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E-Taxi-Stagnation? Hamburger CDU zieht falsche Schlüsse

von Simon Günnewig
29. Juli 2025
Lesedauer ca. 3 Minuten.
15
Hamburg passt Leihtaxi-Regelung an
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Aus einer kleinen Anfrage eines CDU-Politikers bei der Hamburgischen Bürgerschaft hat die Oppositionspartei die Geschichte einer Stagnation bei der E-Taxi-Entwicklung konstruiert. Da dieses Narrativ dann auch noch von der dpa aufgegriffen wurde, entsteht so bundesweit der Eindruck, das Hamburger E-Taxi-Projekt stoße an seine Grenzen. Dabei liegen die Gründe für den aktuell nur mehr schleichenden Anstieg der zugelassenen Elektro-Taxis ganz woanders. 

Insgesamt 32 neue Taxis wurden in der ersten Jahreshälfte in Hamburg neu in Betrieb gesetzt. Das ergab eine kleine Anfrage von Philipp Heißner (CDU), Abgeordneter in der Hamburgischen Bürgerschaft. Die Stagnation der generellen Hamburger Taxikonzessionszahlen führt Heißner, der auch stellvertretender Landesvorsitzender der CDU Hamburg und Kreisvorsitzender der CDU Eimsbüttel ist, nun offenbar darauf zurück, dass es einen Zusammenhang gibt mit dem seit Januar geltenden Gebot, dass neue Taxis (ausgenommen Großraum und Inklusionstaxis) ausschließlich konzessioniert werden, wenn sie rein elektrisch angetrieben sind. Für die Hamburger CDU, die sich stets kritisch gegenüber dem „Projekt Zukunftstaxi“ ausgesprochen hatte, eine Gelegenheit, sich erneut gegen das Projekt auszusprechen.

Da auch die dpa diese Schlussfolgerung ziemlich unreflektiert wiedergibt und ihr deshalb auf den Leim gegangen ist, konnte Heißner seine Ansichten einem Publikum in ganz Deutschland vermitteln. Für ihn sei die Situation „äußerst fragwürdig, dass SPD und Grüne gegen die große Mehrheit der Betroffenen auf einen reinen E-Auto-Zwang setzen, statt zumindest Übergangslösungen wie Hybrid-Modelle zu ermöglichen“.

Heißner wird als CDU-Verkehrsexperte gehandelt, doch gerade deshalb hätte man einen ausgewogeneren Blick von ihm erwartet. Denn für die stagnierenden Zahlen gibt es durchaus Gründe, die auch zum Teil von der Hamburger Genehmigungsbehörde beabsichtigt sind.

Ein Thema ist natürlich, dass sich viele Taxiunternehmen, die keine Unterstützer der E-Mobilität sind, kurz vor dem Jahreswechsel noch ein Verbrenner-Taxi zugelegt haben. Das musste zwingend noch im alten Jahr geschehen, auch wenn der Fahrzeugwechsel turnusgemäß erst im neuen Jahr angestanden hätte. Folglich tauchen die Zulassungen dieser Taxis statt in diesem Jahr nun schon in der Statistik für 2024 auf. Heißner verliert kein Wort darüber.

Er ignoriert auch, dass neue Fahrzeuge derzeit nur im Tausch mit ‘alten’ Fahrzeugen konzessioniert werden können, weil die BVM bereits im vergangenen Jahr einen Konzessionstopp verhängt hat. Zusätzlich bietet sie aktuell den Taxiunternehmen die Möglichkeit, ihre Fahrzeuge vorübergehend stillzulegen, bis sich die aktuell angespannte wirtschaftliche Situation verbessert. Auch das bremst natürlich die Zahl der Neukonzessionierungen. Diese mit dem Taxigewerbe abgestimmte behördliche Maßnahmen geht auf eine Auswertung der wirtschaftlichen Lage der Hamburger Taxiunternehmen zurück, in der belegt wird, dass es derzeit nicht genug Fahrten für die konzessionierten Taxis gibt. Bei den oben genannten 32 Fahrzeugen handelt es sich übrigens um Autos, die im Bestand ausgetauscht wurden. Mit anderen Worten, der Konzessionstopp wird konsequent durchgezogen, sodass es keinerlei neue Konzessionen geben kann.

Zudem ist es auch bei weitem nicht so, dass die Zahl der E-Taxis weiter stagnieren wird, denn tatsächlich befinden sich noch viele Fahrzeuge im Vorlauf, sowohl von der Förderstufe drei als auch der Förderstufe vier des Projekts Zukunftstaxi. Aufgrund von Lieferschwierigkeiten oder Engpässen bei der Fahrzeugumrüstung hatte die Genehmigungsbehörde, bei begründeten Verzögerungen, die Frist (Förderstufe 3) um fünf Monate bis zum 30.11.2025 verlängert.

