Vor über einem Jahr hat sich die Stadt Oslo mit den Partnern Fortum, und Momentum Dynamics, auf den Ausbau einer kontaktlosen Ladeinfrastruktur für E-Taxis geeinigt. Gemeinsam mit Jaguar und Cabonline geht es jetzt an die Umsetzung des Projekts.
Das Taxigewerbe in Oslo soll bis zum ersten Quartal 2024 komplett auf Fahrzeuge umgestiegen sein, die ihre Energie aus erneuerbaren Quellen beziehen und lokal emissionsfrei sind. Damit der Umstieg, beispielsweise auf die E-Mobilität, ohne größere Engpässe an den Ladesäulen vor sich geht, werden die fünf Partner im Rahmen des Projekts ‚ElectriCity‘ eine induktive Ladeinfrastruktur an Taxiständen errichten.
Die Idee dahinter ist, dass die Wartezeit an Taxiständen zum Laden der E-Taxis genutzt werden soll. Damit dieser Ladevorgang, der auf fünf bis sieben Minuten angesetzt ist, möglichst komfortabel und unkompliziert abläuft, werden keine fest installierten Ladesäulen aufgestellt, sondern induktive Ladespulen im Boden eingelassen. Über sie soll dann ein Ladestrom von 50 – 75 kW drahtlos an das Fahrzeug übertragen werden.
Jaguar hat die Technologie, welche das amerikanische Unternehmen Momentum Dynamics entwickelt hat, auf den elektrischen Jaguar I-PACE angepasst. Bei der praktischen Umsetzung des Projekts wird Jaguar insgesamt 25 Fahrzeuge, die dem überarbeiteten Modelljahr 2021 entsprechen, mit der drahtlosen Technologie ausstatten.
Der deutsche CEO von Jaguar Land Rover CEO, Professor Sir Ralf Speth, sieht in der neuen Technologie und der Kooperation mit dem Taxigewerbe ein großes Potential: „Wir sind sehr stolz auf unsere Erfolgsbilanz auf dem Sektor Elektromobilität und haben uns zum Ziel gesetzt, den Besitz und den Einsatz von Elektroautos zu erleichtern. Die Taxi-Industrie ist das ideale Prüffeld für induktives Laden und für eine elektrische Mobilität mit hohen Laufleistungen. Die sichere, energieeffiziente, leistungsstarke und kontaktlose Ladeplattform wird sich als entscheidend für elektrisch betriebene Fahrzeugflotten erweisen – so ist die Infrastruktur doch effizienter als das Nachtanken eines konventionell angetriebenen Fahrzeugs.“
Der Fahrtenvermittlung der E-Taxis wird über den in Norwegen, Finnland und Schweden aktiven Taxibetreiber Cabonline abgewickelt. Ähnliche Projekte zum kontaktlosen Laden von E-Taxis gibt es auch in Deutschland. Hier arbeiten die Wissenschaftler der Universität Duisburg-Essen und der Hochschule Hannover am Laden der Zukunft. sg
Fotos: Jaguar Land Rover