Ob betriebliche Krankenversicherung, Nutzung sozialversicherungsfreier Bezüge oder Sachbezugsregelungen: Lars Bittner und Moritz Heilforth hatten beim diesjährigen Treffen der 4U-Assekuranz einige Tipps im Gepäck, um Betriebskosten zu senken.
Beim diesjährigen Sommertreffen der 4U-Assukuranz von Marion und Kim Sombrutzki in Langenhagen bei Hannover wies Taxiunternehmer und GVN-Vorstandsmitglied Lars Bittner auf die vielfältigen Möglichkeiten hin, wie sich Lohnkosten über die Nutzung sozialversicherungsfreier Bezüge oder auch die Nutzung von Sachbezugsregelungen reduzieren lassen. So könnten beispielsweise auch Sonn- und Feiertagszuschläge unter bestimmten Voraussetzungen auf den Mindestlohn mit angerechnet werden oder auch Benzingutscheine mehr Netto vom Brutto ermöglichen. Wer darüber mehr wissen will, kann sich direkt an den umtriebigen Wunstorfer Unternehmer wenden.
Bittner nutzt bei seinen ganz legal optimierten Lohnmodellen auch die Benefits einer betrieblichen Krankenversicherung (BKV) für seine Mitarbeiter. Eine BKV bietet gerade auch Unternehmen im Niedriglohnbereich, wie es eben Taxi- und Mietwagenunternehmen vielfach sind, seit 2018 sehr attraktive Möglichkeiten, ihren Mitarbeitern für kleines Geld tolle Leistungen zukommen zu lassen (Taxi Times berichtete).
Speziell dieses Thema vertiefte dann der Wirtschaftspsychologe und Versicherungsmakler Moritz Heilforth, indem er die besonderen psychologischen Effekte erklärte, mit dem sich eine BKV von einer simplen Lohnerhöhung absetzen könne. Zunächst ergibt sich durch den Versicherungseffekt, bei dem nicht alle die Leistungen auch tatsächlich beanspruchen, im Gegenzug ein sehr hohes Potential an Leistungen, die die versicherten in Anspruch nehmen können. Niemand kann seinen Mitarbeitern beispielsweise den Zahnersatz finanzieren, hier aber können durchaus auch mal mehrere tausend Euro zugunsten des Mitarbeiters fließen, was diesen natürlich begeistern werde.
Ein zweiter Effekt wird vor allem dann erkennbar, wenn der Arbeitgeber auch die Präventionsanteile in sein individuelles Leistungspakt integriere. Hier könnten die Mitarbeiter frei wählen, wofür sie ihre verfügbaren Leistungschecks einsetzen, von Massagen über den Chiropraktiker bis zur Homöopathie oder Zahnprophylaxe oder auch einer ärztlichen Telefonsprechstunde in 20 verschiedenen Sprachen ist hier vieles möglich. Damit nutzen die Mitarbeiter die Leistungen auch im Alltag und nicht nur in Ausnahmesituationen und werden diese so viel besser als Benefit wahrnehmen.
Ein dritter Effekt ist, dass Mitarbeiter durch die vielen verfügbaren Optionen vielleicht auch zu einem gesünderen Lebenswandel „geschubst“ werden (Nudging), was dem Arbeitgeber wiederum gerade bei älteren Kollegen niedrigere Krankenstände bescheren könne. rw
Fotos: Remmer Witte