Auch bei der Ladeinfrastruktur tut sich was. Noch in diesem Jahr werden dank einer Kooperation von Vattenfall und Lidl, wie angekündigt, neue und exklusive E-Taxi-Ladesäulen errichtet werden. sg

Beitragsfoto: Symbolbild Hamburg Quelle: pixabay

Tags: CDUHamburger BürgerschaftKleine AnfragePhilipp Heißner
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Simon Günnewig

Als „Redakteur Technik“ betreut er die Fahrzeug- und Zubehör-Themen in den klassischen Print und Onlinekanälen der Taxi-Times. Weiterhin ist er Ansprechpartner für Bewegtbild und digitale Distribution der Taxi Times Inhalte.

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Kommentare 15

  1. Philipp Heißner says:
    4 Monaten her

    Sehr geehrter Herr Günnewig,

    erst einmal freut es mich grundsätzlich, dass Sie sich ausführlich mit der Kritik der CDU an der rot-grünen Taxi-Politik in Hamburg beschäftigen. Auch Ihre Forderung nach einem „ausgewogenen Blick“ kann ich nur unterschreiben – diesen vermag ich in Ihrem Artikel indes nicht zu finden.

    Bei der Lektüre Ihres Artikels muss man vielmehr den Eindruck gewinnen, es gäbe im Grunde keine vernünftige Kritik an dem rot-grünen Verbrennerverbot für Hamburger Taxen. In Opposition dagegen scheinen Sie nur düstere „Taxiunternehmen, die keine Unterstützer der E-Mobilität sind“ und eine mir „auf dem Leim gegangene“ Presseagentur zu sehen. Dass der Elektro-Zwang viele Taxiunternehmer vor ernste Probleme stellt, beispielsweise weil Fahrer an ihren großstädtischen Wohnorten keine Lademöglichkeiten haben, wichtige finanzielle Fragen, etwa zum Wiederverkaufswert, ungeklärt sind, und die Ladeinfrastruktur von vielen Taxiunternehmern noch nicht als ausreichend angesehen wird, blenden Sie leider aus. Ein „ausgewogener Blick“ hätte sich mit diesen realen Problem zumindest einmal auseinandergesetzt.

    Wenn Sie schreiben, ich hätte kein Wort darüber verloren, dass viele Taxiunternehmen angesichts des drohenden Verbrenner-Verbots kurz vor dem Jahreswechsel noch Verbrenner-Taxis angeschafft haben, missverstehen Sie dann auch vollständig meine Kritik an SPD und Grünen. Denn genau darum geht es mir! Wie so oft führen staatlicher Zwang und ideologische Vorgaben eben nicht zu besseren Ergebnissen, sondern vor allem zu unbeabsichtigten Folgen: Aufgrund des Verbots gibt es jetzt – zumindest für eine Zeit lang – sogar mehr Verbrenner-Taxis in Hamburg als noch im September 2014. Eine Politik mit Augenmaß hätte demgegenüber beispielsweise Übergangszeiten mit hocheffizienten Hybridfahrzeugen vorgesehen und so eine kontinuierlich umwelt- und klimafreundlicher werdende Taxenflotte in Hamburg erreichen können.

    Um jedes Missverständnis zu vermeiden: Aus Sicht der CDU spricht nichts gegen klimafreundliche Mobilität und einen möglichst hohen Anteil an Elektro-Autos, auch in der Taxiflotte. Staatlicher Zwang und ideologische Vorgaben, die insbesondere die Verkehrspolitik der grünen Partei leider immer wieder prägen, helfen jedoch weder den Betroffenen, noch führen sie zu besseren Ergebnissen.

    Mit freundlichen Grüßen aus Hamburg
    Philipp Heißner

    Antworten
    • Frank says:
      4 Monaten her

      Man benötigt als Taxler auch nicht unbedingt eine Ladestation vor der Haustür.
      Oder hatten wir früher Tankstellen vor der Haustür?

      Wir müssen doch sowieso immer mal wieder auf einen Auftrag warten.
      Das kann man auch an einer Schnell-Ladesäule.
      Innerhalb der Schicht, nicht davor oder danach, sondern innerhalb der Schicht.
      Sieht man das der Akku noch bei 30% ist einfach schauen wo die nächste passende Station ist.
      Ranfahren und laden, so lange bis der nächste Auftrag kommt oder der Wagen eventuell auch wieder bei 80% ist.

      Antworten
  2. Christoph Müller says:
    4 Monaten her

    Ich kann mich Herrn Heißner nur anschließen,
    die einseitige Berichterstattung der Taxi Times im Bezug auf E-Taxen und speziell dem Projekt bei uns in Hamburg ist wieder typisch für einen Teil der Gesellschaft die sich moralisch überlegen fühlt und keine andere Meinung zulässt.
    Fakt ist aber nun einmal, dass nicht alle Unternehmer bereit sind mal eben den Gesamten Betrieb auf E- Fahrzeuge umzustellen, mit allen Vor und Nachteilen, Ja es gibt tatsächlich auch Nachteile, die aber immer sofort Abgebügelt werden, gerne mit den Zusatz man sei ewig Gestrig.
    Die Zukunft wird zeigen ob die Stadt Hamburg die richtigen Entscheidungen getroffen hat, oder die Einen oder Anderen Unternehmer sich aus Gewerbe zurückziehen müssen.
    Wenn die dadurch entstandenen Versorgungslücken dann von Unternehmen aus dem Umland, wie bereits heute schon geschlossen wird und diese dann zum größten Teil mit Verbrennern die Touren fahren, dann habe wir richtig was Gewonnen.
    Und am Ende bleibt nur noch die Feststellung, dass die Menschen die den Aufwand und die Kosten nicht tragen müssen, immer empfänglich für solche rein Ideologischen Ideen sind

