Ausverkaufte Desinfektionsmitttel erschweren es Taxifahrern und Unternehmern derzeit, ihre Fahrzeuge wirksam zu reinigen. Mehr denn je sind jetzt kreative Lösungsansätze gefragt, die nicht nur den eigenen Fahrerschutz sicherstellen, sondern auch Vertrauen bei den Kunden aufbauen – damit das Taxi als Mobilitätsalternative weiterhin nutzbar bleibt. Wir berichten von Lösungen, die nicht nur Ideen sind, sondern auch bereits praktisch umgesetzt werden.
Gesundheitsbehörden warnen davor, die Wirkung von Gesichtsmasken zu überschätzen. Diese können nicht viel mehr als Tröpfchen, die der Maskenträger beim Sprechen, Husten oder Niesen auswirft, abfangen und somit die Personen in direkter Nähe schützen. Den Maskenträger selbst schützen sie nicht nennenswert. Immerhin können Gummihandschuhe vor Übertragung durch Berührung schützen, was bei regelmäßigem Kassieren von Bargeld ebenso Schutz bietet wie etwa beim Berühren von Türklinken, Tastaturen von SB-Terminals usw.
Empfehlungen wie „deutlich über einen Meter Abstand“ sind zwar in Bussen zumindest für den Fahrer praktikabel, was etwa in Berlin mit rot-weißem Absperrband auf Höhe der zweiten Sitzreihe und Sperrung der Vordertür praktiziert wird, doch im Taxi sitzt man in der Regel näher beieinander. Hustet oder niest ein Insasse, verteilet sich eine Vielfalt an Keimen bei geschlossenen Fenstern sofort effektiv im Innenraum. Bestens geschützt sind davor Fahrer von neuen London-Taxis, denn diese verfügen über Trennscheiben mit Geld-Durchreichfach. Trennscheiben lassen sich neuerdings auch für einige Fahrzeugmodelle nachrüsten, doch ist dies weder billig noch schnell zu haben.
Zur provisorischen Sofortlösung dieses Problems kann eine transparente Plastikplane aus dem Baumarkt beitragen. Kürzlich wurde ein arabisches Videofilmchen per Smartphone verbreitet, in dem der Sitzplatz eines Taxifahrers mit am Fahrzeughimmel mit Panzerband festgeklebter Folie abgetrennt ist. Sie schützt effektiv vor Tröpfchenübertragung. Zum Bezahlen kann sie eine aufklappbare Lücke wie bei überlappenden Gardinen enthalten.
Zum Thema Desinfektionsmittel haben uns zahlreiche Kommentare erreicht, mit denen Leser zu bedenken geben, dass gängige Desinfektionsmittel nicht nur schwer zu bekommen sind, sondern zudem bei häufigerer Anwendung die Fahrzeugausstattung beschädigen können, da sie meist Alkohole wie etwa Ethanol oder Isopropanol enthalten, die zwar effektiv desinfizieren, jedoch Oberflächen angreifen. Ebenso sind Flächendesinfektionsmittel nicht automatisch auch für die menschliche Haut geeignet, da sie auch den natürlichen Säureschutzmantel chemisch angreifen können, so dass die gewünschte Wirkung nach hinten losgehen könnte. Zu bevorzugen sind deshalb hautfreundliche Desinfektionstücher.
Bisher wenig bekannt ist eine Dienstleistung, die unter anderem die Firma „Mr. Iceclean“ in Berlin-Marzahn seit etwa einem Jahr anbietet: die Reinigung des Innenraums mit Kälte. Dazu wird zerstäubtes Trockeneis, also gefrorenes Kohlendioxid, das in Kühltruhen gelagert wird und wie Schnee aussieht, mit hohem Druck und einer Temperatur von etwa -80°C auf die Oberfläche geblasen, was nicht nur jeden Schmutzpartikel sofort gefrieren und abfallen lässt, sondern auch sämtliche Bakterien. Im Unterschied zu Viren vertragen Bakterien keine Kälte. Da Bakterien aber den Nährboden für Viren bilden, ist das Fahrzeug nach einer solchen Behandlung zwar nicht klinisch steril, könnte aber als „porentief rein“ bezeichnet werden.
Ein besonderer Vorteil an dem Verfahren ist, dass nichts nass wird. Kohlendioxid hat bei steigender Temperatur die seltene Eigenschaft, zu sublimieren, also vom festen direkt in den gasförmigen Zustand überzugehen, ohne zwischendurch – wie fast jede andere Substanz – flüssig zu werden (das kann es nur bei sehr hohem Druck). So bleibt das Innere des Fahrzeugs einschließlich der Polster trocken und ist augenblicklich wieder benutzbar, und der ganze Vorgang dauert für einen Pkw rund 20 Minuten. Da sowohl das Trockeneis als auch die nötigen Geräte nicht billig sind, kann die Firma eine solche Reinigung kaum unter 50 Euro anbieten. Wegen der Corona-Krise und da der Betreiber nebenbei selbst Taxiunternehmer ist, bietet er derzeit aber einen Rabatt an und reinigt Taxis für 40 Euro.
