Die Mitglieder der Taxi-Erfa-Gruppe haben bei ihrem turnusgemäßen Treffen am vergangenen Wochenende auch über einen möglichen Wegfall der Ortskundeprüfung diskutiert.
Das Schwerpunktthema der Gruppe, der ca. 15 Mehrwagenunternehmer aus ganz Deutschland angehören, war am vergangenen Wochenende der Betrieb eigener Taxischulen zur Erhöhung der Belegungsquote der eigenen Autos.
Dabei kam natürlich die Frage auf, ob eine Ortskundeprüfung (OKP) für Taxis auf Dauer noch gesetzlich vorgeschrieben sein wird. „Spätestens in zwei Jahren werden wir keine OKP mehr für Taxis haben“, prophezeite ein Teilnehmer aus Hannover. Seit dem Wegfall des erforderlichen Ortskundenachweises für Mietwagenfahrer in Gemeinden mit mehr als 50.000 Einwohnern ist für die Taxibranche ein gravierender Wettbewerbsnachteil entstanden.
„Warum soll sich ein zukünftiger Taxifahrer monatelang auf eine OKP für den Taxischein vorbereiten, wenn er als Mietwagenfahrer sofort Geld verdienen kann“, gibt ein als Gast eingeladener Software-Experte zu bedenken. Er selbst verkaufe kaum noch seine Taxi-Learn-Software, seit die Regelung für Mietwagen vor knapp zwei Jahren gekippt ist.
Man verliere gerade gegenüber den Wettbewerbern wie Uber oder Moia, die von der Erleichterung für Mietwagen am meisten profitieren, einen bedeutenden Vorteil, brachte ein weiterer Teilnehmer hervor, doch handele es sich dabei nicht um das einzige Qualitätsmerkmal. Vielmehr müsse sich die gesamte Dienstleistungsbereitschaft verbessern, ergänzt ein Taxiunternehmer aus München: „Verlieren wir Kunden, weil sich ein Taxifahrer nicht so gut auskennt? Wir verlieren Kunden, wenn Taxifahrer nicht dienstleistungsorientiert arbeiten.“
Ein weiterer Münchner Teilnehmer der Erfa-Gruppe prognostiziert einen Zuwachs an Bewerbungen für den Taxischein: „Mindestens die Hälfte derjenigen, die jetzt für Uber fahren, würden sofort den Taxischein beantragen, wenn dafür keine Prüfung notwendig wäre.“ Die Konsequenz wäre ein großer Vorteil für die Taxibetriebe: „Im Moment können Taxiunternehmer nur aus zehn Bewerbern auswählen und müssen letztlich alles und jeden nehmen, um ihren Betrieb aufrecht erhalten zu können. Wenn sich einhundert Personen als Taxifahrer bewerben, kann man die besten aussuchen und hätte damit automatisch mehr Qualität im Taxi.“
Eine Qualität, auf die gerade Neulingen durch umfassende Schulungsmaßnahmen vorbereitet werden müssen. Das wäre dann ein erweitertes Aufgabenfeld der bisherigen Taxischulen. „Die Ortskunde ist weiterhin Bestand einer Schule, aber nur noch des großen Spektrums „Taxi als Dienstleistungsberuf“, definiert ein Nürnberger Taxiunternehmer. „Vor allen Dingen sollte eine solche Schulung nicht mit einer Prüfung verbunden sein, denn das hat Abwehrcharakter“.
Ortskundenachweise auf freiwilliger Basis könnten von Betrieben als Marketing-Instrument eingesetzt werden, quasi als Qualitätssiegel. Bei Taxizentralen wären sie als Zugangsschranke einsetzbar – entweder für die kompletten Zugang an der Funkvermittlung oder für ausgewählte Auftragsarten wie „Taxi Plus“ oder ähnliches. jh
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Taxi sollte der Standard in der Branche sein… Mietwagenfahrer sollten eine Ortskundeprüfung machen müssen denn nur so setzt man sich mit dem Job auseinander. Ich könnte als Dresdner definitiv nicht qualitativ in Berlin arbeiten einfach weil ich mich null auskenne. Ein Taxifahrer sollte Ortsteilgeschichten sowie historisch wertvolle Infojoker haben, wissen wo Polizei, Krankenhäuser, Ärztehäuser und Hotels zu finden sind. Wo kommen wir hin wenn man dem Fahrer nicht trauen kann weil er selbst abhängig von seiner Technik ist… Was kommt nach dem Wegfall des Scheines?
