Die DAK Hessen hat sich aus der Allianz der Versicherer ausgeklinkt und die bestehenden Rahmenverträge für Sitzendkrankenfahrten sowie für Liegend-Krankenfahrten und Tragstuhltransporte mit dem Fachverband Pkw-Verkehr Hessen e.V. (FPH) zum Jahresende gekündigt. Der Verband wehrt sich dagegen und hofft ein auf ein solidarisches Miteinander seiner Mitglieder.
Anstatt weiterhin über die im Rahmenvertrag verhandelten Konditionen abzurechnen, bietet die „Deutsche Angestellten Krankenkasse Gesundheit“ (DAK) den hessischen Unternehmen nun Einzelverträge zu verschlechterten Konditionen an. Versucht wird dort Vergütungen für Sitzendkrankenfahrten zu 1,90 Euro pro Besetzkilometer bei einer Grundpauschale von 11,70 Euro mit fünf inkludierten Kilometern auf Einzelvertragsbasis zu vereinbaren, Laufzeit zwei Jahre.
Dies stößt vielen hessischen Unternehmern nicht nur wegen der dort offerierten relativ niedrigen Werte auf Ablehnung, zumal viele Regionen bisher auch noch zu den örtlichen Taxitarifen abrechnen, wo Kilometersätze von 2,50 EUR und mehr die Regel sind. Zusätzlich befindet sich der FPH gerade mit dem hessischen VdeK in Verhandlungen für das Jahr 2025 und man empfindet so diese Verhandlungen als bombardiert.
Und dann soll das DAK-Angebot ja auch gleich bis Ende 2026 gelten. Der Abschluss einer solch langen Laufzeit aber erscheint auch deswegen aus Taxlersicht mehr oder weniger als lebensmüde, weil Ende des kommenden Jahres ja eine Bundestagswahl ansteht und viele Parteien sich jetzt schon wieder mit neuen Mindestlohnforderungen überbieten. Die SPD geht derzeit beispielsweise mit 15 EUR an den Start und die Grünen werfen ähnliche Zahlen in den Raum. Insofern sind die Kostenstrukturen im Gewerbe für das Jahr 2026 derzeit noch völlig unklar.
Mathias Hörning als Geschäftsführer des FPH schlägt daher Alarm und versucht, seine Mitglieder und auch weitere hessische Unternehmen aufzuklären und so davon abzuhalten, solche Einzelverträge zu unterzeichnen. In einem mit dem Titel „Rote Karte für Kürzungspläne der DAK“ überschriebenen Rundschreiben möchte er die hessische Unternehmerschaft zur Solidarität aufrufen.
„Eine starke Gemeinschaft kann viel bewirken. Wenn wir geschlossen auftreten und gemeinsam für eine faire Vergütung einstehen, können wir den Druck auf die DAK erhöhen und ihre Kürzungspläne stoppen“ schreibt Hörning, „Mach mit, zeige Widerstand, teile unseren Protest, tritt unserer Protestaktion bei und unterschreibe keinen DAK-Einzelvertrag“, so versucht er die hessischen Taxi- und Mietwagenunternehmen zur Solidarität für die gemeinsame Sache zu motivieren.
Etwas problematisch ist dabei, dass die Taxler in der Hessenmetropole Frankfurt am Main sich in diesem Konflikt unabsichtlich neutral verhalten, da Krankenfahrten dort schon seit längerem den Krankenkassen nicht direkt von den Unternehmen in Rechnung gestellt werden. Dies überlassen die Großstädter – wie es in vielen anderen Metropolen der Republik ebenfalls gängige Praxis ist – ihren Kunden. Damit fehlt dem FPH hier natürlich ein wesentlicher schlagkräftiger Partner in seinem Bundesland. Umso wichtiger wird es sein, dass die Mitglieder außerhalb der Bankenstadt geschlossen hinter dem Appell ihres Verbands stehen. rw
Anmerkung der Redaktion: „Wir fahren für alle – außer die DAK.“ Dieses Motto unseres fingierten Beitragsbildes müssen sich alle wirtschaftlich agierenden Taxi- und Mietwagenbetriebe zu Herzen nehmen, denn speziell die DAK versucht sich immer mehr als Systemsprenger. Hessen ist laut Verbands-Geschäftsführer Mathias Hörning, bereits das achte Bundesland, in dem diese Krankenkasse mit Einzelverträgen agiert. Auffällig ist dabei, dass die Praxis der Einzelvertragsangebote bisher vor allem – Thüringen ausgenommen – in den neuen Bundesländern angewendet wird. Warum nun gerade die DAK hier immer wieder also besonders forsch auffällt, bleibt dabei unklar. Vielleicht ist bei dieser relativ kleinen Krankenkasse mit nur ca. zehn Prozent Marktanteil im Bundesdurchschnitt der Spardruck besonders hoch. Dies darf aber keine Rechtfertigung für den Versuch sein, sich an einer anderen Branche gesundzustoßen! Insofern ist also aus Branchensicht zu hoffen, dass Hörnings Aufruf ein möglichst großes Echo aus Hessen erfährt. rw
Beitragsfoto: Grafik DAK Fotomontage Remmer Witte.jpg
Die dak versucht genau das gleiche wie die AOK Hessen sie versuchen die Preise langfristig zu drücken. Jeder der die neuen Verträge unterschreibt sollte sich im klaren sein dass er sich selbst ins abseits manövriert. steht alle hinter dem Fachverband Hessen dann kommt die dak auf keinen grünen Zweig und muss erneut die Verträge über den Fachverband abschließen . Wir müssen vermeiden dass wir erneut Einzelverträge bekommen sonst könnte es sein dass andere Krankenkassen der dak folgen. Bitte bitte wehrt euch dagegen !!!!!!!!!!!!¡¡!!!!!!
Wert Euch dagegen! Die Ausbeutung muss verhindert werden.