Die Zahl der Impfungen in Berlins größtem Impfzentrum steigt stetig. Da die Lage allerdings aus verkehrstechnischer Sicht sehr ungünstig ist, kommt es mittlerweile zu Staus und verstopften Straßen. Dem hat die Berliner Polizei gestern entgegengesteuert, indem sie in die Taxivermittlung eingegriffen hat.
Berlins derzeit größtes Impfzentrum in der Eichenstraße liegt in einem Sackgassenabschnitt. Diese unpraktische Lage reicht nach Einschätzung von Boto Töpfer, dem Chef des Taxiverbandes Berlin, Brandenburg e. V., der seit Jahrzehnten Erfahrung mit Taxileitstellen bei Großveranstaltungen hat, für rund 1.500 An- und Abfahrten pro Tag aus. Gestern erreichte die Zahl der durchgeführten Impfungen dort bereits an die 2.000, was zur Verstopfung der Zufahrtstraße und Staus in der Umgebung führte.
Die Polizei forderte deshalb das Leitstellenpersonal auf, die Taxis, die ausgeladen hatten, sofort wieder mit Fahrgästen für die Rückfahrt zu besetzen – und hob mit dieser Anordnung die bestehenden Absprachen ohne Rücksprache mit allen anderen Beteiligten auf. Töpfer wies darauf hin, dass dies eine Ungerechtigkeit gegenüber denjenigen Fahrern sei, die dort zum Teil viele Stunden geduldig auf ihren Auftrag warten. Die Polizei blieb jedoch bei ihrer Entscheidung, da nur so das Chaos in Griff zu bekommen sei.
Daraufhin kam es zu einem kurzfristigen Gespräch zwischen der Senatskanzlei, dem DRK und Taxi Berlin, in dem man sich auf eine vorläufige Zwischenlösung einigte: Nur so lange kein Verkehrschaos herrscht, kann man die übliche, faire Art der Auftragsvergabe anwenden.
Zur nachhaltigen Klärung regte Jens Schmiljun, Vertriebsleiter bei Taxi Berlin, für heute ein Gespräch mit allen Entscheidungsträgern an, um nochmals über das Verkehrskonzept zu sprechen und das Problem zu lösen. Eine Problemlösung ist laut Töpfer schon deshalb unabdingbar, da in der „Arena“ die Impffrequenz auf mehrere Tausend pro Tag gesteigert werden soll.
Seit Eröffnung des ersten Berliner Impfzentrums haben Berlins Taxis innerhalb von zwei Wochen bereits 7.000 Fahrten absolviert. Wie Taxi Times auf seiner Regionalwebsite berichtet, wird somit im Schnitt während der Öffnungszeiten alle zwei Minuten eine Impffahrt mit dem Taxi durchgeführt.
Rund 220.000 über 80-Jährige gibt es laut Taxi Berlin in der Bundeshauptstadt. Ein geringer Teil fährt auf eigene Faust zur Impfung oder lässt sich von Angehörigen bzw. Bekannten fahren, doch durch Verhandlungen der Berliner Funkgesellschaft mit dem Deutschen Roten Kreuz (DRK) sowie der Senatsverwaltung für Gesundheit, Pflege und Gleichstellung (SenGPG) wurden die entsprechenden Verträge unterzeichnet, die dem Taxigewerbe immerhin im Durchschnitt knapp alle zwei Minuten eine Fahrt bringen, Tendenz steigend. „Mittlerweile haben wir Anfragen aus dem In- und Ausland, wie wir diese besonderen Transporte organisieren. Natürlich stellen wir unser Knowhow gern zur Verfügung. Das Taxi-Gewerbe zeigt hier seine Leistungsfähigkeit mit diesem Tür-zu-Tür-Service mit allen Schutzmaßnahmen in den Autos“, so Waldner, der zugleich Vizepräsident des Bundesverbandes Taxi und Mietwagen e. V. ist. ar
Wenn ich mir das Ganze bei Google Maps anschaue gibt es durchaus die Möglichkeit, An- und Abfahrt über verschiedene Strassen (Anfahrt über Eichenstr. , Abfahrt über Fanny-Zobel-Str.) abzuwickeln. Alerdings weiß ich aus eigener Anschauung (Düsseldorfer Altstadt an Wochenenden), dass für viele Kollegen Disziplin ein Fremdwort ist.
Hallo zusammen, erstmal vielen Dank, an alle fleißigen Helfer vor Ort an der Arena, muss man bei dem Wetter erstmal nachmachen, der allergrößte Teil bleibt auch noch freundlich. Ich habe die letzten Tage viele Stammfahrgäste zur Arena und wieder nach Hause gefahren. Die haben zum großen Teil gelobt wie gut das alles klappt im Impfzentrum, absolut gut organisiert, alle so höflich und ohne Stress.
Leider ist es draußen in der Eichenstraße nicht so stressfrei. Wenn ich da ohne Fahrgäste komme, um meine Schützlinge wieder einzusammeln, dann schimpft und schreit der Wachtmeister da rum, „mach dass du hier wegkommst“, und wenn ich dann irgendwo das Auto notgedrungen verkehrswidrig parke und allen Bussen und Autos im Weg stehe, um eine uralte, halb blinde Dame da durch den strömenden Regen hinzuführen, dann kostet das viel Kraft und Nerven. Da müsste noch irgendwie nachgebessert werden. Am Anfang ging es noch, weil das Leitstellenpersonal mit wenigen Ausnahmen auf zack ist und seinen Job super macht. Aber seit es da so voll ist und einige Polizisten sich so wichtig machen müssen, ist es unnötiger weise sehr anstrengend.
Ich sehe aber nicht ein, warum ich meine Stammfahrgäste, die ich da hinbringe, von anderen Fahrern nach Hause fahren lassen soll, wenn sie gerne mit mir fahren wollen. Nach über 30 Jahren im Gewerbe habe ich mir durch immer gleichbleibend gute Dienstleistung, einen großen Stammkundenkreis erarbeitet, der mir jetzt in der Coronakrise zugute kommt. Diese Fahrgäste wollen von mir hin und zurück gefahren werden und von niemand anderem. Daran finde ich nichts unfair, denn ich gebe mir viel Mühe und habe mir das so im wahrsten Sinne des Wortes verdient. Es steht jedem Kollegen frei, eine so gute Dienstleistung zu erbringen, und sich mit den Leuten so nett zu unterhalten dass die Fahrgäste mit ihm zufrieden sind und wieder mit ihm fahren wollen. Meine Leute haben mich auch gleich für die Fahrt zu ihrem zweiten Impftermin in 3 Wochen festgenagelt. Da ist jeder seines Glückes Schmied. Ich ernte, was ich selber gesät habe. Mit schlechtem Service kriegt man keine Stammkunden. Manchen ist halt nur das schnelle Geld wichtig. Die können auch für Uber fahren, da passen die besser hin. Fazit, für einige Kollegen, mein Service, Freundlichkeit und die damit verbundene Dienstleistung, haben mir durch die Coronakrise geholfen, also Kopf hoch.