Tesla treibt seine Robotaxi-Pläne trotz einer aktiven Untersuchung seiner FSD-Fahrtechnologie (Autopilot) durch die National Highway Traffic Safety Administration (NHTSA) weiter voran. Laut CBT News und der IATR, einer Organisation von Taxi-Aufsichtsbehörden, drängt die Organisation Tesla allerdings zur Herausgabe detaillierter Informationen über die Sicherheit der Robotaxis, nachdem es zuvor zu tödlichen Unfällen gekommen war.
Die Regulierungsbehörden der US-Automobilindustrie drängen Tesla, detaillierte Antworten zu seinen Plänen, im Juni in Austin, Texas, einen kostenpflichtigen Robotaxi-Dienst einzuführen, zu geben. In einem kürzlich veröffentlichten Brief forderte die NHTSA Tesla auf, seine Umsetzungspläne detailliert darzulegen und wichtige Sicherheitsdetails bekannt zu geben.
Die größte Sorge der NHTSA besteht darin, wie sich die vollautonome Fahrtechnologie (FSD) von Tesla bei eingeschränkten Sichtverhältnissen wie Sonnenblendung, Nebel, Staub in der Luft, Regen oder Schnee verhalte. Denn der Hersteller setzt, anders als andere Hersteller, die LIDAR-Technologie einsetzen, beim autonomen Fahren vollständig auf optische Kamerasysteme. Die Behörde bittet außerdem um Informationen darüber, wie Tesla mit Notfällen während des Robotaxi-Betriebs umgehen will und ob die Fahrzeuge per Fernzugriff und in Echtzeit überwacht werden könnten und würden. In dem Brief wird Tesla außerdem gebeten, Klarheit über die Anzahl der Fahrzeuge in der Flotte, den voraussichtlichen Zeitplan für die Einführung und die Arten von Sensoren und Kameras zu schaffen, die für einen sicheren Betrieb verwendet werden würden. Außerdem solle sich das Unternehmen dazu äußern, ob die Systeme von Tesla den Industriestandards für autonome Fahrtechnologie vollständig oder nur teilweise entsprächen.
Im Oktober leitete die NHTSA eine Untersuchung zu 2,4 Millionen Tesla-Fahrzeugen mit FSD-Technologie ein, nachdem vier Berichte über Unfälle eingegangen waren, von denen zwei sogar tödlich endeten. In einem Fall wurde ein Fußgänger in Rimrock, Arizona, von einem 2021er Model Y angefahren und getötet, das im FSD-Modus betrieben wurde. Der zweite tödliche Unfall ereignete sich im April letzten Jahres, als ein Model S im FSD-Modus einen Motorradfahrer erfasste und dabei tötete.
Im Dezember 2023 rief Tesla zwar mehr als 2 Millionen Fahrzeuge zurück, um neue Sicherheitsfunktionen im Autopilot-System zu installieren. Die Agentur untersucht jedoch noch, ob diese Maßnahmen den Bedenken hinsichtlich der Aufmerksamkeit des Fahrers und der Systemsicherheit auch wirklich ausreichend Rechnung tragen. wf
Das Beitragsfoto zeigt ein klassisches Tesla-Taxi in Brüssel. Foto: Wim Faber