Was tun, wenn es immer weniger Fahrten gibt und ein Taxibetrieb kaum mehr wirtschaftlich ist? In Hamburg steuert man mit zahlreichen Maßnahmen entgegen, beispielsweise einer Task-Force. Federführend ist die Aufsichtsbehörde, aber auch die Branche steht in der Pflicht.
Um weiter die Funktionsfähigkeit der Hamburger Taxiunternehmen abzusichern, hat die zuständige Behörde für Verkehr und Mobilitätswende (BVM) bereits die ersten Schritte unternommen. Seit dem 12. Juni 2024 will man die Anzahl der Fahrzeuge in der Hansestadt mit einem Konzessionsstopp reduzieren. Der Grund: Derzeit müssen sich zu viele Fahrzeuge die wenigen Kundenaufträge teilen.
Im Falle von Hamburg bedeutet das, dass bis auf Weiteres keine neuen Konzessionen ausgegeben werden. Zwar kann man sie beantragen, wird aber zunächst auf eine Warteliste gesetzt. Bis sich diese Maßnahme in einem Rückgang der Konzessionszahlen widerspiegelte, hat es allerdings einige Zeit gedauert, da es einen Vorlauf für neuen Taxikonzessionen gab, der durch die Hamburger E-Taxi-Förderung im Rahmen des Projekts Zukunftstaxi zustande kam. Die Taxiunternehmer konnten selbstverständlich erst nach der Förderzusage ein Fahrzeug bestellen bzw. in Betrieb setzen. Dennoch greift die Maßnahme: Derzeit gibt es in Hamburg rund 100 konzessionierte Taxis weniger als noch im Oktober 2024.
Als weitere Maßnahmen hat die Behörde auch die Möglichkeit ausgeweitet, Taxis vorübergehend, außer Betrieb zu setzen. Maximal sechs Monate sind jetzt im Rahmen des ‘Rettungsprogramms’ möglich. Und auch Vertreter des Taxigewerbes sind an der Arbeit, eine Lösung zu finden, involviert. So hat die BVM eine Task-Force eingerichtet, die sich aus Mitgliedern von Vermittlern wie Hansafunk oder Free Now, bzw. von den Verbänden zusammensetzt. Gemeinsam will man an Lösungen arbeiten, die zur Absicherung des Taxigewerbes eingesetzt werden können. Alle Beteiligten sind hier gefragt und auch in der Pflicht, in ihren Verantwortungsbereichen konkrete Maßnahmen umzusetzen.
Eine neue Regelung will auch sicherstellen, dass Betriebsübernahmen nur genehmigt werden, wenn das Unternehmen auf gesunden Füßen steht. So ist es jetzt notwendig, übrigens genau wie auch bei Mietwagenbetrieben, dass eine Betriebsübernahme nur nach Vorlage einer plausiblen Ertrags- und Kostenvorschau, beziehungsweise eines „Business-Plans“ mit Nachweis der dauerhaften Absicherung des gesetzlich vorgeschriebenen Eigenkapitals vorgelegt wird.
Weiterhin wird in Hamburg auch die Umsetzung der Kleinen Fachkunde vorangetrieben. Und bei Betriebsprüfungen werden verstärkt Unternehmen unter die Lupe genommen, die auf der Straße gegenüber den Fahrgästen unangemessenes Verhalten an den Tag legen und im Wettbewerb unfair agieren. sg
Beitragsfoto: Symbolbild Hamburg Quelle pixabay
Warum wurden die sich unangemessen gegen Fahrgästen und sich sonst infair verhaltenden Taxler nicht schon immer stärker unter die Lupe genommen ?????????????