Immer mehr Taxizentralen und Taxifahrer schließen sich derzeit digitalen Plattformen wie beispielsweise Free Now an. Nach jüngsten Kooperationen in Stuttgart und mit vereinzelten kleineren Zentralen hat der Mobilitätsdienstleister nun die Zusammenarbeit mit der Taxi-Zentrale Erlangen bekannt gegeben.
Ziel der neu geschlossenen Partnerschaft sei es, das lokale Taxigewerbe nachhaltig zu stärken und durch die dazugewonnene digitale Vermittlung die Verfügbarkeit von Fahrten für Privat- und Geschäftskunden dauerhaft zu verbessern, erklärten beide Kooperationspartner in einer Pressemitteilung. Fahrerinnen und Fahrer, die bislang lediglich der Zentrale angeschlossen waren, sind ab sofort automatisch auch über Free Now buchbar – damit seien nun über achtzig Prozent aller in der Region verfügbaren Taxis über die App vermittelbar.
Andreas Maier, General Manager von Free Now in Deutschland und Österreich, begrüßt die Kooperation: „Erlangen ist ein starker Wirtschaftsstandort mit hoher Innovationskraft – genau der richtige Ort, um die digitale Vernetzung des Taxigewerbes weiter voranzutreiben. Mit unserer Technologie und Reichweite schaffen wir neue Wachstumschancen für Taxiunternehmer und bieten Fahrgästen eine noch zuverlässigere und effizientere Transportlösung. Diese Partnerschaft zeigt: Wir stehen eng an der Seite der Taxibranche und führen sie gezielt in die Zukunft“.
Auch die Taxi-Zentrale Erlangen sieht eine große Chance in der Kooperation. „Wir heben die Taxi Zentrale Erlangen mit unserer Free Now-Partnerschaft auf ein neues Level. Unser Service wird noch zukunfts- und kundenorientierter – und das bei einer besseren Auslastung für die Unternehmen. Wir setzen Akzente auf beiden Seiten – und das ist gut so“, betont Antonia von Kleinsorgen, Vorstandsmitglied der Taxi Erlangen eG.
Free Now kündigte an, seine Verfügbarkeit in deutschen Städten weiter sukzessive auszubauen. Der Anbieter hat jüngst auch eine Kooperation mit der Techniker-Krankenkasse verkündet, die zeitnah bundesweit ausgerollt werden soll. nu
Beitragsfoto: Ein Taxi mit Free Now-Branding, Bild: Free Now;
Jeder rein kommerzieller Auftragsvermittler schmälert unsere Eigenständigkeit! Unsere Genossenschaften haben wir gegründet, um unsere Interessen als Taxiunternehmer gemeinsam zu vertreten. Das scheinen ausgerechnet die Stuttgarter und Erlanger Genossenschaft zu vergessen!
Sorgt doch mal bitte dafür, dass wir endlich EIGENE, von uns selbst kontrollierbare überregionale Vermittlungen bekommen!
Die unrühmliche Vorgeschichte von FreeNow ist bestens bekannt. Das natürliche Interesse von FreeNow ist, andere Vermittler auszuschalten. Somit sind alle bestehenden Taxi-eigenen Zentralen gefährdet.
Der Wolf hat doch nur Kreide gefressen!
Er wurde doch nicht zum Lämmchen!
da kann sich die Zentrale gleich auflösen..
Nur die dümmsten Kälber…..!
So positiv die überregionale App auf den ersten Blick erscheint, hier gibt es einen gravierenden Haken, der den bestehenden regionalen Zentralen gefährlich werden wird.
Wenn diese App als Vermittler zwischen Kunde und ausschließlich zur bestehenden genossenschaftlichen Zentrale auftritt, kann das gut gehen.
Aber: hier hat diese App bereits erheblich viele Taxiunternehmen als Auftragabnehmer aquiriert, die zuerst bei der Auftragsvergabe bedient werden. Nehm ich mal an.
Konsequenz: immer mehr Taxiunternehmen werden von dieser Vorabbedienung profitieren wollen und der eigenen Genossenschaft untreu.
Nächste Konsequenz: die eigene Zentrale verliert immer mehr an Attraktivität bei den eigenen Mitgliedern und den Kunden.
Die gewöhnen sich mehr und mehr an die neue App.
Gibt’s eine Lösung?
Ja.
Die App kündigt alle ihre in der Region der Genossenschaft geworbenen Taxibetriebe und verpflichtet sich unwiderruflich, alle einlaufenden Aufträge nur über die bestehende Zentrale abzuwickeln. Und rechnet ihre Dienstleistung zu fairen Bedingungen ab. Das erfordert hartes Verhandeln. Wenn nicht, geht’s disruptiv weiter, das heisst: zerstörerisch nach Uber-Muster. Wie gehabt.