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Taxigewerbe in Südkalifornien kooperiert mit Uber

von Wim Faber
4. Oktober 2023
Lesedauer ca. 2 Minuten.
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Taxigewerbe in Südkalifornien kooperiert mit Uber
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Aus der Not heraus ist es im Südwesten der USA zu einer weiteren bemerkenswerten Zusammenarbeit zwischen Uber und Taxiunternehmen gekommen, diesmal in Los Angeles, San Diego und Umgebung.

Obwohl Uber Technologies und sechs Taxiunternehmen in und um die kalifornische Großmetropole Los Angeles schon länger über eine Zusammenarbeit diskutierten, wurde erst am 26. September bekannt, dass Los Angeles Yellow Cab und die fünf Tochtergesellschaften in Los Angeles und Umgebung zusammenarbeiten. Ziel ist es, die Anzahl der Taxis auf der Uber-App zu erhöhen, um mehr Fahrten des Ridehailing-Unternehmens durchführen zu können und die Taxiunternehmen die rückläufige Nachtarbeit in der Region Los Angeles wieder auf ein „akzeptables „Niveau zu bringen.

In den USA ist dies nach New York City und San Francisco die dritte lokale Zusammenarbeit zwischen Uber und Taxiunternehmen. Mehrere dieser Verbundprojekte gibt es in letzter Zeit bereits in Europa und Asien. Unter dem Einfluss des Uber-Managements unter der Führung von Dara Khosrowshahi ist in den Vereinigten Staaten die scharfe Trennung zwischen der Taxibranche und dem Fahrdienstriesen damit aufgeweicht.

Die 1.200 Taxis von Los Angeles Yellow Cab, San Diego Yellow Cab, California Yellow Cab, Long Beach Yellow Cab, Fiesta Taxi Cooperative und United Checker Cab erhalten seit besagtem Tag Fahrten über die Uber-App. Uber erweitert die Zahl der verfügbaren Autos um 1.200.

Nach der Corona-Krise konnte Uber seinen Marktanteil in den USA und insbesondere in Kalifornien stark ausbauen, während die Zahl der Taxifahrten, insbesondere im Nachtdienst, aufgrund des Fahrermangels – und weil Reisende die Uber-App bevorzugten – stark zurückging.

William Rouse, Geschäftsführer der Los Angeles Yello Cab. Foto: Wim Faber

Uber-Nutzern, die jetzt eine Fahrt über UberX bestellen, kann ein Taxi zugewiesen werden. Wenn sie ablehnen, erhalten sie ein Uber-Fahrzeug. Für diese Fahrten gelten Uber-X-Tarife. Mittlerweile liegen die Tarife von Uber und Taxi in Los Angeles nicht mehr weit auseinander. „Wir glauben, dass sich diese Partnerschaft in der Zeit nach der Pandemie positiv auf unsere Fahrer auswirken wird“, sagte William „Bill“ Rouse, der Geschäftsführer von Los Angeles Yellow Cab.

„Wir haben lange darüber nachgedacht, wie wir mehr Arbeit für Fahrer schaffen und die Wirtschaftlichkeit der Taxibranche in L.A. verändern könnten“, so Rouse. „Doch die Einführung von Uber hat die Taxibranche in Los Angeles dezimiert. Vor Covid betrieben wir in Los Angeles noch 1.700 Taxis, aber unsere verzweifelten Versuche, die Anzahl der Taxis zu erhöhen und sie proportional zur wachsenden Einwohnerzahl anzupassen, wurden von der örtlichen Lizenzierungsbehörden stets abgelehnt, obwohl es mittlerweile in diese Region mehr Ubers als Taxis gibt.“ Die Stadt Los Angeles hat knapp vier Millionen Einwohner, die gesamte Metropolregion über 18 Millionen.

Rouse stört sich an der Kritik einiger europäischer Taxiunternehmen an der Zusammenarbeit mit Uber. „Glauben Sie mir, wenn wir es anders hätten machen können, hätten wir es sicherlich getan, aber ich glaube, dass dies definitiv eine Win-Win-Situation ist, insbesondere für unsere Nachtarbeit. Es ist das ‚beste aus beiden Welten’. Jahrelang haben wir die Lizenzbehörden dazu gedrängt, gleiche Wettbewerbsbedingungen zwischen Uber und dem Taxisektor zu schaffen, aber sie wollten nie darauf hören. Wir und die Fahrer müssen immer noch mehr Regeln einhalten als Uber. Aber wir werden auch nach und nach von Regeln befreit, etwa von der festen Taxifarbe und den verschiedenen Genehmigungsaufklebern auf den Taxis, und dürfen feste Fahrpreise ansetzen.“ wf

Beitragsfoto: Schnellstraße in Los Angeles, Foto: Pixabay (MaxxGirr)

Tags: KalifornienLos AngelesUberYellow Cabs
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Wim Faber

Der „Brüsseler Niederländer“ und gelernte Kommunikationsspezialist berichtet seit den 80-er Jahren für eine Reihe von Taxi- und ÖPNV-Fachzeitschriften in Europa, Nordamerika und Australasien über das Taxi und die Mobilität im weitesten Sinne.

