Sowohl was die Wirtschaftlichkeit als auch der Umweltschutz angeht, setzt die Taxibranche vermehrt auf asiatische Modelle. Wie stark sich das Gewicht zu Ungunsten des bisherigen Marktführers Mercedes verschiebt, zeigt eine aktuelle PR-Meldung der Wiener Taxizentrale.
Nicht ohne Stolz verkündete die Wiener Taxizentrale „40100“ am Wochenende, dass mittlerweile 50 Prozent der Flotte „green“ fährt. Innerhalb eines Jahres sei der Anteil an Wiener Hybrid- oder E-Taxis von einem Drittel auf nun über die Hälfte angestiegen. „Hauptsächlich sind Toyota Prius und Toyota Prius + für Taxi 40100 im Einsatz“, heißt es in einer gestern veröffentlichten Pressemeldung. „Wer ein Green Taxi bestellt, wird aber auch von einem Ford Mondeo CNG, einem Hyundai Ioniq oder einem Toyota Rav4 abgeholt.“
Der Name Mercedes taucht bei dieser Auflistung nicht mehr auf. Der einstige unangefochtene Taxi-Marktführer im deutschsprachigen Raum kann seit Jahren keine taxitauglichen Modelle mit alternativen Antrieben anbieten. Dadurch konnten sich die Hybrid-Modelle von Toyota, allen voran der Prius+, in Deutschland und Österreich Stück für Stück mehr Marktanteile sichern. Ausschlaggebend für die Wahl der Taxiunternehmer*Innen sind neben dem Umweltaspekt auch der geringere Verschleiß (Stichwort Bremsen – Rekuperation).
Dazu kommt seit einiger Zeit, dass sich viele Unternehmer verraten fühlen, weil die Daimler-Tochter mytaxi mit seinem Namenswechsel zu „Free Now“ auch zahlreiche Taxikunden vom klassischen Taxi in den Mietwagenbereich gelockt hat. Free Now ist auch in Österreich aktiv, neben Wien und Salzburg seit einigen Tagen auch in Linz.
Dort wie auch in Wien ist es den auftragsvermittelnden Funktaxizentralen wichtig, das Taxi als besonders umweltschonend zu präsentieren. Die Linzer Taxizentrale nennt einen „grünen Anteil“ von mittlerweile über 40 Prozent, auch hier dominieren asiatische Hybrid- oder Elektromodelle. Kunden können solche CO2-arme Taxis über Telefon bzw. die App taxi.eu bestellen, der Preis bleibt gleich.
Warum man das derzeit in den Fokus rückt, erläutert Andreas Hödl, Geschäftsführer der Wiener Taxizentrale 40100. „Wir sind uns unserer Verantwortung bewusst und es ist für uns selbstverständlich, dass wir unseren Teil dazu beitragen, dass Wien sauber bleibt und noch ein bisschen sauberer wird.“ Einmal von unserer umweltfreundlichen Flotte abgesehen, sparen wir aufgrund des Einsatzes modernster Technologien, wie zum Beispiel durch die Vermittlung an den geografisch nächstgelegenen Taxifahrer, überflüssige Kilometer. Da immer mehr Unternehmer auf umweltfreundliche Taxis umsteigen, steigt auch die Anzahl der „Green Taxis“ bei Taxi 40100 kontinuierlich.“ jh
Anmerkung der Redaktion: Mercedes muss einen schleichenden Verlust seiner Marktdominanz im Taxisgewerbe hinnehmen. Nicht nur in Österreich, auch in Deutschland und längst nicht mehr nur im großstädtischen Bereich. Das Unternehmen zieht sich denn auch im Bereich der Öffentlichkeitsarbeit immer mehr aus dem Taxisegment zurück. Die letzte Printwerbung in manchen überregionalen Taxi-Fachmedien wurde vor knapp zwei Jahren geschalten. Zur kürzlich trotz Corona durchgeführten Fahrpräsentation des neuen Vito wurde Taxi Times nicht mehr eingeladen.
Auch zu einer verbindlichen Teilnahme an der Europäischen Taximesse im November in Köln konnte sich der Konzern nicht durchringen, bis kurz vor dem Anmeldeschluss lag lediglich eine „Reservierung“ vor und keine Zusage. Es gab auch keine Aussage, ob man bei der Tombola traditionell wieder eine E-Klasse als Hauptpreis sponsert. Nicht zuletzt auch dadurch sah sich der Veranstalter dann gezwungen, die Taximesse für 2020 abzusagen.
Ebenfalls reduziert wurde auch die jahrzehntelange Unterstützung des Taxi-Bundesverbands. Der traditionelle Mercedes-Abend – ein für die Branche wichtiges Get-Together, war für dieses Jahr bereits abgesagt. Zu groß ist mittlerweile der Interessenkonflikt, wenn man einerseits einen Taxiverband unterstützt, der vehement gegen die Abschaffung der Rückkehrpflicht kämpft, während man doch als Free Now genau diese fordert.
Hinter der Marktverschiebung im Taxibereich von Mercedes zu Toyota und anderen Anbietern umweltschonender Fahrzeuge steckt also mehr als nur der CO2-Aspekt. Taxi als Synonym für Mercedes wird mehr und mehr zu einem Relikt aus der Vergangenheit. jh
Wenn mir jetzt noch jemand erklärt, was an einem Elektro-Auto, bei dem ein erheblicher Teil der Leistung nur zum spazieren-fahren des Akkus benötigt wird, umweltfreundlicher sein soll als ein Euro 6d-Diesel, bei dem die angesaugte Luft schmutziger ist als das, was aus dem Auspuff hinten rauskommt…
.Eloman, … dann schlagen wir alle vor, daß Du die Mercedes-Dieselabgase, wenn sie angeblich so sauberer sein sollen als die Umgebungsluft, in den Innenraum umleitest.
So ist immer gewährleistet, daß Deine Fahrgäste und Du sauberere Luft einatmest als der und den Dreck von draußen .
Daraus machst Du noch ein YouTube-Video und stellst das ins Netz, damit sich die Marketingabteilung von Daimler damit beschäftigen kann, damit Du in Stuttgart als Schauspieler und Film des Jahres gekürt wirst.
Der Toyota Prius schaltet am Standplatz permanent automatisch seinen Motor ein, weil die Starterbatterie zu schwach für Funk, Radio und sonstige Verbraucher ist. Somit wird der Hintermann vergiftet und das im Namen Ökotaxi, das bei der Auftragsvergabe bevorzugt wird. Geht es noch dümmer ? Ich meine nein !
Anmerkung der Redaktion: Grundsätzlich ist es üblich, dass Taxifahrer*Innen am Halteplatz den Motor abschalten und zum Nachrücken wieder kurz starten. Weit über 99 Prozent der TaxiFahrer*Innen verfahren so.