Nach langen und intensiven Verhandlungen mit dem Verband der Ersatzkassen (vdek) konnte der Fachverband PKW-Verkehr Hessen e.V. am Donnerstag eine tarifliche Einigung für Rollstuhlbeförderungen erzielen.
Taxi ist wertvoll, weil es jeden zu seinem Ziel bringt und auch Menschen befördert, die auf Unterstützung und Hilfe angewiesen sind. Umso schöner ist es, wenn diese Wertschätzung auch seitens der Krankenkassen erfolgt, so wie beim jüngsten Beispiel aus Hessen: Bei den dortigen Verhandlungen zwischen dem Fachverband und dem vdek konnten die Einzelverträge, da sie in den vergangenen zehn Jahren nicht an die Grundlohnrate der Krankenkassen angepasst wurden, mit einem deutlichen Plus bei der Fahrtvergütung abgeschlossen werden (Taxi Times berichtet im Vorfeld). Während der bisherige Vertrag eine Grundgebühr in Höhe von 29 Euro (inklusive 12 Besetzkilometer) und eine Kilometerpauschale von 1,25 Euro vorsah, können die Unternehmen ab dem 1. Oktober 2025 eine Grundgebühr (inkl. 12 Besetztkilometer) in Höhe von 35 Euro berechnen. Ab dem 13. Besetzkilometer kann man nun 2 Euro pro Besetzkilometer in Rechnung stellen. Wie der Verband mitteilt, entspricht das einer Steigerung beim Kilometerpreis von 60 Prozent.

Für Mathias Hörning, Geschäftsführer des Fachverbands Pkw-Verkehr Hessen e.V. (FPH) ist dies ein wegweisender Schritt in die richtige Richtung: „Bei den Verhandlungen zum Grundpreis haben wir uns an der Steigerung der Grundlohnrate der Kassen orientiert, was in den vergangenen zehn Jahren völlig außer Acht gelassen wurde. Das ist auch der Grund, warum der neue Vertrag im kommenden Jahr eine weitere Preisstufe vorsieht.“
Nach dem 1. Oktober 2025 ist die nächste Preisstufe bereits für den 1. April 2026 festgelegt. Dann wird die Grundgebühr auf 37 Euro angepasst. Diese Vereinbarung gilt bis zum 31.12.2026. „Diese Ergebnisse sind ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung, allerdings sind wir noch nicht so weit, von einem auskömmlichen Maß zu sprechen“, so Hörning im Gespräch mit Taxi Times.
Ein praktisches Beispiel soll veranschaulichen, wie sich der Verhandlungserfolg für die Verbandsmitglieder auszahlt. Konnten nach dem alten Vertrag (bis zum 30.09.25) bei einem Rollstuhltransport mit zwanzig Besetzkilometern 39 Euro berechnet werden, so lautet der Rechnungsbetrag ab dem 1.10.2025 künftig 51 Euro, was einer Steigerung von 30,8 Prozent entspricht. Ab dem 1.4.2026 kann man für die gleiche Strecke 53 Euro berechnen, was gegenüber dem alten Vertrag eine Steigerung von 35,9 Prozent darstellt.
Spätestens 2026 werden die Gespräche zu den folgenden Verträgen neuen Schwung in die Rollstuhlbeförderung bringen. Ziel ist es, die Dienstleistung der rund 1.000 angeschlossen Rollstuhlfahrzeuge zu einem fairen Preis anzubieten, der den Taxiunternehmern wirtschaftlich gutes Auskommen ermöglichen soll. Auch wenn man an diesem Punkt noch nicht angekommen ist, betont Hörning eine Sache ganz besonders: „Ein Dank gilt auch den Verhandlungspartnern bei dem vdek, die eine faire und konstruktive Verhandlung ermöglicht haben.“ sg
Beitragsfoto: Symbolbild Krankenbeförderung, Quelle pixabay
Ihr solltet für diese Preise gar nicht fahren und solche Preise unterschreiben. Da legt man als Unternehmer nur drauf.