Ortskunde ist sicherlich ein Vorteil. Aber eben kein MUSS mehr. Dank Tante Google, die mittlerweile 99,9% der Fahrgäste mit sich herumtragen sind diese zwangsläufig ortskundiger als 99% der Taxifahrer mit Ortskundeprüfung. Wo ist also das Qualitätsmerkmal? Es existiert nicht mehr!
Und mann kann sich natürlich wünschen das Rad der Geschichte zurückzudrehen. Es wird aber nicht mehr passieren, dass Mietwagenfahrer eine Ortskundeprüfung ablegen werden müssen. Deren Qualitätsmerkmal ist nämlich, genau so zu fahren, wie es der Fahrgast auf seinem Smartphone nachvollziehen kann.
Taxi sollte der Standard sein – vollkommen richtig. Aber das Berufsbild hat sich längst gewandelt. Wer den Schuss immer noch nicht gehört hat und in Wunschdenken rückwärts gerichtet bleibt, wird nicht existieren können.
Das neue Berufsbild heißt: ausschließliche Fokussierung auf Dienstleistung! Denn für Freundlichkeit, Aufmerksamkeit und Hilfsbereitschaft gibt es noch keine App und wird es auch keine geben. Wir müssen es schaffen, dass unsere Fahrgäste unter anderem wegen des angenehmen Erlebnisses mit unseren echten Fahrern mitfahren wollen. Denn wenn sich die Gäste wegen negativer Erfahrungen nach Alternativen umschauen, haben wir definitiv unseren Sarg selbst gezimmert. Allerspätestens wenn es sogar Alternativen ohne Fahrer gibt.
Hier schließt sich der Kreis zur Ortskunde: fahrerlose Alternativen wissen alles: Krankenhäuser, Polizei, und unbegrenzt viele „Infojoker“. Damit ist hoffentlich klar, dass das Beharren auf der Ortskundeprüfung, statt Neuorientierung auf menschliche Werte, keine Zukunft haben wird.
Genau so ist es, !!!!!
Falscher weg. In Zukunft werden die Fahrgäste unsere Ortskenntnis zu schätzen wissen. Einzige nachweisbare Qualitätsiegel für Taxen aufgeben? Habt ihr schonmal beobachtet wie uber durch die Gegend irrt, mit fahrgast. Fahrgäste werden oft schlechte Erfahrungen mit uber machen und wenn sie dann mal wieder TAXI fahren, muss die Qualität überzeugen.
Hallo Peter,
Du meinst wirklich, dass beispielsweise Fahrer aus Berlin mit Personenbeförderungsschein, aber ohne Ortskundeprüfung in München das Renomée Deines Taxiunternehmens steigern können und dafür sorgen, dass mehr Leute auf das Taxi umsteigen?
Glaubst Du, dass Du beispielsweise ein guter Taxifahrer in Berlin wärst?
Ich betrachte Ortskenntnisse als wichtigen Teil meiner Dienstleistung.
Und hier geht es nicht um Ortskunde ODER Dienstleistungsbereitschaft, sondern um Ortskunde UND Dienstleistungsbereitschaft
Grüße
Harry
ganz genau
Also ich bin aus nürnberg und bei mir braucht keiner Ortskundeprüfung, denn ich fahre nur Taxi, wenn ich zuviel getrunken habe und die bringen mich alle Nachhause, aber ich mache Ortskunde in Fürth seit ca. 5 monate, Nürnberg hat ca, 560 T. Einwohner und Fürth ca. 110 Tausend, ich lebe hier seit menen 4. Lebensjahr, bin über 30 Jahre Lkw gefahren, vom Stadtkutscher, Kurierdienst bis Fernverkehr, Tankzug, kenne mich bestimmt besser in der Stadt und Umgebung aus wie 90% der Ausländer, die Ortkunde besteht aus 3. Teilen, bin 2, mal durchgefallen, langsam glaube ich das ist Alles Abzocke, wenn ich sehe wer hier Taxi fährt, kann man die deutschen, oder gut deutsch sprechende Fahrer zählen….
