In einem Video-Interview bestätigte vorige Woche Alex Nan, CEO des Fahrzeugherstellers LEVC, dass nach der Einführung der neuen SOA-Plattform ‘jederzeit’ neue Taximodelle produziert werden können.
Vor kurzem gab das britisch-chinesische Unternehmen London Electric Vehicle Company (LEVC) seine Pläne zur Einführung einer neuen SOA- (Space Oriented Architecture) basierten Fahrzeugplattform mit neuen futuristischen Funktionen bekannt. Ob und wie die neuen Taximodelle auch für ausländische Märkte gedacht sind und für welche genau, wurde allerdings noch nicht kommuniziert.
In dem von LEVC veröffentlichten Video-Interview sagte Nan einiges zum Start der neuen SOA-Plattform: „Zusätzlich zu der Technologie vom Taxi-Modell TX, die wir bereits haben, verfügen wir jetzt über diese neue Fahrzeugarchitekturtechnologie. Die beiden Technologien ergänzen sich. Wir können jederzeit neue Modelle produzieren. Wann dieses neue Modell auf den Markt kommen wird, prüfen wir noch.“
LEVC möchte über seinen Schwerpunkt-Markt in London hinaus wachsen. „Diese Marke wird nur überleben, wenn sie sich von der auf London fokussierten Nische entfernt“, hatte der frühere Geschäftsführer Jörg Hofmann oft gesagt und regelmäßig den Wunsch zum Ausdruck gebracht, dass das Unternehmen nicht nur als Taxi-Hersteller, sondern eher als Anbieter grüner Mobilitätslösungen wahrgenommen wird. Gleichzeitig hatte er LEVCs Elektrotaxi als erfolgreiches Produkt gelobt: „Wir freuen uns über die Nachfrage nach dem TX.“
Allerdings wurde der Taxi- und Nutzfahrzeughersteller häufig für dessen hohen Preis kritisiert. Nach eigenen Angaben hat die Geely-Tochter LEVC noch immer keine Pläne, eine kostengünstigere Variante seines elektrifizierten TX auf den Markt zu bringen. Trotz der Kritik am Fahrzeugpreis stellt LEVC dagegen: „Die Betriebskosten sind von größter Bedeutung,“ und betont weiterhin die minimalen Wartungskosten und langen Wartungsintervalle des Antriebsstrangs sowie die Kraftstoffeinsparungen im Vergleich zum dieselbetriebenen TX4-Vorgänger. Dabei hebt LEVC die (theoretische) elektrische Reichweite des Modells von 80 Meilen (ca. 129 km) und die Benutzerfreundlichkeit als Schlüsselfaktoren für die zunehmende Beliebtheit des TX hervor. LEVC betrachtet die Londoner Taxifahrer als seine treuesten Kunden, erwägt aber auch Möglichkeiten, sein Produktportfolio über den TX und den LECV-Transporter hinaus zu diversifizieren. Auch auf dem Mietwagenmarkt würde LEVC angeblich gerne aktiv werden.
Mit der Einführung der SOA-Plattform und damit vollelektrischer Fahrzeuge mit größerer elektrischer Reichweite – die Rede ist von bis zu 400 Meilen (ca. 644 km) – sollen die LEVC-Produkte auch autonom fahren können. Die neue Plattform wurde in den letzten 2,5 Jahren in Forschungs- und Entwicklungszentren in China, Schweden, Großbritannien und Deutschland entwickelt. Sie maximiert den Innenraum und bietet mehrere Sitz- und Lasttransportkonfigurationen und soll erhebliche Fortschritte in Bezug auf Reichweite, Effizienz, Sicherheit, Ladezeit, Haltbarkeit und Konnektivität bieten. wf
Beitragsfoto: Alex Nan, CEO LEVC: „Wir können auf der neuen SOA-Plattform jederzeit neue Taximodelle produzieren.” Foto: China Chamber of Commerce