    Antworten
    • Redaktion says:
      4 Monaten her

      Lieber Taxi-Times-Leser, Ziel der Meldung ist es klarzustellen, dass durch eine einseitige Interpretation der Zulassungszahlen, wie sie hier unter Bezugnahme auf Herrn Heißner durch die DPA medial erfolgt ist, dass das Hamburger E-Taxi-Projekt stagniert bzw. zu scheitern droht. Deshalb war es uns wichtig, hier sämtliche Ursachen zu nennen, die zum Rückgang der Konzessionsanmeldungen geführt haben. Uns als Redaktion in diesem Zusammenhang einseitige Berichterstattung vorzuwerfen, ist absurd, denn wir haben genau das Gegenteil gemacht: Wir haben eine einseitige Berichterstattung der DPA mit allen Aspekten richtiggestellt.

      Antworten
  3. Dirk Ritter says:
    4 Monaten her

    Liebe Diskutierenden,
    aus Sicht eines Projektbeteiligten hier einmal ein paar Hinweise:

    – Das Hamburgische Klimaschutzgesetz wurde vom Landesparlament und nicht vom Senat beschlossen. In diesem sind eine Vielzahl von Maßnahmen enthalten, nicht nur die Taxen- und Mietwagenflotten. Im Übrigen werden diese Vorgaben auch für die Linienbedarfsverkehre wie MOIA gemacht. In Hamburg soll der gesamte öffentliche Verkehr auf lokal emissionsfrei umsteigen, und die Taxen sind ein Teil davon.

    – Zusammen mit der Handelskammer, den Verbänden und Vermittlern wurden bereits im Jahr 2016/17 (!) Strategiepapiere zur Zukunft des Taxis in einer modernen Stadt „unterschrieben“, die auch den Umstieg auf E-Antriebe beinhalteten. Vermittler/Organisationen wie der Hansa Funk, Taxi Alstertal, FreeNow, UBER und Bolt unterstützen weiterhin den Umstieg.

    – Die Regelung im Klimaschutzgesetz selbst wurde zeitlich so gestaltet, dass ein Jahr vor In-Kraft-Treten alle Unternehmen Kenntnis hatten und entsprechend agieren konnten. Wer noch nicht zum Umstieg bereits war, der konnte noch einen Verbrenner zulassen und kann diesen auch weiter fahren. Der nahezu vollständige Flottenumstieg wird auch hier erst für 2030 erwartet.

    – Auswertungen des Statistik Amt Nord zeigen, dass der Betrieb von E-Taxen auf der Betriebs- und Umsatzseite funktioniert, Taxenunternehmen sind dann doch anpassungsfähiger als so manch einer denkt! Nachzulesen auf https://www.hamburg.de/politik-und-verwaltung/behoerden/bvm/projekte-und-initiativen/zukunftstaxi/monitoring-projekt-414800

    – Die Bereitstellung von für die Taxen exklusiver Ladeinfrastruktur hängt für diejenigen, die Betreiber sind, auch von Auslastung und Perspektiven ab. Neben den bisherigen Angeboten wird Vattenfall jetzt auf einer Reihe von Lidl-Parkplätzen exklusive Taxenlader aufstellen, aber nur dann, wenn es auch Nutzer gibt. Die Auswertungen heute zeigen, dass die Taxen über 90% an privaten Ladern laden und nur zu einem kleinen Teil an den exklusiven. Warum? Weil Aral und Shell den Taxen Angebote machen und das Potential erkannt haben. Es ist ein Märchen, dass in Hamburg die Ladeinfrastruktur nicht ausreicht, vielmehr werden die Taxen umworben und das ist auch gut so!

    – Zu guter Letzt: Einfach mal mit den Taxenunternehmen sprechen, die umgestiegen sind und von ihren TCOs berichten. Von den Wartungs- und Werkstattkosten bis hin zu den Kosten für Energie gerne mal vorrechnen lassen und dann sieht man sehr schnell klar, was betrieblich lukrativer ist. Und bereits jetzt gibt es erste gebrauchte E-Taxen im Markt. Im Übrigen sind die Zeiten vorbei, in denen es die E-Klasse und den Verbrenner-Touran für 20k zu Dumpingpreisen gab.

    – Schlussanmerkung: Wir diskutieren hier ernsthaft noch über die Elektrifizierung, während das wirkliche große Thema auch für die Taxen die automatisierten Fahrzeuge sein wird. Einfach mal über den großen Teich oder nach Asien (oder auch zu VW) gucken und dann erahnt man, welche Zukunftshemen die wirklich relevanten sind.

