Die Bielefelder Verkehrsbetriebe und ihr Tochterunternehmen moBiel haben einen On-Demand Shuttle Verkehr vorgestellt, der nach den Sommerferien starten und einen bestehenden AST-Verkehr ersetzen soll.
Jetzt also auch in Bielefeld. Mit dem angekündigten Mobilitätsdienst Anton, der nach einer Bielefelder Sehenswürdigkeit, einem Aussichtsturm aus dem vorletzten Jahrhundert, benannt wurde, soll jetzt in Ostwestfalen der Probelauf eines ON-Demand Busersatzverkehrs getestet werden. Mit zunächst zwei Fahrzeugen, die Platz für bis zu acht Personen und einen Rollstuhl bieten werden, soll das Projekt anlaufen.
Das erste Gebiet, in dem Anton den Testbetrieb aufnehmen wird, ist der Bielefelder Randbezirk Sennestadt. Dort soll Anton werktags im Abendverkehr und sonntags im Tagesverkehr als Ersatz für den regulären Busverkehr eingesetzt werden, eine Aufgabe, die bislang durch einen AST Taxiverkehr in Kooperation mit der Bielefelder Funk-Taxi-Zentrale eG (Bieta) durchgeführt wurde. In der Praxis wird Anton nicht an die regulären Haltestellen gebunden sein.
Der Zustieg für die Fahrgäste ist an sogenannten virtuellen Haltestellen möglich, von denen in Sennestadt rund 600 geplant sind. Gebucht und bezahlt werden kann Anton dann via App. Personen, die den Service nutzen wollen, aber kein Smartphone haben, können ihre Fahrt auch über ein Servicetelefon buchen und bar beim Fahrer bezahlen. Da bei den smartphonelosen natürlich dann auch keine App dabei hilft, die virtuelle Haltestelle zu finden, hat moBiel, ein Tochterunternehmen der Bielefelder Stadtwerke, angekündigt, den Fahrgast telefonisch zum Treffpunkt zu geleiten. Für den Fahrgast fällt das neue Angebot recht günstig aus. Lediglich 1,50 Euro soll die Fahrt in dem eng gesteckten Gebiet kosten und ist dabei deutlich günstiger als das bisher in diesem Gebiet eingesetzte AST-Taxi. Kostendeckend dürfte Anton deshalb bei weitem nicht unterwegs sein.
Später wollen die Stadtwerke aber auch im reinen Tagesverkehr die Akzeptanz von Anton mit einem Probebetrieb in Bielefeld-Jöllenbeck testen. Wenn erst die allgemeine Genehmigung für den Testbetrieb eingeholt ist, dann wird der Probebetrieb sicher noch einige Unwägbarkeiten mit sich bringen. Bei einem etwaigen Ausfall der Fahrzeuge wird dann wieder das AST-Taxi reaktiviert.
Die Stadtwerke selbst werden nicht müde, das gute Verhältnis zum Taxigewerbe zu betonen, entweder weil sie damit Protestaktionen, wie beispielsweise gegen Moia, verhindern wollen, oder weil sie wissen, dass das Taxigewerbe keinen Probebetrieb braucht, weil es schließlich ‚Verlässlich und Modern‘ ist. sg
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Weil in Deutschland eben der Gleichbehandlungsgrundsatz gilt.
„Alle sind vor dem Gesetz gleich, bis auf die, die noch gleicher sind.“