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Thomas Kroker bei der Taxi München eG wiedergewählt

von Jürgen Hartmann
6. November 2025
Lesedauer ca. 3 Minuten.
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Bei der Generalversammlung der Münchner Taxigenossenschaft mussten diesmal gleich zwei Vorstände und fünf Aufsichtsratsposten neu gewählt werden. Einer der beiden vorgeschlagenen Kandidaten wurde seitens der Mitglieder jedoch abgelehnt.

Rund 200 Mitglieder der Taxi München eG hatten sich am Dienstag zur turnusgemäßen Generalversammlung zusammengefunden. Es wurde eine Mammut-Veranstaltung, die von zehn Uhr morgens bis in die Abendstunden reichte. Allein elf schriftliche Abstimmungen waren nötig, unter anderem auch zur Wahl von zwei der drei Vorstandsposten. Thomas Kroker stand turnusgemäß zur Wiederwahl, Patrick Nothhaft war vor wenigen Tagen zurückgetreten.

Bei der Münchner Taxigenossenschaft gibt es die satzungsmäße Regelung, dass der Aufsichtsrat der Mitgliederversammlung eine Person vorschlägt, über die die Mitglieder dann mit Ja oder Nein abzustimmen haben. Vorgeschlagen wurden zum einen Thomas Kroker zur Wiederwahl sowie der Unternehmer Elias Ghulam als Nachrücker für Nothhaft. Einer Wiederwahl Krokers stimmten knapp zwei Drittel aller stimmberechtigten Mitglieder zu. Bei Ghulam gab es hingegen eine deutliche Ablehnung. Er gehört aber weiterhin dem Aufsichtsrat an und zählt dort zu jenen Mitgliedern, wegen derer im Frühjahr ein Streit zwischen Vorstand und Aufsichtsrat ausgebrochen war. Die Vorstände Kroker und Nothhaft hatten Ghulam und weiteren Mitgliedern des Aufsichtsrates nahegelegt, ihren Posten niederzulegen, weil sie mit ihren Taxibetrieben mit Uber kooperieren. Ghulam wurde zudem vorgeworfen, dass er bei der damaligen Wahl zum Aufsichtsrat irreführende Aussagen zu seiner beruflichen Tätigkeit für einen großen Verlag getroffen hatte.

Im Laufe des immer mehr eskalierenden Streits hatte sich dann auch ein tiefer Graben innerhalb des Aufsichtsrats aufgetan, der zu Rücktritten von drei der neun Aufsichtsräte geführt hatte (ein weiteres Mitglied hatte bereits zuvor aufgrund eines Wohnsitz- und Berufswechsels seinen Posten abgegeben). Folglich mussten diese vier Positionen am Dienstag ebenso neu gewählt werden wie einer der noch aktiven Aufsichtsratsposten, der turnusgemäß zur Wiederwahl stand.

Gewählt wurden Ingrid Mellert, Werner Hillermann, Aldo Conteddu, Andreas Mekidiche und Konstantin Kokoviadis. Aus dem zuvor noch aktiven Aufsichtsrat sind weiterhin Ünal Kücüksahin, Elias Ghulam, Hüseyin Bayram und Efkan Tascioglu im Amt.
Sezai Curuk, bis Juni 25 noch Vorsitzender des Aufsichtsrats und dann von Ünal Kücüksahin abgelöst, war turnusgemäß ausgeschieden und hatte nicht mehr kandidiert. Gleich im Anschluss an die Versammlung trat dann noch der Aufsichtsrat zu seiner konstituierenden Sitzung zusammen und wählte Ingrid Mellert zu deren Vorsitzenden. Die neue Zusammensetzung des Aufsichtsrats und die Wahl der Vorsitzenden darf als weiterer Schritt zur Befriedung der beiden Gremien gesehen werden.

Dass es innerhalb der Münchner Taxigenossenschaft nach wie vor rumort, zeigte sich dann auch bei der Entlastung des Vorstands und des Aufsichtsrats. Beide Gremien wurden in getrennt durchgeführten Wahlgängen nicht entlastet. Dies war auch eine Reaktion der Mitglieder auf den Prüfbericht des Genossenschaftsverbands, der moniert hatte, dass manche Zahlen nicht abschließend geklärt werden konnten.