    Von einem, der daran glaubt, dass das sonst so vermeintliche old school-Taxengewerbe auch modern und nach vorne kann!

    Antworten
  4. Ugur Ünnü says:
    4 Monaten her

    Sehr geehrte Redaktion,

    ich verfolge die Diskussion um die Entwicklung der E-Taxen in Hamburg seit langem mit, sowohl aus unternehmerischer Sicht als auch im Austausch mit vielen Kolleginnen und Kollegen. Und so sehr ich die technischen Fortschritte begrüße, so sehr stören mich die politischen und praktischen Rahmenbedingungen, unter denen diese Entwicklung im Taxigewerbe durchgesetzt wird.

    Bereits vor über einem Jahr wurde durch eine wirtschaftliche Auswertung deutlich, dass die Einnahmen im Hamburger Taxigewerbe nicht ausreichen, um den gesetzlichen Mindestlohn für Fahrerinnen und Fahrer zuverlässig zu bezahlen. Die Reaktion der Taxibehörde war ein sogenannter Beobachtungszeitraum es wurden keine weiteren Konzessionen erteilt, um das bestehende Angebot nicht weiter zu überlasten. Diese Maßnahme war nachvollziehbar und richtig. Umso unverständlicher ist es, dass genau in dieser wirtschaftlich angespannten Lage ein Elektrozwang eingeführt wurde, der die Betriebe noch stärker belastet.

    Die Ladezeit eines E-Taxis ist Arbeitszeit. Gleichzeitig fehlt eine verlässliche und alltagstaugliche Infrastruktur. Mit den 4,6 Millionen Euro Fördermitteln hätte man in Hamburg drei zentrale Lade- und Abstellflächen schaffen können Orte, an denen ein Taxi nach der Schicht abgestellt und vom nächsten Fahrer wieder übernommen werden kann. Das wäre gelebte Praxis, wie wir sie bei anderen Mobilitätsanbietern längst sehen. Stattdessen werden Förderanreize verteilt, aber die tatsächlichen Rahmenbedingungen den einzelnen Unternehmern überlassen. Viele stehen mit dieser Umstellung allein da.

    In der öffentlichen Debatte entsteht oft der Eindruck, als wäre jede Form der Kritik gleich Rückschritt oder Verweigerung. Dabei geht es gar nicht darum, gegen Elektromobilität zu sein sondern darum, wie diese Transformation umgesetzt wird und wer am Ende die Kosten trägt. Es ist nicht das Ziel eines gesunden Gewerbes, sich dauerhaft über Förderprogramme am Leben zu halten. Ein Taxiunternehmen muss sich aus dem eigenen Umsatz tragen für die Unternehmer genauso wie für die Angestellten.

    Ich unterstütze ausdrücklich die Haltung von Philipp Heißner. Seine Einordnung war sachlich und berechtigt. Dass er dafür angegriffen wurde, war in meinen Augen unbegründet. Er hat das ausgesprochen, was viele in der Branche denken, aber öffentlich kaum noch äußern.

    Und zu guter Letzt noch ein Gedanke zu Herrn Ritter: Er weist darauf hin, dass der Beschluss zur Umstellung nicht vom Senat, sondern von der Landesparlament getroffen wurde. Aber letztlich spielt das für uns Unternehmer kaum eine Rolle. Die Umsetzung verantwortet die Behörde also die Taxibehörde selbst. Wer die Maßnahmen vor Ort durchführt, darf auch eine klare Haltung dazu zeigen, unabhängig davon, wer sie beschlossen hat.

    Die Zukunft des Gewerbes hängt nicht nur von politischen Beschlüssen ab, sondern davon, wie sie in der Praxis wirken. Und genau das sollte auch in der Taxi Times stärker in den Mittelpunkt rücken.

    Mit freundlichen Grüßen
    Ugur Ünnü
    Hamburg

    Antworten
    • Redaktion says:
      4 Monaten her

      Lieber Taxi-Times-Leser, danke für ihren sehr langen Leserkommentar. Ihre Darlegung macht die beiden Positionen sehr deutlich. Auf der einen Seite stehen die Taxibetriebe, die bereits seit Anfang an auf E-Mobilitäts gesetzt haben und seitdem durch Zahlen und Fakten beweisen, dass sie damit wirtschaftlicher fahren als mit Verbrennern. Trotz der zugegebenermaßen gerade zu Anfang noch sehr mauen LIS. Auf der anderen Seite hören oder lesen wir Argumente wie hier von Ihnen, dass ein E-Taxi-Zwang das Gewerbe belasten würde. Bisher wurde unserer Redaktion allerdings noch kein tatkräftiger Beweis und noch keine Zahlen vorgelegt, die diese These belegen. Auf der einen Seite haben wir also die Fakten, auf der anderen Seite unbelegte Behauptungen. Und da verlangen Sie allen Ernstes von einem renommierten Fachmagazin wie Taxi Times, dass wir beiden Seiten die gleiche Gewichtung enräumen sollen? Taxi Times ist das einzige Fachmagazin der Taxibranche, das überhaupt Leserkommentare erlaubt- weil unsere Erfahrung zeigt, dass unsere Leser damit auch verantwortungsvoll umgehen können. Unsere Bitte daher an Sie und auch an Herrn Heißner: Zeigen Sie diese Verantwortung und liefern Sie Fakten. Denn nur wer Fakten liefert, hat das Recht, andere anzugreifen.