Hallo Peter,
wieso schreibst du „Denn für Freundlichkeit, Aufmerksamkeit und Hilfsbereitschaft gibt es noch keine App und wird es auch keine geben.“?
Ganz oft wird doch das beurteilen der Fahrer von Uber über die App als sehr positiv bewertet. Das wäre wohl der springende Punkt im Taxigewerbe, diese Bewertung brauchen wir auch. Dann könnten all die Abzocker, Umwegfahrer, Raser usw. ganz schnell einpacken.
Lieber Markus, diese Taxi-Apps mit Bewertungsmöglichkeiten gibt es doch schon längst: Sowohl bei taxi.eu als auch Taxi Deutschland können Fahrgäste ihre Fahrer ebenfalls bewerten.
So ist es . Ich bin Mietwagenfahrer. Unsere Firma legt Wert auf gepflegte Fahrzeuge Freundlichkeit und Hilfsbereitschaft. Das honorieren unsere Kunden. Google sagt Staus an und empfiehlt Ausweichtstrecken. Heutzutage zählt der schnellste Weg und nicht der kürzeste.
Wer sich das mühsame Lernen auf die Ortskunde antut, der WILL auch Taxifahrer werden. Der braucht Google nur als letzte Unterstützung, etwa in einem kompliziertem Wohngebiet Er weiß aber stets wo er sich gerade befindet.
Ohne Taxiprüfung hat jeder “Depp“ Zugang zu diesem Beruf.
Das kann nicht ernsthaft in unserem Sinne sein. Im Sinne der Fahrgäste auch nicht.
Das ist kein Beruf, allenfalls ein Nebenjob und ich Rede von einen Taxifahrer und keinen Unternehmer.
Als Unternehmer, mag sein, als Fahrer, Hartz4 Rente…….und die hast Du ja schon fast als LKW-Fahrer…..viel Spass mit deinen tollen Job……….der ja so gefragt ist…….soll nicht beleidigend wirken, aber ich sehe daß so und ja ich binn………. Rentner
Harry, Danke! Ortskunde gehört zum Taxigewerbe ohne wenn und aber!!!
Liebe Kollegen,
Euren Idealismus in Ehren, aber ich fürchte mit dem werdet Ihr untergehen. Die Politik macht es allen Wetbewerbern leichter und leichter und wir ? …. Beharren auf unseren Pflichten, während uns unsere (Vor-)Rechte nach und genommen werden.
Ich kenne viele Kollegen, die trotz Ortskundeprüfung keinen guten Job machen; da muß man nur in einer beliebigen Großstadt am Hauptbahnhof in ein Taxi steigen.
Qualität gibt es doch nur bei ein paar selbstfahrenden EinzelunternehmerInnen und bei einigen wenigen gut geführten Mehrwagenbetrieben.
Wer die Qualität wirklich Tag für Tag leben will, kann das – mit oder ohne OKP.
Das gilt ja nicht nur da: ich kenne viele Mietwagenbetriebe, die erfolgreich eine Befreiung von der Wegstreckenzählerpflicht erreicht haben – wir dagegen haben eine ständige Verschärfung der Pflichten um den Taxameter erlebt.
Wir werden immer transparenter – unsere Wettbewerber entziehen sich jeder Kontrolle.
Den Kostenvorteil geben sie an die Kundschaft weiter – wir müssen wegen Mindestlohn, Fiskaltaxameter, DSGVO, technischen Auflagen etc immer teurer werden.
Klar könnte man dieses Mehr an Qualität vermarkten; aber nur wenn es gleichmäßig verfügbar wäre und nicht nur in einzelnen Betrieben.
Wir wäre es mit eine „Best Price“-Garantie ? Einer Zusicherung, daß stets der kürzeste Weg gefahren wird ?
Die Realiät ist eine andere. Leider !
Hallo an alle hier,
ich habe mir genau Ihre Meinung zur Ortskundeprüfung durch gelesen.
