Wie so viele vom wirtschaftlichen Shutdown betroffene Branchen stehen auch die klassischen Limousinen- und Chauffeurdienste vor dem Aus. Der Bundesverband der Chauffeurwagen-Unternehmer (VLD) e. V. schlägt Alarm.
Die Lage sei dramatisch, heißt es einer Pressemitteilung des VLD. Laut einer Online-Blitzumfrage unter den VLD-Mitgliedern in ganz Deutschland sei deren Umsatz um 95 Prozent eingebrochen. Die Ursachen liegen im Geschäftsmodell dieser Unternehmen begründet. Klassische Chauffeurdienste haben sich lange vor dem Eintreten von Uber & Co. als Nischenmarkt etabliert. Betrieben von privaten Unternehmern fungieren sie im deutlich höheren Preissegment als Taxis, werden nicht für den klassischen Gelegenheitsverkehr, sondern vorzugsweise auf Stundenbasis gebucht.
„Die Breite der Kunden ist weit“, erläutert der VLD. „Staatsbesuche, politische Kongresse und Wirtschaftsgipfel gehören dazu, Shuttle-Services für Messen oder Großveranstaltungen wie Konzerte oder Fußball-Spiele. Einige Unternehmen haben sich auf Stadtrundfahrten spezialisiert oder – in Bayern beispielsweise – auf Schlösser-Touren. Touristen aus aller Welt werden deutschlandweit befördert – teils in Reisebussen, teils exklusiver in Limousinen.“
Die vom Staat versprochenen Kredite werden vom VLD als nicht zielführend kritisiert: „Was helfen Stundungen beim Finanzamt oder bei Fahrzeug-Finanzierern, was helfen Kredite, die nach hoffentlich Wiederanlaufen des Geschäftes (und wann wird das sein?) zurückgezahlt werden müssen? Und zwar von dem, was dann erwirtschaftet wird. Die Null, die viele in ihren Bilanzen stehen haben, wird dadurch nicht besser.“
Der VLD fordert daher die Regierung zum sofortigen Handeln auf, indem beispielsweise die Banken unmissverständlich angewiesen werden, bürokratische Hürden wegzunehmen und sofort die vorhandenen Hilfsgelder auszuzahlen. jh
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