      Antworten
    • Frank Senftleben says:
      4 Monaten her

      1. Laden während der Schicht. Nicht davor, nicht danach.
      An der Ladestation auf den nächsten Auftrag warten. Entweder bis der Wagen voll ist oder der nächste Auftrag kommt. Mache ich seit über einem Jahr so und es funktioniert prima.
      Oder Schichtwechsel an einer Schnell-Ladestation – klappt auch ziemlich gut.
      Bis man den Wagen kurz für den nächsten Fahrer sauber gemacht hat etc. hat er schon wieder einiges an kw/h drauf.

      Man muss eben umdenken.

      Antworten
  5. Sven Althorn says:
    4 Monaten her

    Ich verstehe nicht, warum eine Zeitschrift, die laut eigener Aussage ein Sprachrohr des Taxengewerbes sein möchte, eine dramatische, potentiell existenzbedrohende Einschränkung der unternehmerischen Freiheit meiner Hamburger Kolleginnen und Kollegen fortgesetzt bejubelt, anstatt ausgewogen alle Facetten dieser Zwangsmaßnahme zu beleuchten. Liegt es daran, dass der offizielle „Medienpartner“ der Freien und Hansestadt Hamburg in dieser Sache doch eher das Sprachrohr des Auftraggebers ist? Herr Heißner hat sich im Gegensatz zur Taxi Times die Mühe gemacht, unterschiedliche Quellen anzuhören und wird jetzt von der Taxi Times bezichtigt, das „Projekt Zukunftstaxi“ anzugreifen. Allerdings beinhaltete das etwas hochtrabend „Projekt Zukunftstaxi“ genannte Förderprogramm der Hansestadt Hamburg für einen Umstieg des hiesigen Gewerbes auf BEV – Taxis überhaupt nicht die von Herrn Heißner kritisierte Zwangsmaßnahme. Auch die von der Taxi Times produzierte Hochglanzbroschüre verkauft dieses Projekt als reines Förderprojekt und versucht Zweifel an der praktischen Durchführbarkeit zu zerstreuen. Ich kann nicht erkennen, dass sich die Kritik von Herrn Heißner gegen die Förderung von Elektrotaxen richtet. Eher ist deutlich zu erkennen, dass die kompromisslose, maximal restriktive Bevormundung des hiesigen Gewerbes durch das Verbot konventioneller Taxen im Fokus der Kritik steht. Und genau das kritisiert ebenfalls ein großer Teil des Hamburger Gewerbes – auch wenn die Taxi Times diese Tatsache fortgesetzt ignoriert.
    Der Anteil der Elektrotaxen an den in Hamburg zugelassenen Taxen ist in den letzten eineinhalb Jahren – trotz Förderung und Verbrennerverbot – lediglich von 20,71% auf 23,33% gestiegen. Selbst der größte Elektrofan sollte hier eine gewisse Skepsis des Gewerbes gegenüber einem Umstieg auf Elektrotaxen zum derzeitigen Zeitpunkt erkennen. Dass so viele Unternehmerinnen und Unternehmer ihre eigentlich noch fitten Dieseltaxen gegen neue Verbrennertaxen ausgetauscht haben, zeigt doch, wie groß die Befürchtungen im Gewerbe sind, dass ein Umstieg die wirtschaftliche Existenz gefährden würde. Diese Kolleginnen und Kollegen als „Taxiunternehmen, die keine Unterstützer der E-Mobilität sind“ zu bezeichnen zeugt von einer erstaunlichen Ignoranz ihrer Sorgen und Nöte. Ob Mitnahmeeffekte verschiedener Förderungen durch Betriebserweiterungen oder Neugründungen gegen jede wirtschaftliche Vernunft die etablierten Unternehmen eher wirtschaftlich gefährdet haben, sollte einmal gezielt untersucht werden. Eine weitere interessante Frage wäre, wie hoch der Anteil dieser neu hinzugekommenen subventionierten Fahrzeuge an dem Pool der derzeit stillgelegten Taxen ist. Es bieten sich dem engagierten, kritischen Journalisten in dieser Hinsicht die verschiedensten Arbeitsfelder. Und kritischen Journalismus benötigt das Taxengewerbe dringender als je zuvor. Leider schöpft die Taxi Times in dieser Hinsicht ihre Möglichkeiten nur partiell aus.
    Es ist doch kein Geheimnis, dass sich sowohl große Teile der Bevölkerung als auch große Teile der Wirtschaft (zumindest der Teil, der selbst zahlen müsste) vehement gegen Verbote der Nutzung konventioneller Fahrzeuge stemmen. Gerade gab es einen Aufstand der betroffenen Unternehmen gegen einen von der EU angedachten Elektrozwang für Mietfahrzeuge und Dienstwagen zum Jahr 2030. Aber für das Taxengewerbe mit seinen niederschmetternd geringen Margen soll ein kurzfristiger Umstieg kein Problem sein? Davon kann man uns auch mit dem geschicktesten Framing und weiteren Werbeveranstaltungen nicht mehr überzeugen. Insbesondere angesichts der desaströsen Lage, in der sich das Hamburger Taxengewerbe trotz der gepriesenen Hamburger Taxipolitik befindet. Und natürlich diskutieren wir weiterhin über den Elektrozwang, denn der ist die konkreteste Gefahr. Um zu erkennen, welche weiteren Gefahren unserem Kleingewerbe von Großkonzernen mit ungezügeltem Experimentierbedürfnis oder Digital – Monopolisten mit unendlichem Kapitalnachschub drohen, brauchen wir nicht über irgendwelche Teiche zu blicken. Ob es trotzdem noch eine Nische geben wird, in der einige von uns mit als „old school“ verspotteter herausragender Dienstleistung für alle Bevölkerungsgruppen überleben können, hängt sicher nicht von der Bereitschaft zu Elektrifizierung und „Surge Pricing“ ab. Leider bereitet Hamburg in dieser Hinsicht offenbar eher den Plattformen das Feld.
    Abstimmungen mit „dem Taxengewerbe“ gibt es in Hamburg entgegen der Vermutung der Taxi Times nur noch eingeschränkt. Vorwiegend beteiligt an Abstimmungen und Arbeitsgruppen sind die von Herrn Ritter genannten digitalen Plattformen, die lediglich gegen hohe Provisionen Kunden- und Fahrzeugdatensätze verknüpfen. Diese als Gewerbemitglieder zu bezeichnen wäre jedoch gewagt, zumal sie keiner Genehmigungspflicht unterliegen. Der Teil des Gewerbes, der die Genehmigungsbehörde mit einer „Anti-Plattform“ Haltung und einem „Vorwurfs-Habitus“ [sic!] nervt, ist da schon mal raus.
    Sven Althorn (LPVG, Taxenanruf Blankenese)

