Mit einem Mercedes-Benz e-Vito soll in Graz ein vollelektrischer Shuttleverkehr erprobt werden. Ein Teil des Projekts widmet sich der Erprobung eines kabellosen Ladeinfrastruktur.
Bereits 2019 wurde das Projekt „move2zero“ von der Holding Graz, dem Projektkoordinator Grazer Energieagentur und 12 weiteren Partnern aus Forschung und Industrie ins Leben gerufen. Das Projekt hat als Ziel alle Fahrzeuge der städtischen Busflotte der Holding Graz durch Fahrzeuge mit klimafreundlichen Antrieben zu ersetzen. Neben Bussen, die mit Wasserstoff angetrieben werden, sollen auch elektrischen Fahrzeuge zum Einsatz kommen.
Der GRZ genannte Shuttleservice soll am Flughafen Graz Fluggäste bis vorerst Mitte Oktober 2022 bedarfsabhängig und kostenlos von ausgewählten öffentlichen Verkehrshaltestellen zum Flughafen und retour bringen.
Für den eingesetzten E-Vito ist von dem jungen Unternehmen Easelink am Flughafen Graz extra eine automatisierte konduktive Ladeinfrastruktur errichtet worden. Sobald der Wagen am Flughafen steht, senkt sich der sogenannte Matrix Charging Connector vom Fahrzeugunterboden ab und verbindet sich mit der Ladeplatte am Boden. Über die so entstandene Verbindung kann eine Ladeleistung von 11 kW AC übertragen werden.
Wenn es nach Herrmann Stocker, Gründer und Geschäftsführer von Easelink geht, dann wird das kabellose Laden in Zukunft zum Standard werden: „Gerade der E-Shuttle Einsatz in einer Bewegungszone für Passagiere unterstreicht die Notwendigkeit für kabelloses und barrierefreies Laden. Zukünftig wird die automatisierte Ladeverbindung zu einer Grundfunktion für den autonomen Personenverkehr.“
Neben der sogenannten Matrix Charging Technologie soll das Projekt auch darüber Aufschluss geben, wie die Akzeptanz von On-Demand-Verkehren bei den Fahrgästen aussieht. Darüber hinaus will man auch erste Erkenntnisse zum Betrieb von autonomen Fahrzeugen sammeln. sg
Beitragsfoto: Hermann Stockinger (Easelink), Jürgen Löschnig (Airport Graz), Robert Schmied (Grazer Energieagentur), Mark Perz (Holding Graz), Manfred Eber (City Council of Graz), and Boris Papousek (Energie Graz) (vlnr.) Foto: Fischer