Deutschlandweit gibt es über 800 Taxitarife – mit allen regionalen Besonderheiten und Unterschieden. Bremen beispielsweise hat seinen Winke-Tarif. Seit rund einem Jahr, und derzeit heftig in der Kritik. Worum geht es? Winken, Wagen anhalten, drei Kilometer kosten sieben Euro. Doch viele kennen diesen Tarif gar nicht.
Der Weser-Report zitiert Taxifahrer Marco Bark mit den Worten: „Der Winke-Tarif ist ein absoluter Rohrkrepierer“. Die schlechte Kommunikation der Unternehmen sei schuld, Fahrgäste wüssten kaum etwas von dem Tarif. „75 Prozent der Fahrer kennen den Tarif nicht. Und von den restlichen 25 Prozent sind wiederum 90 Prozent nicht in der Lage, ihn im Taxameter einzustellen. Das ist sehr kompliziert“, sagte Bark wenige Tage später dem Weser-Kurier. Und er muss es wissen, denn er ist Vorstand der Interessensgemeinschaft Bremer Taxifahrer.
Der Bremer Taxi-Ruf-Vorstand Ingo Heuermann räumte im Weser-Kurier mangelnde Öffentlichkeitsarbeit ein. Allerdings, so seine Einschränkung, eine gemeinsamen Kampagne sei ohne übergeordnete Gesellschaft mit allen Taxi-Anbietern schwierig. Zudem seien da noch die unterschiedlichen Ansichten der Unternehmen und Fahrer. Die Interessensgemeinschaft Bremer Taxifahrer hatte schon vor der Einführung des Winke-Tarifs im vergangenen Herbst kritisiert, „spontane Fahrten, so z.B. das nächtliche Kneipenhopping oder das Shoppen in der Innenstadt, soll billiger werden – eine Idee der FDP.“
Laut diesen Berichten werde der Tarif auch erst ab 1,6 Kilometer günstiger. Zudem sei der Gesetzestext unglücklich formuliert. Man habe sich an Vorlagen aus Berlin orientiert, aber den Satz aus der Hauptstadt „auf Wunsch des Fahrgastes muss dann der Kurzstreckenpauschaltarif gefahren werden“ wurde nicht übernommen. Und in dem Punkt sind sich alle Beteiligten einig: Das ist unglücklich formuliert. Allerdings verweist der Taxi-Ruf auch darauf, dass die Akzeptanz des neuen Tarifs in Berlin auch länger gedauert habe. Also abwarten, wie es mit dem Winke-Tarif weiter geht….. tm
Symbolfoto: tm
Hinweis in eigener Sache: Diese Meldung können Sie auch in unserer Taxi Times-App nachlesen. Jetzt kostenlos runterladen.
In Berlin ist das auch ein Rohrkrepierer. Ich habe vielleicht zwei Kurzstrecken pro Monat. Wenn das so ein Erfolg wäre, müsste ja an jeder Ecke einer stehen, der diesen Tarif fahren möchte, zumal dieser Tarif, glaube ich, schon seit 1995 besteht. Meistens bin ich vorher schon viele Kilometer leer gefahren und dann „freut“ man sich besonders, dass dieser Fahrgast auch noch ne Kurzstrecke haben will. Dazu kommt noch der Ärger, dass einige Fahrgäste zwei Kurzstrecken hintereinander fahren wollen, rum maulen das man diesen Tarif nicht ab Halteplatz fährt oder sauer sind, wenn die zwei Kilometer alle sind und sie immer noch nicht zuhause sind: „Beim letzten Mal hat das aber gereicht!“In Berlin gibt es auch kein Zeitlimit für diesen Tarif. Der Fahrgast kann auch eine halbe Stunde im Stau stehen und würde trotzdem nur diese 5,00 Euro bezahlen.