Die für das Handling des ÖPNV-Taxis verfügbare Software „Savvy Mobility“ wird künftig unter dem neuen Markennamen „Simdle Mobility“ weitergeführt.
Städte und Kommunen, die Ihre Linienverkehre um so genannte On-Demand-Verkehre ergänzen, könnten beim Einsatz von ÖPNV-Taxis Kosten sparen. Anstelle von eigenen Kleinbussen, die von den Verkehrsbetrieben teuer angeschafft und unterhalten werdne müssen und für die eigenes Personal notwendig ist, wird beim ÖPNV-Taxi die Verkehrsleistung durch die lokalen Taxiunternehmen durchgeführt. Der Unterschied zwischen dem Taxi- und dem ÖPNV-Tarif wird vom Aufgabenträger ausgeglichen.
Als eine der ersten Kommunen hat der Landkreis Freudenstadt das ÖPNV-Taxi eingeführt. Es läuft dort sehr zufriedenstellend und wurde bereits von anderen Gemeinden kopiert.
Die Software, über die die Bedarfsfahrten bestellt, disponiert und abgerechnet werden, stammt von Savvy Mobility. Das Luxemburgische Unternehmen hatte sich damit auch auf der Europäischen Taximesse präsentiert. Savvy gehört zur Losch Digital Lab. Das Unternehmen wurde im Jahr 2018 in Porto als Tochterunternehmen von Losch Luxembourg gegründet, „um den Veränderungen in der Automobilindustrie einen Schritt voraus zu sein“. Um das zu erreichen, entwickelte man neben Savvy auch Anwendungstools zur Verwaltung der Fahrzeugbeschaffung und -wartung für Autohäuser und Werkstätten.
Diese Kernkompetenz von Losch will das luxemburgische Unternehmen nun noch mehr mit den neuen Mobilitätstrends verbinden. Sichtbar werden soll diese Symbiose durch den neuen, einheitlichen Namen „Simdle“, angelehnt an die Firmenvision „Simplify how we move“.
„In einer schnelllebigen Welt, in der Mobilität nicht mehr an ein einziges Transportmittel gebunden ist, erweisen sich die Software-Suites [Simdle Mobility und Simdle Automotive] als Lösung, um die Lücke zwischen traditionellem Autobesitz und neuen Mobilitätstrends zu schließen. Verbraucher von heute wünschen sich problemloses und effizientes Reisen mit mehreren gut funktionierenden und zuverlässigen Mobilitätsoptionen“, begründet das Unternehmen den Markenlaunch.
Simdle Mobility wird dabei als Weiterentwicklung der bisherigen Marke Savvy Mobility angekündigt. Es handelt sich um eine Mobility-On-Demand Lösung, bestehend aus einer App für Passagiere, einer Fahrer-App und einer Backend-Schnittstelle. Fahrgäste können damit eine Fahrt per App buchen wie bei einem Taxi, werden dann aber zusammen mit anderen in die gleiche Richtung fahrenden Personen befördert. Der Unterschied zu einem normalen Linienbus liegt darin, dass das Fahrzeug keine feste Strecke und keinen starren Zeitplan hat. Die Route ist abhängig von den Anfragen der Passagiere und wird von einem Algorithmus in Echtzeit bestimmt.
Man wolle mit Simdle Mobility die Mission fortführen, Pooling und Sharing in der Mobilität zu vereinfachen, heißt es dazu von Unternehmerseite. In Freudenstadt gelingt dies technisch einwandfrei und schafft zwischen Verkehrsträger und beteiligten Taxibetrieben eine klassiche Win/Win-Situation: Die einen (Kommunen) sparen Kosten, die anderen (Taxibetriebe) haben ein zusätzliches Geschäftsfeld. jh
Beitragsfoto: Auf der Europäischen Taximesse 2022 in Essen wurde die On-Demand-Aoo noch unter den namen Savvy präsentiert. Foto: Taxi Times