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Kommentare 2

  1. Chris Teuber says:
    2 Jahren her

    Win-Win?
    Was muss denn der Taxiunternehmer an UBER (die ja nicht aus altruistischen Motiven angetreten sind und auch an der Börse notiert sind) an Provisionen zahlen?
    Da nützt es nichts, wenn die Preise sich angleichen, wenn weniger netto vom brutto bleibt.
    Zwei „gleichen sich an“ – und der (einzige wirkliche) Gewinner ist … UBER!

    Auch in Süditalien und später in den USA bei der Mafia kennt man schon lange dieses Phänomen: „Willst du in unserem Viertel Geschäfte machen, zahlst du uns ein Pizo. Dann erst darfst du, denn alles läuft über uns. Sonst machst du keine Geschäfte.“ Seinen wir mal ehrlich und machen die Augen auf – so funktioniert es mittlerweile doch mit Lieferando, Booking.com und FreeNow und eben nun auch Uber. Und alle machen früher oder später mit. Weil sie wirklich müssen?
    Unfassbar, was für eine Welt. Geld verdienen mit der Arbeit von anderen. Pfui!

    Antworten
  2. Jürgen Starck says:
    2 Jahren her

    Egal, ob nun in Kooperation mit UBER oder ohne, sicher ist, dass das Taxigewerbe die analogen Beschränkungen los werden muss, wenn es nicht innerhalb von 5 Jahren verschwinden will:

    * Abschaffung der fahrzeuggebundenen Taxameter. Statt dessen telefongebundene Preisberechnungs-Apps mit Festpreisen. Statt eines Taxameters muss das Taxi über Tablets verfügen, auf denen der Fahrgast mehrere Routen mit Angabe von Fahrzeit und Festpreis angezeigt bekommt. Dann kann er wählen, ob er oder sie den schnelleren aber teureren Weg über die Autobahn oder lieber den kürzeren aber zeitlich längeren Weg durch die Stadt wählt – jeweils zum Festpreis.

    * Eichbehörden werden in der Folge der Abschaffung der Taxameter für Taxen ebenfalls abgeschafft.
    Die Fahrzeugfarbe wird freigegeben und Notalarme finden ebenfalls über eine App statt. Somit kann jedes auf dem freien Markt gekaufte Auto als Taxi ohne Zusatzkosten eingesetzt werden. Die einzigen ausstattungsbedingten Kosten sind die Tabletts an allen Sitzplätzen.

    * Festpreise müssen ähnlich wie zukünftige Strompreise smart und flexibel sein. Hohe Nachfrage = hohe Preise, geringe Nachfrage = niedrigere Preise. So kann man dafür sorgen, dass wirtschaftlich unsinnige Fahrten gar nicht erst bestellt werden. Zum Beispiel wenn bei einem Open-Air-Konzert mit 100.000 Menschen die letzten drei Kilometer per Taxi zurückgelegt werden sollen und die Prognose bei Google Maps für diese Strecke 60 Minuten ist. Dies muss dann aben 50 € kosten.

    * Taxen sind in kommunale ÖPNV-Apps zu integrieren, innerhalb derer sowohl ein bundesweites Deutschlandticket, regionale U-Bahn oder Bus-Tickets, Tickets für zukünftige autonome Shuttles als Zubringer zum ÖPNV, Freischaltung von Carsharing, Freischaltung von Bikes und Scootern und auch TAXEN buchbar sind.
    Emissionsfreie Taxibetriebe erhalten die Möglichkeit, der ÖPNV-App ein digitales Signal zu übermitteln, das den Standort des Fahrzeugs, den frei-besetzt-Status und das Profil des Fahrzeugs mit Bewertungen anzeigt. Fahrgäste übernehmen die Vermittlung dann selbst und senden einem von ihnen selbst gewählten Taxi eine Fahrtanfrage. Die Taxibetriebe zahlen dem örtlichen kommunalen ÖPNV einen Unkostenbeitrag für die Pflege der App (vielleicht 5 % des Umsatzes).
    Vermittlerplattformen und Taxizentralen haben dann einen eingeschränkten Kundenkreis, zum Beispiel solche, die etwas zu besprechen haben, wie zum Beispiel Hilfe beim Gepäck.
    Die eignetlichen Herrschewr über die Taxiwelt werden dann wieder die Unternehmer selbst.

    Beste Grüße aus Hamburg,
    Jürgen Starck,
    EPower-Hamburg Taxi

    Antworten

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