Die Firma verfügt außerdem über ein mobiles Reinigungsgerät, das in einen Kastenwagen passt und mit dem ein Mitarbeiter zu Firmen fährt, um deren Autos, aber auch Motorräder zu reinigen. Ein weiterer Vorteil des Trockenverfahrens besteht im Rostschutz. Mit Trockeneis lassen sich auch Felgen, Motoren und andere Fahrzeugteile reinigen, ohne dabei das Verrosten zu beschleunigen. Laut Geschäftsführer Bernd Engel gehören zur Stammkundschaft mehrere Taxibetriebe, deren Flotten alle paar Wochen für einige Stunden in den „Genuss“ der reinigenden Kälte kommen. Ein Taxibetrieb in Berlin-Rudow mit angegliederter Autowerkstatt will das Verfahren demnächst ebenfalls anbieten.
Je mehr Taxis von innen desinfiziert oder gereinigt sind, umso besser das Angebot gegenüber der Kundschaft und umso größer der Vorteil des Taxigewerbes gegenüber anderen Verkehrsanbietern. Teilnehmer aus der Region Berlin, die Interesse an der beschriebenen Dienstleistung haben, können unter der Teleonnummer 0172-3080193 einen Termin buchen, da bei unangemeldetem Besuch Wartezeiten entstehen können. Die Adresse befindet sich in der Nähe des S-Bahnhofs Friedrichsfelde Ost und lautet „Zur Alten Börse 63“.
Sollten Ihnen vergleichbare Angebote, etwa zur Desinfektion oder Reinigung des Innenraums von Taxis, aus anderen Orten bekannt sein, ist die Taxi-Times-Redaktion Ihnen für Hinweise verbunden. Taxi Times als Sprachrohr sammelt und kommuniziert praktische Ideen. Jeder Leser ist aufgerufen, dazu alles beizusteuern, was anderen helfen kann. Nutzen Sie dazu gerne unser Kommentarfeld am Ende dieser Meldung. ar
Hinweis der Redaktion: Taxi Times ist als Sprachrohr der Taxibranche bemüht, seine Leser schnell über alle taxispezifischen Infos zum aktuellen Ausnahmezustand wegen des Corona-Virus zu informieren. Diesen Beitrag sowie auch weitere nützliche Links zum Thema werden wir zusätzlich auch in einer Telegram-Gruppe „Corona-Infoticker“ veröffentlichen. Darin werden rechtliche wie auch gesundheitliche und wirtschaftliche Fragen beantwortet und Tipps veröffentlicht. Um in die Gruppe aufgenommen zu werden, genügt eine kurze Telegram-Nachricht mit dem Hinweis „Aufnahme Corona-News“ an 0178 / 4906506.
Wir vernebeln unsere Taxis und Fuhrpark mit Fog it Kaltvernebelung – Desinfektion… nach 45 Minuten wieder Einsatzbereit… Enzkreis/ Pforzheim
Schlicht und einfach mit Fensterreiniger und Küchenrolle mal alles abwischen, was angefasst wird im Auto. Angefangen bei Wählhebel und Lenkrad.
Und dabei auch mal die Windschutzscheibe von innen saubermachen – gleich ist das Klima im Auto viel besser.
Das Desinfizieren des Taxis ist ja schön und gut.
Nur die Tröpfcheninfektion zwischen Fahrgast und Fahrer ist auf
diesem engen Raum in keinster Weise zu unterbinden!
Wenn wir weiterfahren gehen wir unnötige Risiken für uns und unsere
Mitmenschen ein.
Ich führe einen Behälter mit Seifen Lauge zur Reinigung der Taxe mit. Das ist einfach und genauso effektiv.
Ich habe eine V Klasse und habe mir vom Obi Baumarkt 2mx1,5m Plexiglas in 2MM Stärke geholt.und Kanthölzer wo das Plexiglas an die Kanthölzer geschraubt wird. Arbeitszeit mit abmessen ca.1,5h und Kosten für Materialen 31 Euro.Kann man mit oder ohne Durchreiche machen,ds man das Plexiglas mit der Schere sogar bearbeiten kann.
Die Plexiglas Abschirmung langt vollkommen und ist eine Deutlich günstigere Variante als die von einigen Firmen angebotenen Trennwände. Die sind aber mit Sicherheit professionell. Meine Trennwand kann sich aber auch sehen lassen und mit der Vis a Vis Bestuhlung in der V Klasse brauche ich die Wand nicht mal zu befestigen. Die Sitze halten es zusammen.
