber, genau das ist der große Denkfehler: Taxi ist kein freier Markt, sondern erfüllt die gesellschafftspolitische Aufgabe der mobilen Daseinsvorsorge. Gäbe es nur Mietwagenunternehmer wie Sie, stünden viele Menschen vor dem mobilen Abgrund.
Das Taxigewerbe sollte schon sehr wichtig für die Gesellschaft sein, jedoch wird es von wirklich allen völlig vernachlässigt . Die Politik hat keinen Sinn und kein Fachwissen was dieses Gewerbe angeht und schädigt es mit all den Ausnahmen für Startups , ohne es zu begreifen. Corona-Hilfen die auch Sinn machen ? Fehlanzeige und selbst die Taxiverbände sind nur an ihrem eigenen Überleben interessiert. Der Landesverband Schleswig Holstein mit Sitz in Kiel zum Beispiel interessiert sich im Grunde nur für alles in und um Kiel…. , also der Gegend, wo die Führung selbst im Gewerbe aktiv ist , ein Schelm, wer Böses dabei denkt. Aber so sieht jeder kleine Beamte, das das Taxigewerbe nicht ernst zu nehmen ist .
Corona ist schlimm fürs Gewerbe…., aber die Ignoranz der Politik, Ämter und Verbände ist weit schlimmer.
In dem Sinne ein frohes Weihnachtsfest
Ein Landesverband ist natürlich nur für die Gewerbepolitik im Dunstfeld seiner Region zuständig. Für das Bundesweite ist dann ein Bundesverband notwendig, der im Idealfall von Landesverband durch dessen Mitgliedschaft gestärkt wird (was bei Schleswig-Holstein leider nicht der Fall ist).
Meine Stammgäste im Mietwagenverkehr sind derzeit Kranke und Senioren, die zu Ihren Behandlungen, Einkäufen, Treffen etc. müssen und dabei eine nette Ansprache und etwas Unterstützung haben wollen. Leider fehlen derzeit die Touristen und Geschäftsreisende, aber die kommen schon wieder.
Dann passt’s ja, dass die Taxibranche eine gesellschaftspolitische Aufgabe wahrnehmen der mobilen Daseinsvorsorge wahrnehmen, aber es gibt auch andere Interessen, die dieses nicht nutzen möchten.
Wir haben freie Marktwirtschaft und jeder kann das unternehmen, was Spaß macht und Erfolg bringt.
Solange sich dabei auch jeder an die gesetzlichen Vorgaben hält, steht dieser ganz persönlichen Freiheit nichts im Wege.
Ja, ich habe das Glück meine Wohnung und Betriebssitz mitten in der City zu haben, da kann man mit Kunden aus der Nachbarschaft gut leben und die gesetzliche Vorgabe der Rückkehrpflicht ist auch leicht einzuhalten.