Eine MoneyTransfers-Analyse der Finanzergebnisse von Uber zeigt, dass das Unternehmen seit 2014 fast kontinuierlich Geld verliert und dauerhaft von Investoren unterstützt wird. Der kumulierte Schaden beläuft sich mittlerweile auf rund 26 Milliarden US-Dollar.
Nicht in jedem Jahr fuhr Uber herbe Verluste ein. 2018 war das einzige Jahr, in dem der Fahrdienstvermittler einen Gewinn von einer Milliarde US-Dollar erzielte. Bereits im darauffolgenden Jahr wurde der Gewinn allerdings wieder deutlich zunichtegemacht. Mit 8,5 Milliarden Dollar Verlust geht 2019 als das bislang schlechteste Geschäftsjahr von Uber in die Geschichte ein.
Das amerikanische Fachmagazin MoneyTransfers hält eine Erklärung für die extremen Jahresabschlüsse parat. „Diese Verluste sind in erster Linie auf die aggressive Preisstrategie von Uber zur Gewinnung von Marktanteilen zurückzuführen“, sagte Jonathan Merry, CEO vom US-Fachmagazin MoneyTransfers. Er führte weiter aus: „Diese Strategie führte dazu, dass das Unternehmen Fahrten zu viel niedrigeren Preisen als seine Konkurrenten anbot, während es enorme Kosten für das Marketing auf sich nahm. Außerdem gab das Unternehmen viel Geld für Fahrersubventionen aus, wodurch sein Marktanteil stieg und die Nettoeinnahmen aus den Fahrpreisen sanken.“
Trotz der Tendenz zu Verlusten bieten die Zahlen 2021 die Möglichkeit für einen Turnaround des Unternehmens. Laut Ubers aktuellsten Finanzdaten wurde im vergangenen Jahr ein Verlust von ‚lediglich‘ 400 Millionen Dollar verzeichnet. Das war der geringste Verlust in den vergangenen acht Jahren.
Die Ironie von Ubers Verlustserie ist, dass die anderen Schlüsselindikatoren gesund sind. Beispielsweise steigerte Uber seine Bruttobuchungen von 16 Milliarden US-Dollar im Jahr 2016 auf 90 Milliarden US-Dollar im Jahr 2021. Das entspricht einer Steigerung von über 462 Prozent.
Im Vergleich zu 2015 (11 Millionen Kunden) hat Uber seine Kundenbasis um das Elffache erweitert. Die Anzahl der Fahrten konnten gegenüber 2017 (3,79 Milliarden) auf aktuell 6,3 Milliarden nahezu verdoppelt werden. Infolgedessen ist der Umsatz des Unternehmens stetig gewachsen. Das Finanzmagazin sieht darin wichtige Anzeichen für eine baldige Trendwende für Ubers Finanzen.
Ubers weltweiter Expansionskurs stößt mittlerweile allerdings auf starken Gegenwind, so die Experten von MoneyTransfers. In allen Ländern, in denen der Fahrdienstvermittler aktiv ist, sieht sich das Unternehmen einem starken Verdrängungswettbewerb durch andere Plattformunternehmen ausgesetzt. Zu den wichtigsten Konkurrenten gehören Didi Chuxing und Lyft.
In vielen Ländern ist das Unternehmen außerdem mit regulatorischen Hürden konfrontiert, die mit der Beziehung zu Ihren Fahrern zusammenhängen. Die meisten dieser Fälle ereignen sich in Amerika, wo Plattformfahrer, Taxifahrer und ihre Gewerkschaften für bessere Arbeitsbedingungen kämpfen. Die bislang größten Erfolge konnten jedoch die Fahrer in Europa für sich erzielen. In Deutschland, den Niederlanden und Großbritannien haben die Gerichte zugunsten der Fahrer und Fahrgäste entschieden. Zum Teil muss Uber nun die Fahrer wie Angestellte mit Urlaubsanspruch und Sozialleistungen einstufen.
Kommentar der Redaktion: In den meisten Ländern ignoriert Uber geltendes Recht und nutzt alle Rechtswege aus, um möglichst viel Zeit zu gewinnen. Beispielsweise wurde in den Niederlanden per Gerichtsbeschluss im September 2021 entschieden, den angeschlossenen Fahrer den offiziellen Taxilohn zu zahlen. Derzeit läuft diesbezüglich eine Berufung, weil Uber argumentiert, dass eine solche Zahlung administrativ “zu schwierig” sei. Ist der Rechtsweg erschöpft, sucht und findet Uber häufig Auswege über Sub-Unternehmen. Unterm Strich darf man allerdings eine Zahl nicht vergessen. Seit der Gründung von Uber hat das Unternehmen rund 26 Milliarden US-Dollar Verlust erwirtschaftet. wf
Beitrags-Symbolfoto: Eine Analyse von MoneyTransfers bestätigt: Seit 2014 verliert Uber fast kontinuierlich Geld und wird dauerhaft von Investoren unterstützt. Quelle: pixabay
Wer gut schmiert – fährt gut!
Diese Zahlen sind die eine Betrachtungsweise – die Firmenmoral eine andere…!!!
Seit dem Ausspruch der Firmengründers, “ Ein A….loch namens Taxi“, ging’s in eine andere Richtung: Es hat ihm selber seinen genialen Kopf gekostet und die Nachfolger und Investoren brachten es auch nicht mehr hin. Die freie Marktwirtschaft hat mittlerweile alles geregelt und es bedarf keiner weiteren Maßnahmen mehr, mit Geld kann man halt nicht alles erreichen.
Das interessiert anscheinend keinen,
Es fahren immer noch genug rum
Das Gutachten hätte ich denen in 15 Minuten kostenlos geschrieben.
Herzlichen Glückwunsch für 75 Jahre Bundesverband Taxi/Mietwagen.
Nennt sich bald: Bundesverband ohne Taxi.
Vielen Dank noch …
Die richtige Dienstleistung machen zwischenzeitlich andere Vermittlungsplattformen. Die, die jetzt noch rumfahren können sich’s auch bald nicht mehr leisten….
Der UBER-Subunternehmer in München betreibt schon ca. 50 stillgelegte Mietwägen….
https://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/datenleck-wie-fahrdienstleister-uber-schmutzige-lobbyarbeit-betrieben-haben-soll-a-c1cae170-ce5c-44a0-90b4-58b0d66416ad
Danke für den Hinweis, hier der entsprechende Beitrag dazu bei Taxi Times: https://taxi-times.com/uber-files-journalistennetzwerk-entlarvt-ranghohe-politiker/