Antwerpen, Gent und Leuven sprechen in einem offenen Brief an Dara Khosrowshahi, CEO von Uber, über die Bedingungen für eine künftige Uber-Genehmigung in ihrer Stadt.
Sie unterstützen die Bedingungen der Koalition #TrueCostofUber, welche die Klima-Organisation ‘Bond Beter Leefmilieu’ in Flandern unterstützt: Uber muss sich verpflichten, bis 2025 nur 100 Prozent emissionsfreie Fahrten und bis 2030 mindestens 50 Prozent gepoolter Fahrten durchzuführen. Die Städte stellen damit die Luftqualität und ihre Klimaschutzverpflichtungen in den Vordergrund. Das Flämische Taxi-Dekret hatte die Türen für Uber & Co weit geöffnet.
Obwohl Uber derzeit nur in Brüssel und nicht in Flandern aktiv ist, hat das Unternehmen seit dem Start der neuen Taxiverordnung am 1. Januar 2020 Interesse am flämischen Markt gezeigt. Dank dieser Verordnung können auch andere ähnliche Anbieter in Flandern Fuß fassen.
Koen Kennis, Stadtrat für Mobilität der Stadt Antwerpen: „Wenn Uber Aktivitäten in Flandern entwickelt, müssen sie natürlich unseren Spielregeln entsprechen, auch wenn dies zusätzliche Anstrengungen erfordert. Uber ist groß genug dafür, es kann als Beispiel dienen.”
Leider macht es sich der Stadtrat – sowie die Flämische Taxipolitik – zu einfach, indem sie beispielsweise Untersuchungen von Transport & Environment (T&E) ignorieren. Diese zeigen, dass das Aufkommen von Uber & Co mit zusätzlichen Verkehrsstaus, Luftverschmutzung und Klimaverschmutzung in den Städten einhergeht. Vermieden werden kann das, wenn die Anbieter Verkehrsmittel teilen und Elektroautos nutzen. Die CO2-Emissionen eines E-Autos sind dreimal niedriger als die eines Diesel- oder Benzinautos.
Filip Watteeuw, Stadtrat für Mobilität in Gent: „Ich sehe natürlich die Vorteile der Nutzer, wenn Uber startet, aber ich bin besorgt wegen der Lebensqualität und Sicherheit in der Stadt. Wir stellen an unseren Taxis in Gent strenge Bedingungen in Bezug auf Emissionen und Verkehrsverhalten. Es ist nur logisch, dass sie auch für alle anderen Taxidienste gelten.“
Bart Dumoulin von der Klima-Organisation: „Die Ridehailingdienste müssen ihre Fahrer beim Kauf eines Elektromodells unterstützen. Dies kann erreicht werden, indem die Kosten für den Kauf und die Nutzung eines Elektrofahrzeugs attraktiver werden, wie dies Uber bereits heute in London tut.“
„Städte können auch eine flankierende Politik verfolgen, um den Elektrotransport für Taxifahrer im Allgemeinen attraktiver zu machen. Das Wichtigste dabei ist, dass es kurzfristig zusätzliche Ladestationen geben wird. Darüber hinaus können E-Taxi-Dienste sanfte Anreize erhalten, beispielsweise bestimmte Prioritätsregelungen oder den ausschließlichen Zugang zu bestimmten Stadtteilen. Wir setzen uns auch weiterhin für eine vorübergehende Prämie für Taxidienste ein, wenn diese auf Elektrofahrzeuge umsteigen.“
David Dessers, Stadtrat für Mobilität in Leuven: „Wir arbeiten in Leuven an einem nachhaltigen Taxigewerbe. Mit jeder freigegebenen Lizenz geben wir einem Elektrotaxi Vorrang. Infolgedessen sind mehr als zehn Prozent unserer Leuven-Taxis bereits elektrisch. Jetzt, da aufgrund des neuen Taxi-Dekrets neue Anbieter in unsere Stadt kommen, bestehen wir darauf, dass sie sich auch unseren Vorgaben einer nachhaltigen Teilmobilität anschließen.“ wf
Erläuterung der Redaktion: Den klassischen Mietwagen, wie er in Deutschland im Paragraph 49 PBefG bestimmt ist, gibt es in den Niederlanden nicht. Deshalb ist dort, wenn von Taxis gesprochen wird, der gesamte Personenbeförderungssektor gemeint.
Foto: CC0 1.0 Universal und BBL
Was hat denn der Artikel mit den Niederlanden zu tun?