Und zwei voneinander getrennte Innenlüftungs-Kreisläufe mit Filtern wie im Krankenhaus hast du auch.
Verein für Krankenhaushygiene empfiehlt Mundschutz – Feuerwehr Essen veröffentlicht Nähanleitung
[…] „Jede Maske hat mehr Schutzwirkung für Träger und Gegenüber als keine Maske“, meldet die Deutsche Gesellschaft für Krankenhaushygiene e.V. (DGKH) aus Berlin. Dabei bezieht sich der Verein in seiner Presseerklärung auf die Informationen des Robert-Koch-Institutes. […]
siehe: https://www.epochtimes.de/gesundheit/ratgeber/sondertipp-krankenhaushygiene-verein-empfiehlt-mundschutz-feuerwehr-essen-veroeffentlicht-naehanleitung-a3189575.html
Habe ich dies richtig verstanden ? Die Plastik plane widerstrebt mir persönlich es ist aber langsam erforderlich somit würde dies reichen ?
hallo liebe kollegen & kolleginnen,…
natürlich desinfiziere ich relativ regelmäßig griffe, knöpfe, lenkrad ect.,…
aber aufgepasst nicht jedes desinfektionmittel eignet sich für diese ´viecher` bzw. vieren.
denn -wie vielleicht schon bekannt- das entsprechende d-mittel sollte auch anti-v i r a l wirken. deneben werden eben auch zum teil r e i n anti-bekterielle d-mittel -sofern nicht schon wieder ausverkauft- angeboten.
ich muß ehrlich sagen, anfangs war ich schlichtweg zu faul für dieses prozedere der desinfektion vor bzw. nach der schicht, a b e r hat man einmal routine darin, dann geht das (fast) wie von selbst und relativ zügig.
mein mittel der wahl ist das klassische d-mittel . es wird auch in kliniken verwendet und wirkt -laut hinweis auf der flasche- begrenzt viral (immerhin) inklusive rotaviren. das macht sich bezahlt beim verbrauch von toilettenpapier, wenn man wegen einer infektion mit rotaviren weiter unten ´ausläuft`.
apropos toilettenpapier: in frankreich gibt es gegenwärtig immer seltener kondome im laden, dafür umso mehr toilettenpapier. auch nicht schlecht, gemäß dem motto: nur das eine will ich nicht, aber das eine auch,…na bitte,…
bleibt mir bloß gesund, haltet -soweit möglich- abstand und vergesst mir nicht euch nur noch mit desinfizierten schuhsohlen (kleiner scherz,…) oder zur abwechslung mit verlängerten ellenbogen zu begrüßen,…
gruß
THOMAS
(taxler & zauberkünstler aus B E R L I N)
Vielen Dank mal an dieser Stelle an alle Taxidienstleistenden in diesen Tagen!!!
Moin Moin,
in Hamburg verbaut grad TaxiPoint ziemlich günstig (ca. 63 Euro netto) inkl. Material und Arbeitslohn diese coole Trennwand in allen möglichen Taxitypen…
https://youtu.be/fiKU-fTvGRA
Das haben wir in diesem Beitrag aufghenommen. https://taxi-times.com/corona-taxi-trennwand-loesungen/
Ich möchte hier auf keinen Fall falsche Tips geben, aber sind Mund- und Nasenschutzmasken pluss offene Fenster während der ganzen Fahrt nicht die effektivsten Maßnahmen zur Infektionsabwehr?
Sehr lesenswerter Artikel. Unsere Firma handhabt das Ganze sehr ähnlich….
Sehr interessanter Artikel zum Thema Infektionsvermeidung in Taxis. Immer wenn ich in letzter Zeit Taxi fuhr, gab es solche hier erwähten Platikplanen bzw. Schutzabdeckungen. Dadurch fühlt man sich sehr sicher. Darüber hinaus werden ja auch MNS getragen. Diese hochleistenden Reinigungsgeräte sind eine interessante Ergänzung hierzu.
Danke für diesen interessanten Beitrag über Hygiene im Taxi. Interessant finde ich besonders die mobilen Reinigungsgeräte, die sie hier erwähnen. Mein Bruder hat ein Taxiunternehmen und ich werde ihm diesen Artikel mal weiterleiten.
Ich bin eher ein Nutzer von Taxi, interessiert mich aber sehr, wie die Fahrer sich beschützen könne. Gut zu wissen, dass eine Trennwand schon seit Langem kein großes Ding ist. So werden nicht nur Fahrer aber auch Passagieren sich wohlfühlen.
Danke für diesen spannenden Beitrag über Hygiene im Taxi. Die hier beschriebene Methode mit Kälte zu reinigen hört sich sehr interessant an. Mein Bruder hat ein Krankentaxi Unternehmen und ich werde ihm diesen Beitrag mal weiterleiten.