In Berlin ist die Zahl der Taxis auf einen Wert gefallen, wie es ihn zuletzt in West-Berlin vor der Wiedervereinigung gegeben hat. Der behördliche Kontrollverlust gegenüber Uber & Co. ist nur einer der Gründe.
In Berlin gab es Ende März offiziell 5.797 Taxi-Konzessionen. Das sind 1,58 Taxis je 1.000 Einwohner. Dem Gewerbe machen etliche Faktoren zu schaffen: Der steigende Mindestlohn, die explodierten Kraftstoffpreise, die Corona-Krise und die unkontrollierte Konkurrenz durch fragwürdige Anbieter wie Uber, Free Now, Bolt usw., deren Fahrer ohne systematische Rechtsverstöße kaum einen Fuß auf den Boden bekämen.
Die Mietwagenschwemme hat aber im Sommer letzten Jahres zumindest aufgehört, in rasantem Tempo zu wachsen. Die Zahl der in Berlin konzessionierten Mietwagen ist seit Juli etwas gesunken, zuletzt sogar auf unter 4.000. Allerdings leidet das Berliner Taxigewerbe auch unter den zahlreichen Mietwagen aus dem Umland.
Auch die Hamburger Behörden hatten kürzlich einen Negativ-Rekord gemeldet. Ende Januar waren dort nur noch 2.684 Taxis konzessioniert (1,45 Taxis je 1.000 Einwohner). Im Jahr 2000 waren es über 4.000 (2,35 Taxis je 1.000 Einwohner). Dort haben die Behörden im Unterschied zu Berlin und anderen Städten das Mietwagenproblem unter Kontrolle.
Laut Statistik des Bundesverbandes Taxi und Mietwagen e. V. (BVTM) gab es in West-Berlin 1960 gerade einmal 1.172 Taxis, zehn Jahre später bereits 4.241. Im Jahr vor der Wende hatte die Zahl die 5.000er-Marke erreicht. In Ost-Berlin gab es zu der Zeit offiziell keine tausend Taxis, wobei hier bekanntermaßen eine erhebliche Anzahl an „Schwarz-Taxen“ aktiv war. Mit der Wiedervereinigung der bis dato geteilten Stadt sprang die Zahl auf 7.000, da im Ostteil massenhaft Arbeitsstellen entfielen und viele Personen Taxifahrer wurden.
Das Geschäft boomte und die Anzahl der Konzessionen stieg immer weiter. Der Rekordwert war im August 2016 erreicht: 8.376 Taxikonzessionen verzeichnete das Landesamt für Bürger- und Ordnungsangelegenheiten (LABO) am Ende des Monats. Das waren etwa 2,34 Taxis je 1.000 Einwohner. Von da an sank die Zahl.
Beitragsfoto: Axel Rühle
Früher hieß es Kutscher und jetzt Taxi. Das war es mit dem Taxi. Ein gut gemeinter rat an alle die aktuell im Gewerbe tätig sind empfehle ich dringend sich nach einer alternative umzuschauen.
Warum?
Wenn die Zahl der Konzen sinkt, bleibt für die verbleibenden Kutscher endlich wieder mehr im Portemonnaei.
In Hamburg normalisiert sich das Verhältnis dankenswerterweise. Klar liegt das auch an unserer Behörde. Da solltet Ihr also ansetzen. Und an Eurem Umgang mit dem Kunden. Wirkt Wunder
Uber und co werden dafür mehrer
Im Beitrag wird allerdings erwähnt, dass auch die Zahl der Mietwagenkonzessionen seit Juli letzten Jahres sinkt.
Jetzt muss ich doch mal was schreiben –
… Nicht eine Schicht vergeht, dass ich Fahrgästen, die das Gespräch über unsere Konkurrenz suchen, erkläre, was und wer damit eigentlich unterstützt wird, wenn diese Dienstleistung genutzt wird.
Meine Erfahrung mit der Reaktionen der Kunden, ist immer gleich –
Sie sind überrascht, waren sich nicht über die Tatsachen bewusst.
Es liegt an uns, die wir doch sicherlich die DNA des Kutschers im Blut haben, Werbung für unsere qualitativ gute Dienstleistung zu machen!
Nur Mut, und nicht schulterzuckend resignieren!
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Sicherlich tragen auch wir eine Schuld –
während unsere Konkurrenz ihre Dienstleistung als bargeldlos anbietet, erlebe ich, als aktive Taxifahrerin immer wieder, dass Kollegen die Akzeptanz der bargeldlosen Zahlung ablehnt, mit erfundenen Ausreden!
Kontrollen nützen da nichts, denn der Taxifahrer kann das entsprechende Gerät für Kartenzahlungen vorzeigen.
Nur, ob es funktioniert, oder der Fahrer es bedienen kann, wird nicht kontrolliert.
Aus dem Blickfeld des Kunden, lässt er solche Situationen ein paar Mal über sich ergehen.
Schaut sich aber nach anderer Personenbeförderung um. Mit anderen Worten, langfristig nutzt er unsere Konkurrenz, und wir haben wieder einen Kunden weniger!
Dies sind Faktoren, die nicht nur nebenbei, im Artikel erwähnt werden sollten!
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Ein weiteres Armutszeugnis ist unsere fehlende Fachkundeprüfung (P-Scheinprüfung) –
Vermehrt höre ich von Fahrgästen, dass selbst große bekannte Straßen in Berlin, Fahrern unbekannt sind! Der Fahrgast den Fahrer lotsen muss, u.s.w. – Dies ist für den Fahrgast eine unangenehme Situation, und das Vertrauen zu dem Fahrer/ Gewerbe ist empfindlich gestört. Der Sinn einer Personenbeförderung ist damit nicht gegeben!
Hier müsste endlich ein Riegel vorgeschoben werden, dass nicht Jeder unter vereinfachten Bedingungen sich als Taxifahrer ausgeben kann!
Auch bei solchen Situationen, sieht sich der Fahrgast nach Alternativen um, … und wieder ein Fahrgast weniger!
Es ist auch ungerecht den Taxifahrer*innen gegenüber, die Zeit und Geld für den P- Schein investiert haben!
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Der Gedankenansatz einer Tariferhöhung ist sehr risikoreich, und wird in der heutigen Situation nicht helfen –
Es sollte vielmehr darüber nachgedacht werden, ob die doch sehr hohen Lohnnebenkosten gesenkt werden können.
Da wir zum ÖPNV gehören, ist darüber nachzudenken, ob das Taxigewerbe von der KFZ- Steuer zu befreien, so wie die BVG schon seit Jahren steuerfrei fährt.
Dies sind zwei Punkte, die einerseits den Mehrwagenbetrieb, sowie den Einzelunternehmer in der Taxibranche entlasten würden, ohne dass wir bei der schwindenden Zahl der Fahrgäste, noch an deren Portemonnaie zerren.
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Es summiert sich, abgesehen von steigenden Kosten, warum sich ein Taxisterben bemerkbar macht.
Man sollte nicht immer einen Schuldigen, bzw. geschuldete Tatsachen anführen, sondern, auch schauen, was man selbst, jeder einzelne Taxifahrer, für das Gewerbe tun kann! Nämlich Werbung machen, bargeldlose Zahlungen akzeptieren, u.s.w.
Es grüßt,
Chris aus Berlin