Die Stuttgarter Taxizentrale arbeitet seit kurzem mit Uber zusammen – eine in Deutschland bislang einmalige Kooperation und Grund genug, dass die öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten nochmal genauer nachgehakt haben. In einem aktuellen Tagesschau-Beitrag hat Uber-Deutschland-Chef Christoph Weigler zudem einen interessanten „Ausblick“ gegeben.
In dem ARD-Bericht wurden nochmals umfassend die Beweggründe der Kooperation beider Seiten erörtert. „Durch die vielen Taxis, die jetzt zusätzlich auf unsere Plattform kommen in Stuttgart, wird die Verfügbarkeit von Fahrzeugen besser für alle Uber-Kunden in Stuttgart“, untermauert Weigler den Schritt. Auch Taxi-Stuttgart-Chef Iordanis Georgiadis zeigt sich optimistisch: „Wir erhoffen uns, dass wieder mehr junge Menschen, die mit Apps unterwegs sind, dadurch auch das Angebot des Taxis wahrnehmen und nutzen.“
Laut dem Beitrag überrascht die neue Harmonie zwischen Uber und Taxi Stuttgart, denn auch in Stuttgart hätten Taxifahrer in der Vergangenheit immer wieder gegen Uber demonstriert. Erst im Februar noch war Georgiadis selbst auf einer „Mahnwache“ in Stuttgarts Nachbarort Waiblingen gewesen und hatte schärfere Maßnahmen gegen Mietwagenfirmen, die als Subunternehmen für Uber agieren, gefordert.
Die Kooperation mit Uber sei für die Taxibranche ein Risiko, jedoch eines, das die Stuttgarter Taxizentrale nun eingehen wolle. „Wenn wir nicht handeln, droht ein unvermeidbarer Untergang“, gibt Georgiadis zu bedenken, und fügt ergänzend hinzu: „Die Umsätze sind bereits jetzt so gering, dass viele Taxiunternehmen langfristig nicht überleben können. Als Taxizentrale kann man nicht ignorieren, dass Uber sich als unverzichtbares Produkt etabliert hat. Schon vor der offiziellen Kooperation durch die Zentrale hat rund die Hälfte der Taxiunternehmen in Stuttgart ihre Fahrten auch über Uber angeboten; das zeigt, dass unsere bisherige Strategie nicht aufgegangen ist.“ Die Proteste hätten sich nicht gegen Uber gerichtet, sondern gegen „schwarze Schafe in der Mietwagenbranche“. Die Zusammenarbeit mit Uber sei von Seiten der Stuttgarter Taxizentrale aus der Not geboren – auch, weil man „als Gesamtgewerbe entscheidende Trends wie beispielsweise die Digitalisierung verschlafen habe“.
Uber zieht zum Beitragsende eine positive Bilanz über die eingegangene Partnerschaft und gibt einen interessanten Ausblick: „Wir haben als Feedback auf diese Kooperation schon einige Anfragen von anderen Taxizentralen bekommen“, so Weigler, „da gibt es ein großes Interesse. Ich wäre nicht überrascht, wenn wir in diesem Jahr noch weitere Kooperationen bekannt geben können.“ nu
Beitragsbild: Symbolfoto Pixabay
Die Zentrale kooperiert mit denen die gegen Mindestpreise für Mietwagen sind ?
Also ist das jetzt eine Mietwagen Zentrale mit Dumpingpreisen oder ist das eine TAXI ZENTRALE? Worüber reden wir hier?
Mir ist völlig unverständlich, wie die Stuttgarter Taxizentrale behaupten kann, Uber sei unverzichtbar!
Bereits 2007 hat es die erste taxigewerbeeigene App gegeben! Noch lang vor Uber Pop 2013.
Nachzulesen auf der Website der Taxi Deutschland eG. Eine Genossenschaft der taxieigenen Genossenschaften!
Die Stuttgarter Zentrale ist auch eine Genossenschaft. Also woran liegt es?
Die eigene Struktur, mittlerweile mit mehreren Apps auf überregionaler Ebene, ist vorhanden.
Nur nicht bekannt genug! Dazu haben allerdings auch die Kollegen beigetragen, die sich NICHT darum gekümmert haben, unsere gemeinsamen Strukturen zu fördern.
Wir haben ja nicht alle geschlafen! Aber die Methoden der überquellenden Geldtöpfe der globalen Finanzierer sind brutal bis kriminell. Genossenschaften haben eben das Ziel, ihre Eigentümer (die Taxibetriebe) im gemeinschaftlichen Sinn zu unterstützen ohne eigene Gewinnerzielungsabsicht.
Apps sind Vermittlungswerkzeuge. Nicht mehr und nicht weniger. Du kannst sie sinngerecht einsetzen oder missbrauchen.
Noch Fragen??? Klar! Jede Menge!
@Stuttgarter Taxizentrale: Schon mal etwas von den Apps „Taxi Deutschland“, „taxi.eu“, „Taxi.de“ … gehört? Wenn ihr euren Kunden einen modernen Onlinebestellservice anbieten wollt, dann setzt doch auf die schon bekannten Taxi-Apps oder entwickelt am besten gleich eine Eigene! Unabhängig vom App-Anbieter, so kann eine Mindestlohnbranche mit KEINEM externen Vermittler zusammenarbeitet, der mehr als 1% Vermittlungsgebühr verlangt.
Wir hier in Düsseldorf sind von unseren Vorständen ausgelacht worden, als wir auf eine App-Vermittlung drängten. Das wäre alles ja ganz nett. Aber, der Kunde ruft doch an. Wozu also mal über seinen beschränkten Horizont schauen? Der Kunde würde das alles gar nicht wollen. So, so …
Hallo
Mich würde intressieren ob Stuttgart Taxivostand Iordanis auch Mietwagen betreibt und für Uber fährt
mfg