    Antworten
    • Redaktion says:
      4 Monaten her

      Na gut, nun will also jeder einmal seinen Senf dazu geben und aller Öffentlichkeit beweisen, dass man als Branche in die Annalen eingehen möchte, die immer nur „Ich bin dagegen“ schreit. Dann soll es eben so sein.

      Antworten
  6. Stromer says:
    4 Monaten her

    Meines Erachtens, werden hier zwei Themen miteinander vermischt.
    Gerade den größeren Betrieben geht es mMn in erster Linie darum, dass Ladezeit = Arbeitszeit ist und damit auch vergütet werden muss.
    Das passt natürlich nur schwer in ein Unternehmer Konstrukt, in welchem Jahrzehntelang das unternehmerische Risiko des Umsatzes, auf den Fahrer ausgelagert wurde.
    Jetzt auf einmal stellt man fest, huch, ein Taxi welches ausschließlich mit angestellten Fahrern betrieben wird und man selbige auch noch nach Mindestlohn bezahlen muss wenn sie dumm an der Ladesäule stehen, das rechnet sich in den meisten Fällen ja gar nicht und selbst mit kreativer Pausenaufzeichnung lässt sich das nicht mehr glatt ziehen.
    Keine große Überraschung für Kenner der Szene.
    Zurück zum Stromer, ich fahre selbst seit nem knappen Jahr elektrisch und es ist zum Teil wirklich hanebüchen, mit welch absurden Argumenten das E-Fahrzeug schlecht geredet wird.
    German Reichweitenangst in Reinkultur.
    Einer der wenigen Punkte, welchen ich absolut nicht verstehe, sind allerdings die zum Teil absurden Strompreise der Anbieter, je nach Kombination, landet man auch schon mal bei 79-89ct, gerade in einem Markt, welcher politisch gewollt ist, echt unverständlich.
    So long und gute Fahrt