Somit wird auf die Mitglieder in den nächsten Monaten eine weitere außerordentliche Generalversammlung zukommen. Dort muss dann der überarbeitete Jahresabschluss der Genossenschaft vorgelegt und genehmigt sowie ein drittes Vorstandsmitglied gewählt werden. Der Aufsichtsrat hat dazu abermals das Vorschlagsrecht.

Bereits im Mai war man außerplanmäßig zusammengekommen, um über den damaligen Antrag des Vorstands abzustimmen, der eine Auflösung des gesamten Aufsichtsrats beantragt hatte. Die dafür erforderliche Drei-Viertel-Mehrheit wurde nicht erreicht. Die Tatsache, dass damals allerdings fast 60 Prozent der Mitglieder einer Abwahl zugestimmt hatten, machte bereits im Mai deutlich, dass im Streit zwischen Vorstand und Aufsichtsrat die Mehrheit der Mitglieder hinter Kroker und Nothhaft stehen. Dieses Stimmungsbild wurde am diesem Dienstag mit der Wiederwahl von Kroker und der Ablehnung von Elias Ghulam bestätigt.

Auch bei der aufgrund einer einstweiligen Verfügung des Landgericht München I notwendigen Abstimmung, ob eine während des Streits vom Aufsichtsrat beschlossene Abberufung Nothhafts im Sinne der Genossenschaft war, positionierten sich die Mitglieder am Dienstag sehr eindeutig: Die Abstimmung ergab mit klarer Mehrheit, dass Nothhafts vorläufige Abberufung nicht der Wille und nicht im Sinne der Mitglieder war.

Für Nothhaft eine zu späte Genugtuung, für ihn ist trotz allem keine Basis mehr für eine weitere Amtsfortführung gegeben. Bis zur Wahl eines dritten Vorstandsmitglieds wird die Taxi München eG nun von Thomas Kroker und Ertekin Kocer geführt. jh

Beitragsfoto: Taxi Times

Tags: AufsichtsratGeneralversammlungJahreshauptversammlungTaxi München eGThomas KrokerVorstandswahl
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Jürgen Hartmann

Der Verlagskaufmann und ehemalige Taxiunternehmer gründete 2014, als Reaktion auf die Veränderungen innerhalb des Taxigewerbes, den Taxi Times Verlag. Als Herausgeber etablierte er die Taxi Times Print-Magazine und das Onlineportal Taxi-Times.com mit dem Anspruch, ein Sprachrohr für die Taxibranche zu schaffen.

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Kommentare 6

  1. Ferdi Akcaglar says:
    4 Wochen her

    Wenn nur circa 10 % der Wahlberechtigten Mitglieder an einer Generalversammlung teilnehmen, in der zwei Vorstände und mehrere Aufsichtsratsmitglieder zur Wahl stehen, zeigt das Desinteresse und die Gleichgültigkeit gegenüber der eigenen Genossenschaft. Relevanz haben anscheinend nur kurzfristige Aufträge die nicht nachhaltig sind. Ein zusammenrücken der Mitglieder unter den derzeitigen Umständen ist nicht zu erkennen, dass notwendige „Mia san mia“ fehlt mittlerweile auch der Münchner Taxigenossenschaft, schade.

    Antworten
    • Redaktion says:
      4 Wochen her

      Dazu eine kurze Ergänzung: Aufgrund von Vollmachten wurden rund 320 gültige Stimmen ausgezählt.

      Antworten
      • J. Chronor says:
        4 Wochen her

        Zu Beginn der GV wurden 380 Stimmen (anwesende und vertretene) registriert. Da sich die insgesamt nötigen 11Abstimmungen in die Länge zogen, wurden z.B.bei der Wiederwahl von Thomas Kroker mit 209 Stimmen nur noch 327 abgegeben, 3 davon ungültig.

        Antworten
  2. Bruno says:
    4 Wochen her

    Geradezu erstaunlich, wie der Jürgen Hartmann alles ziemlich genau und verständlich wiedergegeben hat. Er kanns !!!

    Antworten
    • Jürgen Hartmann says:
      4 Wochen her

      g`lernt is g`lernt…

      Antworten
  3. Peter says:
    4 Wochen her

    erstaunlich wieviel Unternehmer sich prostituieren lassen..
    Von den Zuhälter uber oder bold..
    Finger weg dann sind die auch bald weg..

    Antworten

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