Um Taxis noch besser von falschen Anbietern unterscheiden zu können, hat bald auch im größten Bundesland Österreichs jedes Taxi das „TX“ auf dem Nummernschild.
Nachdem vielerorts, unter anderem am Flughafen Wien, der in der Industriestadt Schwechat in Niederösterreich liegt, in den letzten Monaten immer mehr unberechtigte Anbieter taxiähnlichen Verkehr durchführen, hat das Bundesland beschlossen, eine Kennzeichnung zugelassener Taxis vorzuschreiben, die in anderen Bundesländern zum Teil schon länger gilt: Die Buchstabenfolge „TX“ am Ende des Kfz-Kennzeichens.
Österreichische Nummernschilder bestehen im Regelfall aus einem oder zwei Buchstaben am Anfang (genannt Unterscheidungszeichen) für den Verwaltungsbezirk bzw. die Statutarstadt (entspricht der kreisfreien Stadt in Deutschland) oder auch für Landes- und Bundesbehörden, gefolgt vom Landeswappen und dem sogenannten Vormerkzeichen, das aus einer bis fünf Ziffern und einem bis drei Buchstaben am Ende besteht. In vielen Städten haben die Genehmigungsbehörden bestimmte Kombinationen der letzten zwei Buchstaben für Fahrzeuge mit besonderen Verwendungszwecken reserviert, beispielsweise „T“ oder „TX“ für Taxis, „LO“ für Linienomnibusse, „BF“ für die Berufsfeuerwehr – und früher „MW“ für Mietwagen.
In Wien und vielen anderen Städten und Bezirken haben Taxi-Kennzeichen schon länger das „TX“ am Ende, unter anderem in Schwechat, Wiener Neustadt und Krems an der Donau. Dennoch wird die Umgebung des Flughafens Wien-Schwechat stark von Fremdanbietern frequentiert, die sich darauf spezialisiert haben, Taxis die Kundschaft wegzunehmen. Unter anderem deshalb hat der Wirtschaftsverband Niederösterreich seit Langem das „TX“ auf allen Taxi-Vormerkzeichen gefordert, um mehr Transparenz und Rechtssicherheit zu erreichen.
Das Nachrichtenportal „meinbezirk.at“ zitiert den niederösterreichischen Landesrat Franz Schnabl, der für Konsumentenschutz und Verkehrsrecht zuständig ist: Die klare Kennzeichnung von lizenzierten ‚echten‘ Taxiunternehmen werde es ab 1. Jänner 2023 auch in Niederösterreich geben. Der Vorteil der Konsument*Innen bestehe in der Gewissheit für den Fahrgast, dass „keine Phantasiepreise berechnet werden“ können, wenn er sich in ein „TX-Taxi“ setze. Auch die Unternehmen „müssen sicher sein können, dass ‚schwarze Schafe‘, die dem Ziel eines fairen Wettbewerbs widersprechen, gezielt aus dem Verkehr gezogen werden können.“
Beschwerden über Wettbewerbsverzerrung, unter anderem durch ausländische Taxis, seien häufig. Von den TX-Kennzeichen erhofft man sich landesweit die Möglichkeit, „die Einhaltung der Vorschriften effektiv kontrollieren zu können – mit dem Ziel eines faireren Wettbewerbs“, so das Online-Portal.
Schnabl zeigte sich erfreut darüber, dass es „in einer gemeinsamen Kraftanstrengung der NÖ-Landesregierung, der Abteilung Verkehrsrecht, den Bezirksverwaltungsbehörden und der Landespolizeidirektion“ gelungen sei, die einheitliche Kennzeichnung für ganz Niederösterreich einzuführen.
Auch Kommerzialrat Herbert Kraus, Ausschussmitglied der Fachgruppe Beförderungsgewerbe mit Pkw in der niederösterreichischen Wirtschaftskammer, freut sich: „Im Laufe des Jänners müssen die neuen Kennzeichen getauscht werden. Dem Taxiunternehmen entstehen hierbei keine Kosten. Auch das haben wir mehrfach gefordert.“ Das „TX“ am Ende des Nummernschildes garantiere „volle Transparenz“. ar
Beitragsfoto: Taxi aus Schwechat, Niederösterreich. Foto: Axel Rühle