Nun ich befinde mich hier in der Stadt Frankfurt an der Oder und komme von außerhalb. Ich war eben vor einiger Zeit bei einer Ortskundeprüfung zugegen und habe festgestellt, das es heutzutage nur noch eine Einahmequelle der jeweiligen Gemeineden und Städte sind, den meist in Dienstleistungsberufen hat sich eines nicht geändert: Das der Kunde oberste Priorität hat, ob mit Ortskundeprüfung oder nicht, die Technik von heute gleicht das wieder aus.
Ein Taxifahrer sollte und muss auch nicht als Reiseführer agieren, sondern den Kunden zügig und sicher ans Ziel führen.
Natürlich ist es etwas besser Bescheid zu wissen über den Sehenswürdigkeiten der jeweiligen Stadt, um meist wenn man gefragt wird, auch dem entsprechend antworten zu können. Meist ist es aber so, das sich Fahrgäste schon vorab informieren.
Als angehender Taxifahrer tut man sich meist schwerer, wenn man von außerhalb kommt, aber wie gesagt, die Praxis machte und nur so lernt man.
Ich hatte auch keinen Plan wo ich angefangen habe
Hatte auch keine OKP
Ich habe alles durch die Praxis gelernt und kenne mich nun in jeder Ecke aus.
Neben der OKP-abschaffung sollte auch der kleine P-schein ausreichen statt einen grossen. Da ja alle Mietwagenunternehmen und Moia oder Berlkönig und Clever Shuttle bis zu 6 Personen befördern dafür aber nur kleine P-schein gebrauchen ist für Taxi ein grosser Pschein ein absolut fehl am platz und unnötiger Qual.
Taxen sollten sich Markttauglich updaten auch einen Konkurenzhaften Preisstrategie entwickeln.
Hallo,
was ist der Unterschied zwischen dem kleinen und dem großen P-Schein?
Habe ich nie gehört. Oder wird hier etwas mit dem Busführerschein verwechselt?
Gruß
OKP Soll weg p schein ist genüg alles wird über gps google maps gemacht
So machen wirs Hakan.
Qualität in unserer Arbeit ist:
Freundlicher, hilfsbereiter Umgang mit dem Fahrgast,
anständiges Verhalten im Verkehr,
und dann auch und nicht zuletzt Ortskunde.
Und das nachzuweisen durch eine qualifizierte Prüfung, die eben auch Fachkenntnis über die bisher notwendige reine Ortskunde hinaus erfordert, halte ich für richtig und notwendig.
Wenn die irregulären Verhältnisse abgestellt sind, die den Zulauf zu unterqualifizierten Mietwagen ermöglicht haben, werden sich die personellen Engpässe auch bessern.
Im Handwerk haben wir gesehen, dass die Abschaffung der Meisterpflicht zu mehr Pfusch und mehr unzufriedenen Kunden geführt hat.
Die Lehre daraus wird zur Zeit gezogen und über Wiedereinführung höherer Qualitätsstandard gesprochen.
Das sollte auch uns eine Lehre sein und wir sollten nicht freiwillig unseren Beruf herabwürdigen durch Dequalifizierung.
Dennoch finde ich eine Ortskundeprüfung in diesen Ausmaß, selbst für Menschen die 40 Jahre und länger in dieser Stadt( meiner Nürnberg )der sogar als Lkw und Kurierfahrer jahre lang gefahren ist, als zu viel unnütze Lernerei an Straßen, so das man schon vom Verdiehnst und lernerrei keine Lust mehr hat das durchzuziehen!!
Für mich ist das eher ein Nebenjob oder für einen Rentner wie mich.Leben kann man davon mit einen Auto nicht, also man wird Prüfungsmäßig überfordert für das was man danach erntet, meine Meinung! Ortskunde ja , aber nicht diese ganzen Nebenstraßen usw, die lernt man mit der Praxis und ich bin über 30 Jahre LKW gefahren ich glaube ich weiß von was ich rede!Führ einen Unternehmer mit eigenen Auto gut, aber für einen eifachen Fahrer zu viel Kosten, auch wen einen das bezahlt wird, man macht sich Abhängig.