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Fahrerrechtsschutz für unter 100 Euro ist möglich!

von Remmer Witte
22. Juli 2025
Lesedauer ca. 3 Minuten.
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Fahrerrechtsschutz für unter 100 Euro ist möglich!
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Eine Fahrer- oder Verkehrsrechtsschutzversicherung ist fraglos für Berufskraftfahrer sehr sinnvoll. Allerdings schließen viele Versicherungen gerade die (berufliche) Nutzung von Fremdfahrzeugen aus. Daher hat Taxi Times recherchiert und zwei Angebote gefunden, welche die Taxler für unter 100 Euro pro Jahr versichern.

Im April hatte Taxi Times eine Meldung zum Thema Verkehrsrechtsschutz veröffentlicht, die ganz großspurig aber leider unbelegt in den Raum stellte, dass eine solche Versicherung auch für Taxler für unter 100 Euro jährlich zu haben sein müsste. Schon im direkten Nachgang zu der Meldung gab es Kommentare interessierter Taxi Times-Leser, die diese Aussage nicht ganz zu Unrecht bezweifelten. Dies hat den Autor natürlich angespornt, seine Aussage nachträglich noch zu belegen, was ihm – aber erst nach unerwartet viel Mühe – gelungen ist.

Bei der Thematik gibt es einiges zu beachten: Eine klassische Verkehrsrechtsschutzversicherung schließt im Normalfall auch Schadensfälle ein, bei denen es um Unfallreparaturen der Fahrzeuge des Versicherungsnehmers geht. Das diesbezügliche Versicherungsrisiko steigt aber, je höher die jährliche Fahrleistung der versicherten Fahrzeuge ist. Mit dem Risiko steigt natürlich auch entsprechend die Prämie. Die Versicherungen rufen für Taxiunternehmen dann Prämien von einigen Hundert Euro im Jahr auf. Ein Rechnungsbetrag von unter 100 Euro pro Jahr ist dann tatsächlich illusorisch.

Alternativ kann man Verkehrsrechtsschutzversicherungen abschließen, die das Risiko ausschließlich im Rahmen der privaten Nutzung versichern. Sie sichert aber nur Fahrten mit dem eigenen Fahrzeug, nicht aber Fahrten mit Fremdfahrzeugen ab, egal ob diese privat oder beruflich genutzt werden. Das Entsetzen ist dann natürlich vorprogrammiert, wenn ein langjährig Versicherter im Schadensfall erfahren muss, dass sein Versicherungsschutz leider für berufliche Fahrten mit Fremdfahrzeugen, also auch Taxis ausgeschlossen ist. Bei einer genaueren Überprüfung musste der Autor zudem entdecken, dass auch er selbst bei Fahrten am Taxisteuer nicht rechtsschutzversichert ist.

Auch der ADAC, der lange Jahre eine passende Fahrerrechtsschutzversicherung für Verkehrsteilnehmer angeboten hatte, auf deren Namen gar kein Fahrzeug, also auch kein motorisiertes Zweirad, zugelassen war, hat dieses Angebot, welches damals für ca. 50 Euro jährlich zu haben war, inzwischen ersatzlos aus dem Programm gestrichen. Nur Kunden, die noch Altverträge nutzen, sind dann auch heute noch als Berufskraftfahrer im Taxi mit versichert. Ähnlich wird es sich wohl auch bei dem einen oder anderen Versicherer verhalten.

Es gibt allerdings zwei Ausnahmen, die diese Versicherungslücke doch noch für unter 100 Euro im Jahr schließen können. Zum einen ist das der Verkehrsrechtsschutz des KS-Automobil-Clubs, wo die Single-Version der Auxilia als Versicherer für 69 Euro und die Familienversion für 89 Euro pro Jahr zu haben ist. Immer enthalten ist dabei die Mitgliedschaft im KS-Automobil-Club. Eine Selbstbeteiligung je Schaden von 150 bzw. 300 Euro ist in dieser Versicherung obligatorisch. Bei SB 150 wird der vertretende Anwalt von der Auxilia gestellt, bei SB 300 darf der Versicherungsnehmer ihn selber aussuchen. Dieser Tipp stammt vom ehemaligen Taxiunternehmer Markus Schwoon vom ‘Das andere Versicherungsbüro’ in Oldenburg.

Die andere Option bietet die Ergo-Versicherung an. Hier wird zwischen einer reinen Fahrerrechtsschutzversicherung, bei der privat kein Fahrzeug auf den Versicherungsnehmer zugelassen sein darf, und einem Verkehrsrechtsschutz, bei dem der Versicherungsnehmer zusätzlich privat ein oder mehrere Fahrzeuge auf sich zugelassen haben darf. Die Ergo veranschlagt für die reine Fahrerrechtsschutzversicherung je nach Lebensalter des Versicherten durchschnittlich 79 Euro, für den Verkehrsrechtsschutz mit inkludierten Privatfahrzeugen durchschnittlich 95 Euro pro Jahr. Dieses Angebot, welches unter anderem beim Maklerbüro von Artur Marodmamadov aus Achim bei Bremen abgeschlossen werden kann, vermittelte uns ein Kollege aus Oldenburg. Auch die Ergo veranschlagt dabei eine Selbstbeteiligung von 150 Euro pro Schadenfall.

Kann jemand noch weitere Angebote nennen, bei denen sich Taxifahrende für unter 100 Euro pro, Jahr eine Fahrerrechtsschutzversicherung bekommen, bei denen sie rechtliche Unterstützung für zur Last gelegte Verkehrsverstöße mit dem Taxi oder Mietwagen mit einer Selbstbeteiligung von maximal 150 Euro möglich ist? Dann senden Sie das konkrete Angebot bitte an Taxi Times schicken, damit es hier als Ergänzung veröffentlicht werden kann. Geschichten von Hörensagen aber – so hat der Autor schmerzlich erlernt – sollen hier nicht weitergegeben werden. rw

Beitragsfoto: Symbolbild: Grafik Fahrerflucht Quelle: Remmer Witte

Tags: Artur MarodmamadovAuxiliumBerufskraftfahrerFahrerrechtsschutzversicherungMarkus SchwoonRechtsschutzversicherungRechtsstreitVerkehrsrechtsschutzversicherung
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Remmer Witte

Nach über 40 Jahren als Fahrer, Disponent und Chef im Taxi- und Mietwagengewerbe ist der Niedersachse heute unter anderem für einen taxinahen Dienstleister aktiv. Seine Themen sind die Branchenzukunft und -politik und die kleinen Dinge im Alltag des Gewerbes.

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