    Antworten
  7. Jan Grupe says:
    4 Monaten her

    Guten Abend,
    ich denke, die Positionen sind hier hinreichend ausgetauscht worden. Gerne möchte ich, bei allem Verständnis für die Schwierigkeiten bei der Umstellung und die Einschränkung der unternehmerischen Freiheit, eine entscheidende Frage an euch stellen: Warum gibt es in Hamburg aktuell keine 3000 Mietwagen von Uber und Bolt? Ist das denn ein Zufall, dass das Hamburger Taxigewerbe nicht, wie in Berlin, Köln, München, geradezu kannibalisiert wird und die Umsätze teilweise um 50 bis 60 % gesunken sind? Nein, das ist kein Zufall! Seit 20 Jahren arbeitet unsere Taxenstelle mit Herrn Ritter und seinem Team unaufhörlich daran, das Hamburger Taxigewerbe weiterzuentwickeln und gut für die Zukunft aufzustellen. Angefangen mit dem Hamburger Weg zu „mehr Steuerehrlichkeit“, dem HVV-Nachtverkehr, das Impftourengeschäft – bis hin eben zu diesem Projekt Zukunftstaxi. Es ist eben, wie so oft im Leben, ein Geben und Nehmen. Wir helfen der Stadt beim Erreichen der Klimaziele, die im Übrigen jede Kommune umzusetzen hat. Die Stadt sorgt dafür, dass Uber und Bolt vor den Stadttoren bleiben. Dieser Zusammenhang sollte und muss endlich und ein für alle Mal von allen verstanden werden! Abschließend möchte ich nochmals ergänzen, dass meiner Meinung nach, keine Zeit für rückwärtsgewandte und zeitlich bremsende Politik ist. Deshalb möchte ich mich bei allen mutigen Unternehmern Hamburgs bedanken, die bereit sind Veränderungen umzusetzen und unser Gewerbe stark für die Zukunft machen! Insbesondere geht mein Dank auch an Dirk Ritter und unseren Verkehrssenator Dr. Anjes Tjarks, die unser Geschäftsmodell weiterentwickeln und schützen!

    Antworten
  8. Dirk Ritter says:
    4 Monaten her

    Vielen Dank für die Blumen. Aber nochmal: Zahlen, Daten und Fakten bitte! Statistikamt Nord hat die Taxameter ausgewertet und E-Taxen fahren trotz Ladens keine Tour weniger, ganz im Gegenteil. Und Unternehmen haben total costs of ownership aufgezeigt und über Strecke ist ein E-Taxi vorne. Was also sollen die immergleichen Märchen, die durch ständiges Wiederholen auch nicht wahrer werden? Und wer keine Reglementierungen ertragen kann, der war im Taxi eigentlich nie richtig.
    Das gewählte Parlament hat ein Gesetz erlassen und das ist in einer Demokratie dann so. Der Wähler hat entschieden.
    Und ich habe auch noch niemanden gehört, der die Abgaswolken auf Taxenständen mag oder den Umstieg der Taxen in einer modernen Stadt doof findet. Hamburg bleibt vorne!

    Antworten
  9. Ivica Krijan says:
    4 Monaten her

    Zukunftstaxi – ein politischer Deal, der sich für uns lohnt
    Ein herzlicher Gruß aus Kroatien!

    Als Libertärer wünsche ich mir möglichst wenig staatliche Eingriffe – denn der Markt ist in aller Regel schlauer und regelt vieles besser. Aber in der Realität erleben wir oft das Gegenteil: Politische Lösungen setzen sich durch, und wir müssen damit umgehen – je nachdem, wer regiert.

    Schon da beginnt das Dilemma: Viele Kolleginnen und Kollegen wollen, dass der Staat sie vor Mietwagen schützt – aber beim Verbrennerverbot soll er sich bitte raushalten. Man wünscht sich politische Intervention nur dort, wo sie einem nützt. Das ist nicht wirklich konsequent.

    Das Zukunftstaxi in Hamburg ist ein Deal zwischen Politik und Gewerbe – und dieser Deal funktioniert. In kaum einer anderen Stadt wird das Taxi-Gewerbe so konsequent vor Dumping durch Mietwagen geschützt wie hier. Dafür liefern wir einen Beitrag zur Klimapolitik. Das nennt man Geben und Nehmen. Netter wäre wenn es ohne Geben ginge. Es funktioniert aber nicht. Die blöde Welt der Erwachsenen.

    Ist der Deal wirklich schädlich?
    Kaufpreis:
    Ja, E-Taxis sind teurer. Aber es gab (und gibt) üppige Förderung. Auch wenn die Wiederverkaufspreise noch nicht optimal sind – das Geschäft ist in Summe tragfähig. Die Preise sinken weiter, die Lücke zum Verbrenner wird kleiner.
    Laden:
    Wer heute noch über Ladeprobleme klagt, hat den Anschluss verpasst. CupPower bietet 30 ct/kWh brutto, städtische Säulen kosten 50 ct – das Laden ist flächendeckend möglich. E-Taxis kann man problemlos zwischendurch nachladen. Das war früher anders, das stimmt – aber das Problem ist gelöst.

    Reparaturen:
    Meine eigene Bilanz mit E-Taxis ist positiv. KIA hatte Kinderkrankheiten, alles lief über Garantie. Der ID.4 tut, was er soll – Inspektion überflüssig, kein Bremsverschleiß. Die Betriebskosten sind in Summe niedriger.

    Mindestlohn & Arbeitszeit:
    Natürlich ist der gesetzliche Mindestlohn eine Belastung für das Gewerbe – aber das hat nichts mit E-Taxis zu tun. Ein Fahrzeug, das zwischendurch nachlädt, verursacht keine zusätzliche bezahlte Standzeit. Und für Selbstfahrer ist das ohnehin irrelevant.

