Der Volkswagenkonzern wird bei seiner zukünftigen Mobilität ganz auf den elektrischen Antrieb setzen. Der vom Verband der Automobilindustrie propagierten Technologieoffenheit erteilte der VW-Vorstandsvorsitzende Dr. Herbert Diess eine Absage.
Das wird nicht nur die Schüler freuen: Volkswagen bekennt sich zum Klimaschutzabkommen und verspricht, den gesamten Konzern bis 2050 CO2-neutral zu gestalten. „Allein Volkswagen ist mit einem Prozent am gesamten CO2-Ausstoß der Welt beteiligt“ sagte Volkswagen-Vorstand Dr. Herbert Diess während einer Pressekonferenz diese Woche und formulierte dabei auch „verbindliche Zwischenziele“. So wolle man bis 2025 den CO2-Ausstoss der gesamten Flotte um 30 Prozent im Vergleich zu 2015 reduzieren. Diess bezeichnet seine Pläne als bisher ehrgeizigsten und weitreichendsten Ansatz in der Automobilindustrie.
Der Elektroantrieb spielt bei diesen Plänen für VW eine absolute Schlüsselrolle: „Er ist auf absehbare Zeit die beste und effizienteste Möglichkeit für weniger CO2 im Straßenverkehr“, sagt Diess. „Der Antrieb per Strom ist dreimal so effizient wie synthetische Kraftstoffe und auch der Brennstoffzelle deutlich überlegen. Daher gibt es in der nächsten Dekade keine Alternative zur Elektromobilität.“
Volkswagen leitet damit für seine Marken VW, Audi, Seat, Skoda und Porsche einen Systemwechsel ein. „Technologie-Offenheit ist jetzt die falsche Parole und soll offensichtlich dazu dienen, den Systemwandel weiter in die Zukunft zu verlegen“ ermahnt Diess seine Automobil-Kollegen und die Politik.
Für den Konzern bedeutet dies konkret: E-Auto lassen sich mit weniger Manpower herstellen, man werde daher 30 Prozent der bisherigen Arbeitsplätze abbauen. Der Fahrzeugproduktion wird dies keinen Abbruch tun: Bis 2028 bringt der Konzern 70 neue E-Modelle auf den Markt. „Unser Portfolio wird in allen Fahrzeugsegmenten elektrifiziert“, kündigt Diess an. Bis 2030 solle der E-Anteil auf mindestens 40 Prozent steigen.
Man konzentriere sich deshalb bei VW auf Batterietechnologie, die zur Schlüsselkompetenz des Konzerns werden soll. Das Herz der E-Offensive ist der modulare E-Antriebsbaukasten (MEB), der als reine Elektro-Plattform entwickelt wurde und Reichweiten von mehr als 550 Kilometer nach WLTP-Messung garantiert. Man wolle die Plattform auch an Dritt-Unternehmen zur Verfügung stellen. Als erste Fahrzeuge auf MEB-Basis kündigte Diess die ID-Modelle an.
Auch beim Aufbau der Lade-Infrastruktur wird sich Volkswagen beteiligen. 400 Schnellladestationen sollen bis zum Jahr 2020 an Fern- und Schnellstraßen aufgestellt sein. Einhundert davon in Deutschland, so dass alle 120 Kilometer ein E-Fahrzeug wieder aufgeladen werden kann. Zusätzlich wolle man Ladesäulen bei Volkswagen-Händlern platzieren und plane Partnerschaften mit großen Einzelhandelsketten.
Für den Bau der E-Modelle verspricht Diess 18 E-Standorte auf drei Kontinenten. „Davon produzieren acht Werke auf der Basis der Plattform MEB: In Deutschland sind das Zwickau, Emden und Hannover, die damit laut Diess zum „größten E-Auto Produktionsverbund“ werden. jh
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