Dem Taxigewerbe geht allmählich die Luft aus. Die Fördermaßnahmen der Regierung waren bisher für die Branche völlig unzureichend: Berliner Taxifahrer und Unternehmer wollen deshalb täglich mit stillen Protesten auf ihre Situation aufmerksam machen und ihren Forderungen beim Wirtschaftsministerium schriftlich Nachdruck verleihen.
Die bisherige finanzielle Hilfe der Bundesregierung war bisher kaum spürbar und sämtliche Hilferufe des Taxigewerbes bleiben weiterhin ungehört.
Zusätzlich zu den illegal agierenden Mitbewerbern hat der erste Lockdown die Taxiunternehmer in die Knie gezwungen. Der erneute Teil-Lockdown im November, der heute von der Regierung bis Dezember erweitert wurde, wird für weitere massive Umsatzeinbußen sorgen. Die Not wächst von Tag zu Tag und allein in Berlin mussten, bedingt durch die Corona-Pandemie, mehr als 1.000 Taxi-Konzessionen zurückgegeben werden – weitere Betriebe stehen ebenfalls vor dem Aus.
Jetzt kommt aus den Reihen der angeschlagenen Berliner Taxifahrer und Unternehmer Bewegung: Heute warfen um 5 vor 12 Uhr mit Mund-Nasen-Schutz und der Einhaltung der Abstandsregelungen drei Berliner Taxiunternehmer ihre Forderungen in den Briefkasten von Wirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) ein.
Baltrusch hofft auf viel mehr Kolleginnen und Kollegen, die ihre Forderungen ebenfalls an den Minister Altmaier stellen.
Im Brandbrief fordern die Taxiunternehmen unter anderem, dass jedes Bundesland ein Finanzierungspaket verabschiedet, das die Übernahme der Kosten der Tilgungsraten bei Fahrzeugfinanzierungen definiert. Außerdem noch, dass das Taxigewerbe bei den Überbrückungshilfen automatisch zu den indirekt Betroffen gezählt wird und damit auch ohne komplizierte Nachweise den identischen Anspruch auf Entschädigung des Umsatzausfalls, wie er den Gaststätten, Hotels etc. gewährt wird, erhalten.
Anschließend drehten die Teilnehmer drei stille Runden zwischen dem Verkehrs- und Wirtschaftsministerium liegenden Invalidenpark und trennten sich danach in alle Himmelsrichtungen.
Eine wirtschaftlich katastrophale Insolvenzwelle und Massenarbeitslosigkeit im Personenbeförderungsgewerbe könnte sehr bald der Fall sein, wenn nichts sofort dagegen unternommen wird. hs
Beitragsfoto: Taxi Times