Taxi-Lieder finden sich im Internet in über 50 verschiedenen Sprachen. Eine Sprache ist dabei klar unterrepräsentiert – zumindest verglichen mit der Verbreitung im deutschen Taxigewerbe.
Nicht nur unsereiner träumt zuweilen von Orten oder Städten mit besonderem Ruf. Jenseits der französischen, englischen und deutschen Sprache gibt es noch weitere, in denen die „Stadt der Liebe“ thematisiert wird. Persisch zum Beispiel.
Doch was heißt schon unsereiner? Heute geht der Trend längst zum „Weltbürgertum“. Gerade junge Musiker sind häufig international und multikulturell aufgestellt. Sie wechseln den Wohnort, lassen sich mal hier inspirieren, lernen mal dort die Sprache, machen hier und da Musik mit anderen zusammen, erweitern überall ihren Horizont, und die ursprüngliche Herkunft wird nach außen hin zur Nebensache.
Ein junger Musiker, über den außer seinen Musik-Videos und ein paar witzigen Sprach-Videos bisher noch nicht allzu viel im Internet zu finden ist, heißt Amir Vafa. Er singt in verschiedenen Sprachen, und damit auch Sprachunkundige den Titel des Liedes verstehen, wird er manchmal auf englisch angegeben. So auch in unserem heutigen Adventskalender-Türchen: Mit dem Titel „تاکسی به پاریس“ könnten wohl nur wenige etwas anfangen, während „Taxi to Paris“ wahrscheinlich jeder versteht.
Der Text ist eine blumige Liebeserklärung ohne falschen Kitsch – und eine Aufforderung, die offenbar nicht unbedacht daherkommt: „Wann hast du Zeit zu gehen? Du sagst nein, doch ich möchte, dass du bei mir bleibst: Wir nehmen ein Taxi und fahren nach Paris. Wir gehen an einen Ort, an dem es keine traurigen Nachrichten gibt. Mit meiner Gitarre auf dem Rücken bringe ich Dich in die beste Stadt der Welt. Sag nicht, dass du nicht mit mir zur Arbeit gehen wirst, lass uns zusammen nach Paris gehen. Hör auf, naiv zu sein: Wir nehmen ein Taxi und fahren nach Paris.“
Leider ist im Video an einer Stelle kurz ein Taxi mit Free-Now-Reklame zu sehen – bedauerlicher Schönheitsfehler, Punktabzug.
Wir wissen nicht, von wo aus der sympathische Amir diese möglicherweise etwas kostspielige Taxifahrt anzutreten gedenkt, denn aus oben genannten Gründen kann man über seinen Wohnort oder aktuellen Aufenthaltsort nur spekulieren – oder versuchen, anhand seiner anderen Musik-Videos zu erraten. Einen Hinweis könnte auch eines seiner Sprachvideos geben. ar
Beitragsfoto: Screenshot aus dem Video „Taxi to Paris“