    Chancen, nicht nur Pflichten
    Zukunftstaxi ist keine reine Auflage – es ist eine Eintrittskarte in neue Märkte: ÖPNV-Anbindung, barrierefreie Beförderung, öffentlich geförderte Fahrten. Wer mitgestalten will, muss liefern – dazu gehören auch elektrische Fahrzeuge.
    Die Politik hat uns etwas abverlangt – aber auch viel ermöglicht. Wer das ignoriert, tut sich keinen Gefallen.

    Kritik? Gerne – aber zur richtigen Zeit
    Wer jetzt lautstark kritisiert, hätte damals klagen können. Eine Verfassungsbeschwerde ist kostenlos und braucht nicht einmal einen Anwalt. Ich habe keine eingereicht, weil ich den politischen Deal als sinnvoll ansehe – trotz mancher Zweifel am Verbrennerverbot. Was ich nicht verstehe: Warum jetzt dieses Nachtreten? Wo wart ihr, als das Gesetz kam? Warum hat die CDU damals nicht zur Klage aufgerufen? Führen wir gerade einen Stellvertreterkrieg?
    Fazit
    Wir sollten uns auf die echten Bedrohungen konzentrieren – die kommen von Plattformen mit grenzenlosem Kapital und viel PR. Meistens ist das leeres Geschwätz, aber verdammt gut verpackt. Und wir sollten lernen, beweglich zu bleiben, statt uns im Widerstand gegen längst beschlossene Veränderungen zu erschöpfen.
    In diesem Sinne: Bleibt offen, anpassungsfähig und pragmatisch.

    Sonnige Grüße aus dem Süden
    Ivica Krijan

    Antworten
  10. Jochen Krähe says:
    4 Monaten her

    Zuerst einmal muss man hier eines klar erwähnen:
    Wir in Hamburg können nur froh sein, eine so starke Taxibehörde zu haben im Vergleich zu anderen Städten. Sie leistet schon über Jahre hinweg gute Arbeit. Dennoch muss man nicht mit allem einverstanden sein oder jede Entscheidung für gut befinden. Auch der Beste macht Fehler.

    Natürlich haben wir aufgrund der hervorragenden Arbeit der Taxibehörde weniger Mietwagen als in anderen Großstädten, jedoch ist die „Quid-pro-quo“-Haltung nicht richtig. Das haben die Razzien gegen die Uber-Unternehmer deutlich gemacht. Zumal auf Zahlen aus dem Jahr 2023 hinzuweisen, wo man noch am Flughafen die Sonderspur für E-Taxen hatte, ist kein starker Anhaltspunkt.

    Des Weiteren ist es richtig, dass man mit E-Taxen im Vergleich zum Verbrenner weniger Kosten hat. Ein Beispiel wären Bremsenwechsel. Dafür hat man allerdings einen dichteren Inspektionsintervall als beim Verbrenner (Mercedes-Benz: 40.000 km, VW ID.4: 20.000 km, Toyota BZ4X: 15.000 km). Falls etwas kaputtgeht, dauert die Reparatur bei einem E-Taxi deutlich länger als beim Verbrenner (Batterieschaden Toyota: 3–6 Monate, Tesla Model 3 Inverter: 4 Wochen). Man kann die Reparaturen auch nicht mehr kostengünstig in freien Werkstätten machen lassen man muss zur Fachwerkstatt. Dadurch wird, abgesehen von Karosserieschäden der ganze Spaß meist teurer als beim Verbrenner.

    Auch die Argumentation, während der Schicht zu laden und nicht vor oder nach der Schicht, ist kein starkes Argument. Im Sommer geht das natürlich klar, da der Verbrauch und die Ladezeit sich in Grenzen halten. Im Winter sieht es aber ganz anders aus: Die Ladezeiten werden extrem lang, der Verbrauch steigt ins Unermessliche und die Verbrauchskosten steigen auf fast das 2,5-Fache gegenüber einem Verbrenner. Was in Anbetracht der umsatzschwachen Monate Januar und Februar einem Unternehmer schnell das Genick brechen kann.

    Ich möchte eines klarstellen: Es geht hier nicht darum, CO₂-neutralen Verkehr schlechtzureden, jedoch das Ganze mit einem Verbot anzugehen, ist ein Fehler. Wenn die Rahmenbedingungen stimmen würden und es wirklich kosteneffizienter wäre, würden deutlich mehr freiwillig umsteigen, als es mit einem Verbot je möglich ist. Dadurch hätte man auch nicht den enormen Anstieg der neu zugelassenen Verbrenner im Dezember 2024 erlebt.

    Und wenn man dann noch hört, dass die Polizei 80 neue E-Klassen in Hamburg bestellt, kommt man sich schon ein bisschen vereppelt vor. Wenn dieses Projekt „Zukunftstaxi“ mehr Zustimmung im Taxengewerbe erreichen soll, dann würde ich vorschlagen, dass die Stadt auch ihre eigenen Flotten umstellt – und dass das Verbot vom 31.12.2025 für alle städtischen Flotten im ÖPNV und Behördenbereich greift.

    Momentan hat man nur das Gefühl, dass sich die Stadt Hamburg gezielt für die Taxen entschieden hat, weil wir das schwächste Glied sind.

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